BGI sieht hilflose Finanzpolitik in Ingolstadt

(ir) Der Ruf nach einem Subventionsbericht durch die Fraktionen der Ingolstädter CSU und der FW ist nach Meinung der BGI überflüssig.

Der Stadtrat müsse jetzt gemeinsam einen Weg finden, wie auf die vor der Tür stehende Finanzkrise reagiert wird, so die BGI in einer Pressemeldung.
Die BGI hat bereits Anfang Januar in einer Pressemitteilung vorgerechnet, dass die Stadt Ingolstadt zügig und unaufhaltsam auf einen deutlichen Anstieg des städtischen Schuldenbergs zusteuere.

Die Proteste der Bürger, die von steigenden Gebühren und Kosten für städtische Leistungen betroffen sind, werden lauter und um den Bürgern, die sich aus Sicht der BGI zu Recht über unsoziale und unangemessene Gebührenerhöhungen beschweren den Wind aus den Segeln zu nehmen, soll nun ein Subventionsbericht zeigen, wie hoch die Ausgaben des städtischen Haushaltes für das Gemeinwohl sind, meint die BGI.

Das ist aber nach Auffassung der Bürgergemeinschaft der völlig falsche Ansatz: Es geht nicht mehr nur um eine Erhöhung der Einnahmen, die sich im Promillebereich des städtischen Haushalts bewegen.

Aus Sicht der BGI geht es jetzt um die Suche nach Einsparmöglichkeiten in Millionenhöhe für die nächsten drei Jahre.
Die Forderung nach einem Subventionsbericht ist Augenwischerei und lenkt von den eigentlichen Problemen ab:
Ingolstadt muss in den nächsten Jahren die Investitionen deutlich reduzieren.

Der Fraktionsvorsitzende der BGI-Fraktion, Christian Lange, erklärt zu diesem Antrag: „Ingolstadt steht vor der größten finanz- und haushaltspolitischen Herausforderung der letzten zwei Jahrzehnte.
Die fehlenden Steuereinnahmen in den nächsten Jahren werden sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag summieren. Was nach 2019 kommt, wissen wir heute noch nicht. Aber was macht die Koalition aus CSU und FW im Ingolstädter Rathaus? Sie spricht nur über die Einnahmenseite des Haushaltes. Nichts passiert auf der Ausgabenseite, auf der einige fragwürdige Investitionen jetzt auf den Prüfstand gehören.

Wir dürfen als Stadtrat nicht das Signal aussenden, dass wir nur bei den Bürgern sparen und uns das fehlende Geld holen. Die Investitionen für die Wirtschaft, den Verkehr und die gesamte Infrastruktur müssen überprüft, gestreckt, falls möglich verschoben oder komplett gestrichen werden.

Beispielsweise ist es unverantwortlich, den Eltern der Kindergartenkinder bis zu 70 Euro mehr im Monat aus der Tasche zu ziehen und gleichzeitig der IFG noch in diesem Jahr weitere 15 Millionen Euro für das Kongresszentrum zu überweisen.

Investitionen in ein fragwürdiges Kongresszentrum und den Straßenbau müssen in das nächste Jahrzehnt geschoben werden – das Geld für den vierspurigen Ausbau der Ostumgehung Etting würde ich lieber in einen Neubau des Apian-Gymnasiums investieren.
Ich hoffe, dass Bürgermeister Wittmann, den Ernst der Lage erkennt und nun alle Fraktionen und den Stadtrat einbezieht, wenn es darum geht, die geeigneten Maßnahmen zu beraten und zu ergreifen.
Ingolstadts Finanzkrise ist nicht mehr ein Thema der Koalition, sondern der gesamten Stadt.“