Das Labor im Ingolstädter Klinikum leistet einen großen Beitrag zur Sicherheit in der Pandemie.
(ir) Das Institut für Laboratoriumsmedizin im Klinikum Ingolstadt unter Leitung von Dr. Dr. Hannes Wickert hat kürzlich den 100.000sten PCR-Test auf Genmaterial des Corona-Virus ausgewertet. In der Pandemie gilt der PCR-Test als Goldstandard für den sicheren Nachweis einer akuten Infektion durch das Corona-Virus. Den 100.000sten dieser Tests hat das Institut für Laboratoriumsmedizin am Mittwoch vergangener Woche ausgewertet.
„Die PCR-Tests im eigenen Haus sind ein tragender Pfeiler unseres Sicherheitskonzepts, um unsere Patienten und Mitarbeiter zu schützen. So haben wir oft schon nach wenigen Stunden belastbare Informationen, ob eine Infektion vorliegt. Das Institut und seine 52 Mitarbeitenden haben einen beträchtlichen Anteil daran, dass das Klinikum Ingolstadt bisher gut durch verschiedene Corona-Wellen gekommen ist,“ lobt Dr. Andreas Tiete, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer am Klinikum Ingolstadt.
„Bedauerlich ist, dass das Routine-Screening von Patienten nicht mehr bzw. nicht mehr vollständig refinanziert wird. Wir halten aufgrund der noch immer hohen Inzidenz in Ingolstadt zunächst noch an dieser Vorsichtsmaßnahme fest“, erklärt Tiete.
PCR-Tests basieren auf der Polymerase-Kettenreaktion (PCR leitet sich von „polymerase chain reaction“ ab). Aus dem Abstrich von den Schleimhäuten der Atemwege wird eine Probe für die Analyse gewonnen.
In drei Arbeitsschritten wird zunächst das virologische Material aus der Probe ausgewaschen, die RNA extrahiert und anschließend mit der PCR vervielfältigt. PCR-Tests bieten ein breites Anwendungsfeld: Mit ihnen können auch Blutspenden auf HIV untersucht oder Vaterschaftstests durchgeführt werden.
In der Regel dauert ein PCR-Test auf SARS-CoV-2 rund vier Stunden. Die Dauer der chemischen Prozesse und ein Anteil an händischer Arbeit sind dafür verantwortlich. Für Tests bei medizinischen Notfällen hält das Klinikum auch vollautomatische PCR-Schnelltests vor, die knapp eine Stunde benötigen.
In seinem Corona-Labor setzt das Klinikum auf hochempfindliche Technik, darunter Pipettier-Roboter, die doppelt vorhanden sind, um Ausfällen vorzubeugen. „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ihre Arbeitszeiten in der Pandemie deutlich ausgeweitet, um diese große Zahl der Analysen zu bewältigen. Manchmal haben wir nachts die Maschinen gestreichelt, weil unsere Automaten an ihre Belastungsgrenze gekommen sind.
Wir alle im Labor wissen, wieviel an der Schnelligkeit und Qualität dieser Analysen hängt, weil zum Beispiel Betroffene auf ihre Testergebnisse warten, um aus der Quarantäne entlassen zu werden,“ berichtet Dr. Dr. Hannes Wickert. Sein Dank geht nicht nur an seine Mitarbeitenden, sondern auch an seinen Vorgänger Prof. Dr. Johannes Aufenanger, der bereits früh in der Corona-Krise die PCR-Testung am Klinikum etabliert hat.