(ir) Die SPD-Stadtratsfraktion ist gegen einen Flächenverbrauch bei
Supermärkten für eine Überbauung öffentlicher Parkplätze.
Angesichts der Debatte um die Gewinnung zusätzlicher Wohnbauflächen aufgrund des
zunehmenden Siedlungsdrucks, schlägt die SPD Stadtratsfraktion vor, in Zukunft
Super- und Verbrauchermärkte so zu konzipieren, dass die dazugehörigen
Parkplätze in den Komplex des Verkaufsgebäudes eingeplant werden. Dadurch kann
der Kunde bei jedem Wetter trockenen Fußes mit seinem Einkauf an sein Auto
kommen. Das Verbrauchermarktgebäude an der Münchener Straße ist ein
Paradebeispiel für eine solche Konzeption. Bei den meisten anderen Supermärkten
wird die Hälfte der Flächen für Verkaufsräume, Lager und Verwaltung benötigt und
die andere für Parkplätze. Bei einer Integration der Parkplätze ins Gebäude
würde dieses zwar höher, aber Flächen würden eingespart. Diese können einer
zusätzlichen Wohnbebauung zugeführt werden, betont Stadtrat Robert Bechstädt.
Den
Vorschlag der CSU Stadtratsfraktion, öffentliche Parkplätze mit Wohnbebauung zu
überbauen, sieht die SPD Ingolstadt grundsätzlich positiv, wartet jedoch mit
Interesse auf konkrete Umsetzungsvorschläge. Ursprünglich stamme diese Idee von
der SPD München, wobei die Münchener SPD-Fraktion die Parkplätze beim Dante- und
Michaelibad als geeignete Standorte benannt hat, so die SPD in ihrer Mitteilung.
Grundvoraussetzung ist jeweils, dass sich diese Parkplätze in öffentlicher
Hand befinden.
In Ingolstadt erscheint eine Überbauung des
Volksfestplatzes wohl kaum möglich, denn sonst ließen sich hier weder ein
Riesenrad noch Bierzelte aufstellen, geschweige denn eine MIBA aufbauen, stellt
die SPD fest.
Bei einer Überbauung des stark frequentierten Parkplatzes am
Hallenbad wären zu den bereits vorhandenen Parkplätzen wegen der
Stellplatzsatzung weitere Stellplätze in einem zweiten Parkdeck für die Bewohner
der darüber liegenden Wohngebäude erforderlich, wenn man nicht öffentlichen
Parkraum für die Innenstadt verlieren möchte.
Es würde der Eindruck von
Belagerungstürmen direkt gegenüber der historischen Stadtmauer entstehen.
Ein in Frage kommender Standort für die Überbauung öffentlicher Parkplätze
wäre nach Ansicht der SPD-Stadtratsfraktion der Parkplatz vor dem Nordfriedhof
in der Waldeysenstraße.
Die CSU Fraktion sollte hier, um mit Fritz Böhm zu
sprechen, noch „Butter bei die Fische bringen“.