Qualität ist für die Stadt bei der Verpflegung der Kinder in
Kindertageseinrichtungen und Schulen das wichtigste Anliegen. In der letzten
Sitzung des Finanz- und Personalausschusses wurde deshalb nach langer Diskussion
über die Auftragsvergabe für die Mittagsverpflegung entschieden. Der zeitliche
Zusammenfall dieser Entscheidung mit einer RTL-Reportage zum Thema Großküchen
löst an verschiedenen Stellen nachvollziehbare Besorgnis aus. Den Ausführungen
sei vorangestellt, dass die Stadt Ingolstadt zu keinem Zeitpunkt mit einer der
in diesem Bericht benannten Firmen zusammengearbeitet hat und dies
selbstverständlich auch nicht tun wird. Trotzdem möchte die Stadtverwaltung
diese Gelegenheit nutzen, alle Interessierten transparent über die
Vorgehensweise und die Qualität der Verpflegung in unseren Einrichtungen zu
informieren.
Die Stadt Ingolstadt verpflegt derzeit in ihren
Kindertageseinrichtungen und im Rahmen der Schulverpflegung täglich rund 2.000
Kinder. Erklärtes Ziel aller Mitwirkenden hierbei ist es, qualitativ
hochwertiges, gesundes und schmackhaftes Essen für Kinder anzubieten und
gleichzeitig jedem Kind die Teilnahme am Mittagessen zu ermöglichen.
Entsprechend den Gegebenheiten vor Ort und in stets enger Abstimmung mit den
Einrichtungsleitern und Eltern vor Ort wurden deshalb in der Vergangenheit
maßgeschneiderte Lösungen für die einzelnen Einrichtungen erarbeitet. Die
Elternbefragungen zum Essen in den städtischen Einrichtungen lieferten deshalb
in der Vergangenheit stets positive Ergebnisse.
Durch das Gesamtvolumen der
Mittagsverpflegung greifen europarechtliche Vorschriften, die eine Ausschreibung
dieser Aufträge zwingend erforderlich machen. Die Ausschreibung betrifft dabei
nur die angelieferten Essenskomponenten. Frische Bestandteile wie z. B. Salate
und Obst werden nach wie vor in der Einrichtung selbst ergänzt.
Im Referat
für Kultur, Schule und Jugend wurde deshalb in enger Zusammenarbeit allen
beteiligten Ämtern und unter Einbeziehung des Referats für Gesundheit, Umwelt
und Klimaschutz ein Leistungsverzeichnis erarbeitet, das vor Beginn der
Ausschreibung den zuständigen Ausschüssen vorgelegt wurde.
Vorgegebene
Kriterien waren z.B.:
- Strenge Vorgaben hinsichtlich der eingesetzten Lebensmittel, um eine überdurchschnittliche Lebensmittelqualität sicherzustellen (Conveniencegrad, Obst und Gemüse der Handelsklasse 1, keine Instantprodukte, ausschließlich natürliche Bindemittel uvm.)
- Hohe Anforderungen an eine vollwertige, bedarfsgerechte und abwechslungsreiche Speiseplangestaltung in Anlehnung an die DGE-Qualitätsstandards (gleichzeitig Berücksichtigung von Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und religiösen Aspekten)
- Sicherheits- und Qualitätsmanagement-Vorgaben (HACCP-Konzept, zertifizierte Lieferanten, Qualitätsaudits, Qualitätsmanagement)
Auf Basis dieses Leistungsverzeichnisses konnten Interessenten Angebote bei
der Stadt Ingolstadt einreichen. Die definierten Voraussetzungen waren dabei
zwingend einzuhalten. Die Angebotsbewertung im Hinblick auf die
Qualitätskriterien (Geschmack, Optik, Haptik, Entsorgungskonzept) erfolgte
anhand einer Bewertungsmatrix durch ein Bewertungsgremium, das sich aus
Mitarbeitern der Verwaltung, Eltern und einem Schulleiter zusammensetzte. So hat
die Stadt Ingolstadt versucht, den engen Rahmen eines
EU-Ausschreibungsverfahrens möglichst offen und transparent zu gestalten. Die
gestrige Auftragsvergabe erfolgte nun auf Basis dieses Auswahlprozesses.
Der
persönliche Kontakt zu den Eltern ist der Stadtverwaltung sehr wichtig. Probleme
und Wünsche können deshalb jederzeit direkt in den Einrichtungen vorgebracht
werden. Außerdem bietet die Verwaltung interessierten Eltern gerne an, das
Leistungsverzeichnis einzusehen und sich so selbst von der Qualität ihres
Verpflegungskonzeptes zu überzeugen.