Girls' Day und Boys' Day 2016

(ir) Ein Zukunftstag für Mädchen und Buben am 28. April.

Der Mädchen-Zukunftstag ist Deutschlands größte und vielfältigste Berufsorientierungs- Initiative für Mädchen.
Die Stadt Ingolstadt beteiligt sich dieses Jahr bereits zum 15. Mal an dieser Aktion. Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren können in der Stadtverwaltung und den Beteiligungen der Stadt Ingolstadt umfassende Einblicke in Technik, IT und Handwerk gewinnen und so ihren Blick auch für typische „Männerberufe“ öffnen.

Die junge Frauengeneration in Deutschland verfügt über eine sehr gute Schulbildung. Dennoch entscheiden sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überwiegend für „typisch weibliche“ Berufsfelder, oftmals weit unter ihren intellektuellen Möglichkeiten. Damit schöpfen sie ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus; den Betrieben fehlt aber gerade in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs. Daher ist es wichtig, dass junge Mädchen ihr Berufsspektrum erweitern.

Schülerinnen können im Rahmen des Girls’ Day die Arbeitswelt in zukunftsorientierten Berufen in Technik, Handwerk, Ingenieur- und Naturwissenschaften erleben. Technische Unternehmen und Abteilungen, sowie Hochschulen, Forschungszentren und ähnliche Einrichtungen bieten am Girls’ Day Veranstaltungen für Mädchen an. Unternehmen und Organisationen öffnen am Aktionstag alle Bereiche, in denen Frauen bislang unterrepräsentiert sind. Die Teilnehmerinnen erleben z.B. in Laboren, Büros und Werkstätten, wie interessant und spannend diese Arbeit sein kann. In Workshops und bei Aktionen erhalten die Mädchen Einblicke in die Praxis verschiedenster Bereiche der Arbeitswelt und erproben ihre Fähigkeiten im technischen Bereich und können so die Erfahrung machen, dass auch sie diesen Aufgaben gewachsen sein können. Sie erhalten vor Ort direkt Antworten auf ihre Fragen und können erste Kontakte zu möglichen Arbeitgebern knüpfen.

Gleichzeitig können sich Betriebe mit einer Beteiligung am Girls’ Day wichtige Personalressourcen erschließen, denn die Kluft am Ausbildungsmarkt wächst: Während die Unternehmen gerade in den technischen Berufen verstärkt nach qualifizierten Auszubildenden suchen, finden zahlreiche junge Frauen keine Lehrstelle, wenn sie sich nur auf ein sehr eingeschränktes traditionelles Berufsspektrum beschränken. Insbesondere Mädchen konzentrieren sich bei ihrer Ausbildungsplatzsuche häufig auf einige wenige klassische Frauenberufe und schränken so von vornherein ihre Chancen auf eine spätere Karriere und guten Verdienst ein, da z.B. als Medizinische Fachangestellte oder Verkäuferin die Entwicklungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind.

Die Gleichstellungsstelle organisiert den Girls’ Day für den gesamten Bürgerkonzern der Stadt. Die verschiedenen Dienststellen und Beteiligungen öffnen an diesem Tag ihre Türen für interessierte Mädchen. Diese können Einblicke in die verschiedenen Berufsfelder und Tätigkeiten in der Müllverbrennungsanlage, Zentralkläranlage, bei der Berufsfeuerwehr, im Amt für Informations- und Datenverarbeitung, Forstamt oder Gartenamt gewinnen.


Buben haben vielfältige Interessen und Kompetenzen, aber genau wie die Mädchen wählen auch sie aus einem engen Ausbildungs- und Studienfachspektrum. Ihre Berufswahl und Lebensplanung sind häufig sehr traditionell ausgerichtet. Mehr als die Hälfte der männlichen Auszubildenden entscheidet sich für einen von zwanzig jungentypischen Ausbildungsberufen im dualen System – kein einziger aus dem sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich ist darunter. Gerade im wachsenden Beschäftigungssektor sozialer Dienstleistungen und in der Gesundheitsbranche liegen Zukunftschancen, die die Buben wenig im Blick haben. Die Gleichstellungsbeauftragten sehen es als ihre Aufgabe, Jungen und Mädchen neue Sichtweisen auf die Arbeitswelt zu ermöglichen. Personelle Vielfalt zahlt sich angesichts demografischer Entwicklungen aus und schafft zudem Wettbewerbsvorteile.

Mit der Beteiligung am Boys’ Day setzt die Stadtverwaltung seit zehn Jahren ein Zeichen in Ingolstadt und eröffnet interessierten Buben neue Perspektiven für die Zukunft und ermöglichen ihnen dadurch eine Erweiterung des Berufswahlspektrums. Wir wollen junge Menschen ermutigen auch andere Berufe kennenzulernen und ihren Neigungen nachzugehen, auch wenn diese nicht im Rahmen der klassischen Berufe liegen.

Die städtischen Kindertageseinrichtungen, das Klinikum (Pflegebereich), das Anna-Ponschab-Haus und das Altenheim Heilig-Geist-Spital sowie die Stadtbücherei sind die Kooperationspartner. Es geht darum, das Blickfeld der Jungs zu erweitern, ihre Sozialkompetenz zu stärken und sie für diese Bereiche zu motivieren.

Die Einrichtungen in den sozialen, pädagogischen und pflegerischen Einrichtungen freuen sich auf interessierte und engagierte junge Männer.

Um dem geringen Anteil männlichen Nachwuchses in der Verwaltung entgegen zu wirken wird es in diesem Jahr auch Plätze für Jungs in den klassischen Verwaltungsberufen geben. Hier können bis zu sechs Schüler einen Einblick in die Kernverwaltung erhalten.

Interessierte Mädchen und Buben können sich noch bis zum 24. April über die Internetseiten www.girls-day.de und www.boys-day.de anmelden. Dort finden sie das gesamte Angebot mit weiteren Infos zu den beiden Aktionen am Donnerstag, 28. April.