1.500. Herzkissen ans Klinikum übergeben


 
Seit sieben Jahren engagieren sich die Mitglieder des Inner Wheel Clubs für Frauen mit Brustkrebs.

(ir) Sie sind für Brustkrebspatientinnen weit mehr als ein medizinisches Hilfsmittel: Herzkissen. Sie lindern nicht nur Wundschmerzen nach einer Operation, sondern sind wahre Mutmacher für die betroffenen Frauen. Das wissen auch die Mitglieder des Inner Wheel Clubs Ingolstadt: Mit viel Liebe genäht und befüllt haben sie seit 2011 regelmäßig Herzkissen ans Klinikum Ingolstadt gespendet. Nun haben die engagierten Frauen das 1.500. Kissen an Prof. Dr. Babür Aydeniz übergeben.



„Wir sind den Damen des Clubs sehr dankbar für ihre regelmäßigen Spenden, denn ihre Arbeit ist sehr wichtig. Die Herzkissen sind inzwischen Bestandteil unserer Therapie“, so der Leiter des Brustzentrums und Direktor der Frauenklinik. Die Kissen mit ihrem speziellen Schnitt sind ergonomisch so geformt, dass die Patientinnen sich die großen „Herzflügel“ nach der Operation unter die Achsel klemmen können, wo häufig Druck- und Wundschmerzen auftreten. „Aus medizinischer Sicht erleichtert das in den ersten Tagen das Liegen und mildert die Beschwerden. Zu Hause nutzen die Patientinnen das Kissen, um plötzliche Bewegungen oder Stöße abzufedern – wie sie beim Husten oder im Straßenverkehr auftreten können. Zudem darf die psychologische Wirkung nicht unterschätzt werden“, erklärt Prof. Aydeniz. Petra Weißbach, speziell für die Pflege von Brustkrebspatientinnen ausgebildete Breast Care Nurse, kann das nur bestätigen: „Wir überreichen die Kissen unmittelbar nach der Operation. Die Frauen wachen auf und sehen: da ist ein Herzkissen. Man merkt richtig, dieses kleine Kissen tut der Seele gut.“



Genau das ist es auch, was die Damen des Inner Wheel Clubs bewirken wollen: „Wir sind mit viel Liebe, Empathie und Begeisterung dabei. Es ist ein Geschenk, das von Herz zu Herz, von Frau zu Frau geht. Wir möchten den Patientinnen Kraft geben und ihnen vermitteln, dass sie in dieser schweren Zeit mit ihren Ängsten und Sorgen nicht alleine sind“, erklärt Vorstandsmitglied Renate Reissinger. Auf die Idee sind sie 2011 gekommen als eines ihrer Mitglieder selbst an Brustkrebs erkrankte. Rund 220 Herzkissen schneidern und befüllen die Damen seitdem jedes Jahr. Ganz wichtig dabei: „Das Kissen wird durch Spenden finanziert und kostenfrei an die Patientinnen abgegeben.“ Das ist auch im Geist von Nancy Friis-Jensen. Die Dänin ist selbst Krankenschwester und hat die Idee 2006 aus den USA mit nach Europa gebracht. Inzwischen ist ihr „Heart Pillow Project“ in 30 Ländern der Erde angekommen. Eine wichtige Vorgabe ist, dass die Weitergabe nur als Geschenk erfolgen soll. „Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit, wir nähen und befüllen alle ehrenamtlich und eigenhändig und dann spenden wir für die Betroffenen am Klinikum“, sagt Reissinger. Und auch in Zukunft können sich Brustkrebspatientinnen in Ingolstadt über die farbenfrohen Seelentröster freuen, die Auswahl für die Stoffe der nächsten Kissen läuft bereits.

Das Foto zeigt die Damen des Inner Wheel Clubs, die sich schon seit fast sieben Jahren für die Brustkrebspatientinnen am Ingolstädter Klinikum engagieren. Mit Freude nahmen Prof. Aydeniz und Petra Weißbach das 1.500. Kissen entgegen.