1,4 Milliarden Tonnen Rohöl durchgepumpt


 
Eine TAL-Installation zum 50-jährigen Jubiläum wurde am Ingolstädter Paradeplatz eingeweiht.

(ir) Am Dienstag wurde auf dem Paradeplatz in Ingolstadt eine Installation aufgestellt. Sie zeigt die Transalpine Ölleitung, die Italien, Österreich und Deutschland seit 50 Jahren wie eine Brücke miteinander verbindet, denn am 3. Oktober 1967 wurde die erste Charge Rohöl nach ihrer Reise durch die Pipeline von Triest nach Ingolstadt abgeliefert. Die Installation wurde von Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel eingeweiht. Vertreten waren neben dem TAL-Geschäftsführer Alessio Lilli auch der italienische Generalkonsul in München Renato Cianfarani und die Vorsitzende der Italienischen Handelskammer München-Stuttgart Annamaria Andretta.

Die Installation kam erstmals im April dieses Jahres in Triest zum Einsatz. Anlass war auch damals die TAL-Jubiläumsfeier in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Im Juni dieses Jahres wurde sie dann nach Lienz in Osttirol gebracht, wo sie die österreichischen Feierlichkeiten begleitete. In Ingolstadt leitet sie jetzt die Festwoche ein, bei der die TAL im Mittelpunkt steht.



Die offizielle Feier findet am 5. Oktober im Ingolstädter Kolpinghaus statt. Neben zahlreichen Gästen werden auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und die Präsidentin der Autonomen Region Friaul-Julisch Venetien Giulia Debora Serracchiani erwartet. Auf dem Programm steht unter anderem eine Podiumsdiskussion, bei der die enge Verbindung zwischen Süddeutschland und Nordostitalien den Schwerpunkt bilden wird: Eine Verbindung, die - auch dank der TAL - das wirtschaftliche Wachstum gefördert und viel fruchtbare Energie geliefert hat.

Alessio Lilli: „Die TAL hat in diesen Teilen Europas eine strategisch wichtige Rolle eingenommen und tut es auch weiterhin – nicht nur im Hinblick auf die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch was die Integration verschiedener Länder und Kulturen und das soziale Wachstum betrifft.“

Die Geschichte der Transalpinen Ölleitung begann in der zweiten Hälfte der 50er Jahre. Aufgrund der Wirtschaftsentwicklung wurden damals große Raffinerien in Mitteleuropa - vor allem in der Nähe von Industriezentren - erforderlich. Um den wachsenden Energiebedarf in Süddeutschland zu decken, förderte der damalige bayerische Wirtschaftsminister Otto Schedl den Bau neuer Raffinerien bei Ingolstadt, deren Versorgung durch Pipelines gewährleistet werden sollte. 1963 kam das TAL-Konsortium zum ersten Mal zusammen, um den Bau der Transalpinen Pipeline in die Wege zu leiten.



Die Bauarbeiten begannen am 9. Dezember 1964 und endeten nach nur 1000 Tagen im Juni 1967 - dank einer Investition von 192 Millionen Dollar vonseiten der Aktionäre und eines Konsortiums von 83 Banken. Das machte das Projekt in Bezug auf Ingenieurwesen, Finanzen und internationale Zusammenarbeit zu einer der größten privaten Investitionen der damaligen Zeit. Mittlerweile hat die TAL-Gruppe über 1,4 Milliarden Tonnen Rohöl von Triest nach Ingolstadt gepumpt und die Raffinerien in Österreich, Deutschland und der Tschechischen Republik auf nachhaltige Weise und zuverlässig mit Rohöl versorgt, wodurch der Energiebedarf dieser Länder zu großen Teilen gedeckt wird.

Das Foto zeigt Annamaria Andretta , die Vorsitzende der Italienischen Handelskammer München-Stuttgart, Renato Cianfarani, den italienischer Generalkonsul in München, TAL-Geschäftsführer Alessio Lilli und Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel.