Die Weiterbildung von Beschäftigten lohnt sich.
(ir) Die regionale Wirtschaft ist weiter auf Erholungskurs, vor allem qualifizierte Arbeitskräfte werden wieder verstärkt nachgefragt: Von den 4.056 im September 2021 bei der Agentur für Arbeit Ingolstadt gemeldeten Stellen richteten sich 3.235 an Fachkräfte, lediglich 821 waren Helferstellen. Die Gewinnung gut ausgebildeter, neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird für Betriebe verschiedenster Branchen wieder zunehmend zur Herausforderung.
„Für diese Unternehmen kann es sich lohnen, bei der Personalsuche den Blick auch nach innen zu richten: In vielen Betrieben schlummern verborgene Talente“, so Astrid Kutz, Geschäftsführerin bei der Agentur für Arbeit Ingolstadt. Die Arbeitsmarktexpertin regt an, Beschäftigte, deren Qualifikation noch nicht oder nicht mehr den Anforderungen der Unternehmen entsprechen, verstärkt weiterzubilden – auch mithilfe der Bundesagentur für Arbeit.
„Von einer solchen Qualifizierung im Betrieb profitieren dann alle Seiten: Den Betrieben stehen ihre erfahrenen und mit den Unternehmensabläufen vertrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig als gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung. Die Beschäftigten reduzieren ihr Risiko, arbeitslos zu werden – gerade in Zeiten von Digitalisierung und Strukturwandel“, so Astrid Kutz weiter.
Ganz konkret unterstützen die Arbeitsagenturen Betriebe, die ihren geringqualifizierten Beschäftigten den Erwerb eines Berufsabschlusses ermöglichen wollen. Aber auch Anpassungsqualifizierungen werden gefördert. Dabei gilt: Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – ungeachtet von Alter, Qualifikation oder Betriebsgröße – können unterstützt werden, wenn ihr Berufsabschluss mindestens vier Jahre zurückliegt. Die Bundesagentur für Arbeit kann die Lehrgangskosten sowie Zuschüsse zum Lohn entweder vollständig oder zum Teil übernehmen.
Zudem kann ein pauschalierter Arbeitgeberanteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag erstattet werden. Dabei ist wichtig zu wissen: Die Weiterbildung muss mehr als 120 Stunden umfassen. Bei der Durchführung der Qualifizierung sind die Betriebe flexibel – beispielsweise hinsichtlich der Schulungszeiten: Die Weitebildungen können in Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend stattfinden. Förderungen sind sowohl für langjährig Beschäftigte als auch für neu eingestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab dem 1. Arbeitstag möglich.
Die Bandbreite der möglichen Qualifizierungen ist groß: Ausbildungen zur Alten- oder Kinderpfleger, zur Fachkraft Schutz- und Sicherheit oder zur Maler- und Lackerier sowie Vorbereitungslehrgänge auf Externen-Prüfungen verschiedenster Ausbildungsrichtungen wurden von der Agentur für Arbeit Ingolstadt bereits genauso unterstützt wie Anpassungsqualifizierung in den Bereichen CNC, Lager, Gastgewerbe, Physiotherapie, Büro und andere.
Wer sich für eine Förderung interessiert, kann sich telefonisch an den Arbeitgeber-Service unter der kostenlosen Rufnummer (08 00) 4 55 55 20) oder die bekannten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wenden. Diese beraten Betriebe und Beschäftigte unverbindlich zu Planung und Umsetzung von Qualifizierungsmaßnahmen – auch während der Kurzarbeit – und helfen bei der Beantragung von Förderleistungen.