Den Zuschlag erhielt eine Architekten-Arbeitsgemeinschaft aus München. Am 1. Oktober finden zwei Führungen durch das historische Gebäude statt.
(ir) In den gestrigen Sitzungen haben der Ingolstädter Stadtrat, seine Gremien und der Aufsichtsrat der INKO-Bau den Architekten für die Sanierung des Kavalier Dallwigk und den Anbau bestimmt. Die Wahl fiel hierbei auf die vom Aufsichtsrat einstimmig empfohlene ARGE Falk von Tettenborn/Gina Barcelona Architects, aus München.
Jedes der eingeladenen Architekturbüros musste mit seiner Bewerbung eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem historischen Festungsgebäude und seinem Anbau nachweisen und in Form von Entwürfen konkrete Vorschläge hierzu zu machen. Wichtig dabei allerdings: Die nun erfolgte Entscheidung für eines der Architekturbüros bedeutet nicht, dass dessen Ideen auch tatsächlich umgesetzt werden, wie dies beispielsweise bei einem städtebaulichen Wettbewerb der Fall gewesen wäre.
Mit den vorgelegten Entwürfen sollten die Architekten Ihre Kreativität und Leistungsfähigkeit darlegen, die Entscheidungsgrundlage waren. Deshalb wird kein „Siegerentwurf“ präsentiert, sondern alle Entwürfe in anonymisierter Darstellung veröffentlicht.
Über die planerischen und gestalterischen Fragen ist erst im weiteren Verfahren zu entscheiden. Neben der Einbindung des Gestaltungsbeirates, erstmals bereits am 19. Oktober, fortwährend des Planungsausschusses sowie des Denkmalschutzes soll es über den Winter auch eine Bürgerbeteiligung dazu geben. Ab Frühjahr 2018 werden sich die Gremien dann mit konkreten Entwürfen befassen.
Oberbürgermeister Christian Lösel dazu: „Ich freue mich sehr, dass es nun gelingt, unsere Stadthistorie weiter für die Bevölkerung aufzuwerten. Mit einer vernünftigen Nutzung des Denkmals Kavalier Dallwigk stärken wir die Seele unserer Stadt. Wichtig sind mir aber zwei Punkte: Das Gebäude muss für unsere Bürgerinnen und Bürger öffentlich sein. Diese müssen durch die Gestaltung geradezu eingeladen werden, das Gebäude, die Historie und die Aussicht zu genießen. Die Planer müssen also öffentliche Räume schaffen, die einen Mehrwert für uns Ingolstädter bieten. Zum anderen muss das Gebäude für die Bürger eine hohe Verweilqualität garantieren. Dazu brauchen wir die Begehbarkeit aller Dächer und des Wasserturms. Also zum einen das Langdach des Kavaliers als auch das Dach des neu zu schaffenden Anbaus. Damit können die Ingolstädterinnen und Ingolstädter unmittelbar an der Donau und gegenüber dem Klenzepark die Aussicht genießen. Und ein Restaurant im Wasserturm des Dallwigk oder im oberen Teil des Neubaus sollte zum Sitzen und Essen einladen.“
Aufgrund des großen Interesses am Gebäude des Kavalier Dallwigk während des Tags des offenen Denkmals möchte Oberbürgermeister Christian Lösel interessierten Bürgerinnen und Bürgern nochmals die Gelegenheit zu einer Besichtigung geben. Am Sonntag, 1. Oktober wird es am Nachmittag um 14:00 Uhr und um 15:30 Uhr Führungen mit dem Oberbürgermeister geben. Dann werden auch die anonymisierten Modelle und Pläne der eingereichten Entwürfe ausgestellt sein.
Diese Ausstellung findet ab Mittwoch, 4. Oktober im Foyer des Neuen Rathauses ihre Fortsetzung.