Geruchsmelder-Netzwerk soll ausgebaut werden


 
Infoveranstaltung zur Luftbelastung durch das Öllager im Nordosten der Stadt.

(ir) Nach einem ersten Informationsaustausch am vergangenen Mittwoch in der Flyts Bar findet nun am morgigen Donnerstag um 19:00 Uhr in der Oberhaunstädter Sportgaststätte eine Folgeveranstaltung zum Thema Geruchsbelästigungen durch das Öllager bei Lenting statt.

Eine Reihe von Bürgern aus Kösching, Ober- und Unterhaunstadt folgten der Einladung der Ingolstädter Grünen, sich an der Aktion „Uns stinkt‘s!“ zu beteiligen. Die Teilnehmer der Veranstaltung berichteten von ihren jeweiligen Erfahrungen mit den Gerüchen von Öllager und Raffinerie. Die Köschinger Alexandra und Manfred Hofbauer starteten bereits vor 10 Jahren eine Initiative gegen die Luftbelastung, weil vor allem die Situation im Köschinger Süden unerträglich war.



400 Unterschriften sammelte die Initiative im Jahr 2008 und in der BR-Sendung „Jetzt red i“ wurde der Ölgestank ebenfalls thematisiert. Eine Unterhaunstädterin beklagte die Dreifachbelastung durch die Raffinerie, das Öllager und die Autobahn. Verschiedenste Gerüche seien über die Zeit wahrnehmbar und manches Mal beiße es auch in den Augen. Gerda und Leander Biberger aus Oberhaunstadt leiden ebenfalls seit vielen Jahren unter den Geruchsbelastungen und bestätigten, dass es vielen Menschen in ihrem Wohnumfeld ähnlich gehe. So fiel die Wahl für den Folgetermin auch auf Oberhaunstadt und noch während des Treffens wurde die Sportgaststätte telefonisch mit der Pächterin als Ort der Veranstaltung vereinbart. In der Veranstaltung bietet sich den Anwohnern eine Möglichkeit, über ihre Erfahrungen mit der Luftsituation zu berichten.

Beim Termin am Donnerstag soll nun das Netzwerk der „Geruchsmelder“ ausgebaut werden. Bislang verhielt es sich so, dass viele Personen einzeln Hilfe bei verschiedenen Behörden und Anlaufstellen suchten, wenn der Gestank wieder einmal besonders penetrant war. Aber nur selten sei eine befriedigende Reaktion erfolgt. Die Verantwortlichen der TAL verweisen darauf, dass schon geringste Konzentrationen der austretenden Gase für die menschliche Nase wahrnehmbar seine. „Genau diese feinen ‚Messinstrumente‘ sollen nun genutzt werden“, so Joachim Siebler, der Kreisverbandssprecher der Grünen. Ort, Zeitpunkt und Intensität der Gerüche sollen auf einem vorbereiteten Kalenderblatt über einen längeren Zeitraum erfasst werden.



So entsteht aus vielen Einzelwahrnehmungen ein Gesamtbild. Siebler hofft darauf, neben den Stadtbezirken im Nordosten der Stadt auch Teilnehmern aus den Gemeinden Lenting und Kösching zu gewinnen, da sich der Gestank je nach Windrichtung und Wetterlage anders ausbreitet. Im weiteren Verlauf Maßnahmen und Wege besprochen, wie man die „Geruchslage“ verbessern könnte.

Vor der Veranstaltung findet am Donnerstag um 17:45 noch ein Ortstermin am Ortsrand in der Neubausiedlung von Unterhaunstadt „Am Bierweg“ mit Blick auf Raffinerie und Öllager (Foto) statt. Der Bayerische Rundfunk möchte sich ein Bild von der Lage machen und betroffene Anwohner haben auch hier die Möglichkeit, gegenüber dem BR von ihren Erfahrungen zu berichten.