Die Zunahme im August ist laut Arbeitsagentur saisonal bedingt.
(ir) Im August lag die Zahl der beschäftigungssuchenden Menschen im Bezirk der Agentur für Arbeit Ingolstadt erstmals seit 2010 wieder über 9.000. Der aktuelle Anstieg um 467 - ein Anteil von 354 entfällt auf junge Menschen unter 25 Jahren - ist für den zu Ende gegangenen Ferienmonat August allerdings nicht überraschend:
„Dies ist vor allem durch beendete Schul- und Ausbildungsverhältnisse und zahlreiche Betriebsferien bedingt und dürfte sich im September größtenteils wieder relativieren. Gegenüber dem Vorjahr fällt die Zunahme sogar etwas geringer aus. “, fasst Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die Entwicklung für den zu Ende gegangenen Berichtsmonat zusammen.
Zum Zähltag im August waren im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 9.007 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet. Im Vorjahresvergleich nahm die Zahl der Erwerbslosen um exakt 3.000 zu. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Punkte auf 3,1 Prozent. Vor Jahresfrist lag sie noch bei 2,1 Prozent.
„Zwar hält sich die Zahl der Betriebe, die neu Kurzarbeit anzeigen, in Grenzen, dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor sehr viele Beschäftigte Kurzarbeitergeld beziehen. Insgesamt 4.938 Betriebe haben seit dem Lockdown im März Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ingolstadt angezeigt und belegen damit deutlich die Bedeutung des Kurzarbeitergeldes. Allerdings kamen im August mit 42 Anzeigen weit weniger hinzu als in den Monaten davor. „Nach wie vor hat die Bearbeitung und Auszahlung der Geldleistungen höchste Priorität“, erklärt Johannes Kolb.
Aufmerksam betrachtet der Agenturchef zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres die Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt: „Wie auch in den letzten Jahren sind zum Ausbildungs-start noch eine ganze Reihe von Ausbildungsplätzen unbesetzt. Dem gegenüber stehen rund 400 noch nicht fündig gewordene Bewerber, denen sich eine attraktive und breit gefächerte Auswahl bietet. Dranbleiben, Alternativen mit einbeziehen und unsere Experten der Berufsberatung unter der Telefonnummer (08 41) 93 38-8 88 kontaktieren, lautet hier die Devise!“
Auch wenn im August wieder etwas mehr offene Stellen eingingen, liegt deren Zahl weiterhin deutlich unter dem Vorjahresniveau. Waren im August 2019 noch rund 4.700 Arbeitsplätze zur Besetzung gemeldet, sind es aktuell lediglich 3.280.
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Arbeitslosigkeit im zu Ende gegangenen Monat nochmals erhöht. Bedingt durch Schuljahres- und Ausbildungsende stieg sie im Vergleich zum Juli um 103 (davon 95 Jüngere unter 25 Jahre) auf 3.589 Personen, 1.156 mehr als noch im Vorjahr. Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent (Vormonat: 4,3 Prozent, Vorjahr: 3,0 Prozent). Aktuell sind innerhalb der Stadtgrenze 1.133 unbesetzte Stellen gemeldet, neun mehr als im Vormonat, aber 570 weniger als im Vorjahr.
Im Landkreis Eichstätt ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen im August spürbar gestiegen. 1.738 Personen, 121 (davon 91 Jüngere unter 25 Jahre) mehr als im Vormonat und 628 mehr als im Vorjahr, sind aktuell auf Beschäftigungssuche. Die Arbeitslosenquote beträgt zum Stichtag 2,3 Prozent (Vormonat: 2,1 Prozent, Vorjahr: 1,4 Prozent). 649 Arbeitsstellen und damit sechs mehr als im Juli, aber 376 weniger als vor Jahresfrist sind den Vermittlungsfachkräften zur Besetzung gemeldet.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen spürt im zu Ende gegangenen Monat neben der COVID-19-Krise auch die saisonale Belastung durch Schuljahres- und Ausbildungsende. 1.681 Personen und damit 116 (davon 71 Jüngere unter 25 Jahre) mehr als im Vormonat waren zum Zähltag im August arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der arbeitslosen Landkreisbürgerinnen und -bürger um 502. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 2,9 Prozent (Vormonat: 2,7 Prozent, Vorjahr 2,1 Prozent). Der Bestand an vakanten Stellen beträgt 553, was gegenüber dem Vormonat einen geringen Rückgang um sechs, gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 319 bedeutet.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Pfaffenhofen spürt neben den Auswirkungen der Pandemie auch den saisonalen Einfluss. Die Zahl der arbeitslos Gemeldeten erhöhte sich im August im Vergleich zum Vormonat um 127 Personen (davon 97 Jüngere unter 25 Jahren) auf 1.999. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 714 Land-kreisbürgerinnen und -bürgern. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 2,6 Prozent (Vormonat: 2,5 Prozent, Vorjahr: 1,7 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 945 offenen Stellen, 50 mehr als im Vormonat, 161 weniger als vor einem Jahr.