(ir) Ein Zukunftstag für Mädchen und Buben am 28. April.
Der Mädchen-Zukunftstag ist Deutschlands größte und vielfältigste
Berufsorientierungs- Initiative für Mädchen.
Die
Stadt Ingolstadt beteiligt sich dieses Jahr bereits zum 15. Mal an dieser
Aktion. Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren können in der Stadtverwaltung und den
Beteiligungen der Stadt Ingolstadt umfassende Einblicke in Technik, IT und
Handwerk gewinnen und so ihren Blick auch für typische „Männerberufe“ öffnen.
Die junge Frauengeneration in Deutschland verfügt über eine sehr gute
Schulbildung. Dennoch entscheiden sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und
Studienwahl noch immer überwiegend für „typisch weibliche“ Berufsfelder, oftmals
weit unter ihren intellektuellen Möglichkeiten. Damit schöpfen sie ihre
Berufsmöglichkeiten nicht voll aus; den Betrieben fehlt aber gerade in
technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs. Daher
ist es wichtig, dass junge Mädchen ihr Berufsspektrum erweitern.
Schülerinnen können im Rahmen des Girls’ Day die Arbeitswelt in
zukunftsorientierten Berufen in Technik, Handwerk, Ingenieur- und
Naturwissenschaften erleben. Technische Unternehmen und Abteilungen, sowie
Hochschulen, Forschungszentren und ähnliche Einrichtungen bieten am Girls’ Day
Veranstaltungen für Mädchen an. Unternehmen und Organisationen öffnen am
Aktionstag alle Bereiche, in denen Frauen bislang unterrepräsentiert sind. Die
Teilnehmerinnen erleben z.B. in Laboren, Büros und Werkstätten, wie interessant
und spannend diese Arbeit sein kann. In Workshops und bei Aktionen erhalten die
Mädchen Einblicke in die Praxis verschiedenster Bereiche der Arbeitswelt und
erproben ihre Fähigkeiten im technischen Bereich und können so die Erfahrung
machen, dass auch sie diesen Aufgaben gewachsen sein können. Sie erhalten vor
Ort direkt Antworten auf ihre Fragen und können erste Kontakte zu möglichen
Arbeitgebern knüpfen.
Gleichzeitig können sich Betriebe mit einer
Beteiligung am Girls’ Day wichtige Personalressourcen erschließen, denn die
Kluft am Ausbildungsmarkt wächst: Während die Unternehmen gerade in den
technischen Berufen verstärkt nach qualifizierten Auszubildenden suchen, finden
zahlreiche junge Frauen keine Lehrstelle, wenn sie sich nur auf ein sehr
eingeschränktes traditionelles Berufsspektrum beschränken. Insbesondere Mädchen
konzentrieren sich bei ihrer Ausbildungsplatzsuche häufig auf einige wenige
klassische Frauenberufe und schränken so von vornherein ihre Chancen auf eine
spätere Karriere und guten Verdienst ein, da z.B. als Medizinische
Fachangestellte oder Verkäuferin die Entwicklungsmöglichkeiten sehr
eingeschränkt sind.
Die Gleichstellungsstelle organisiert den Girls’ Day
für den gesamten Bürgerkonzern der Stadt. Die verschiedenen Dienststellen und
Beteiligungen öffnen an diesem Tag ihre Türen für interessierte Mädchen. Diese
können Einblicke in die verschiedenen Berufsfelder und Tätigkeiten in der
Müllverbrennungsanlage, Zentralkläranlage, bei der Berufsfeuerwehr, im Amt für
Informations- und Datenverarbeitung, Forstamt oder Gartenamt gewinnen.
Buben haben vielfältige Interessen und Kompetenzen, aber genau wie die
Mädchen wählen auch sie aus einem engen Ausbildungs- und Studienfachspektrum.
Ihre Berufswahl und Lebensplanung sind häufig sehr traditionell ausgerichtet.
Mehr als die Hälfte der männlichen Auszubildenden entscheidet sich für einen von
zwanzig jungentypischen Ausbildungsberufen im dualen System – kein einziger aus
dem sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich ist darunter. Gerade im
wachsenden Beschäftigungssektor sozialer Dienstleistungen und in der
Gesundheitsbranche liegen Zukunftschancen, die die Buben wenig im Blick haben.
Die Gleichstellungsbeauftragten sehen es als ihre Aufgabe, Jungen und Mädchen
neue Sichtweisen auf die Arbeitswelt zu ermöglichen. Personelle Vielfalt zahlt
sich angesichts demografischer Entwicklungen aus und schafft zudem
Wettbewerbsvorteile.
Mit der Beteiligung am Boys’ Day setzt die
Stadtverwaltung seit zehn Jahren ein Zeichen in Ingolstadt und eröffnet
interessierten Buben neue Perspektiven für die Zukunft und ermöglichen ihnen
dadurch eine Erweiterung des Berufswahlspektrums. Wir wollen junge Menschen
ermutigen auch andere Berufe kennenzulernen und ihren Neigungen nachzugehen,
auch wenn diese nicht im Rahmen der klassischen Berufe liegen.
Die
städtischen Kindertageseinrichtungen, das Klinikum (Pflegebereich), das
Anna-Ponschab-Haus und das Altenheim Heilig-Geist-Spital sowie die Stadtbücherei
sind die Kooperationspartner. Es geht darum, das Blickfeld der Jungs zu
erweitern, ihre Sozialkompetenz zu stärken und sie für diese Bereiche zu
motivieren.
Die Einrichtungen in den sozialen, pädagogischen und
pflegerischen Einrichtungen freuen sich auf interessierte und engagierte junge
Männer.
Um dem geringen Anteil männlichen Nachwuchses in der Verwaltung
entgegen zu wirken wird es in diesem Jahr auch Plätze für Jungs in den
klassischen Verwaltungsberufen geben. Hier können bis zu sechs Schüler einen
Einblick in die Kernverwaltung erhalten.
Interessierte Mädchen und Buben
können sich noch bis zum 24. April über die Internetseiten
www.girls-day.de und
www.boys-day.de anmelden.
Dort finden sie das gesamte Angebot mit weiteren Infos zu den beiden Aktionen am
Donnerstag, 28. April.