Ingolstadt: Krätze in aufgetreten


 
In einem Ingolstädter Seniorenheim werden Patienten behandelt, die sich mit Krätze angesteckt haben.

(ir) In einer Ingolstädter Senioreneinrichtung sind Bewohner an Krätze erkrankt. Nach aktuellem Kenntnisstand der Stadt Ingolstadt beschränkt sich dies auf wenige Personen in einem bestimmten Stockwerk. Die Bewohner der Einrichtung, Pflegekräfte und Angehörige wurden vom städtischen Gesundheitsamt über das Auftreten der Krankheit und die dadurch veranlassten Vorsorgemaßnahmen, Behandlungsmöglichkeiten und Hygieneregeln informiert.

Für die betroffene Einrichtung soll auch ein Informationsabend angeboten werden. Eine Gefährdung für Menschen außerhalb der Einrichtung ist nach Einschätzung des Gesundheitsamtes nicht gegeben. Krätze (Skabies) ist eine Hautkrankheit, die von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Eine Übertragung ist nur dann wahrscheinlich, wenn der Körperkontakt großflächig, lang und kontinuierlich genug ist. Händeschütteln, kurze Umarmungen, eine medizinische Untersuchung der Haut, etc. reichen in der Regel nicht für eine Ansteckung aus. Die Symptome sind für die Betroffenen zwar sehr unangenehm, mit der richtigen Therapie lässt sich die Krätze aber gut behandeln.



Informationen zu Krätze (Scabies):
Bei Krätze handelt es sich um eine ansteckende Hautkrankheit, die durch Milben hervorgerufen wird. Die Erkrankung gefährdet die Gesundheit in der Regel nicht, ist aber lästig und unangenehm. Die Milben graben sich in die obere Hautschicht des Menschen ein und legen dort täglich mehrere Eier und auch Kot ab. Die Folgen sind Hautrötungen und ein lästiger Juckreiz.

Die Übertragung der Krätzemilben erfolgt durch direkten Körperkontakt. Derartige körperliche Kontakte können zwischen spielenden Kindern, in Familien, in der Alten- und Krankenpflege und bei Sexualkontakten entstehen. Eine Infektion über unbelebte Gegenstände wie Bettwäsche, Kleidung, Handtüchern, etc. ist möglich, beispielsweise bei sehr hoher Milbenlast, ist jedoch insgesamt selten. Grundsätzlich gilt, dass die Infektiosität umso geringer wird, je länger die Milben von ihrem Wirt getrennt sind.

Bei Ersterkrankung treten zwei bis sechs Wochen nach der Ansteckung leichtes Brennen bis starker Juckreiz auf, der besonders nachts sehr quälend ist. Typische Stellen sind die Hände, besonders die Zwischenfingerräume, die Beugeseiten der Handgelenke, vordere Achselhöhlen und der Genitalbereich. Grundsätzlich können alle Körperstellen - mit Ausnahme des Gesichts und des behaarten Kopfes – befallen sein. Durch das Kratzen können Entzündungen auftreten.

Personen mit Krätze oder Verdacht auf Krätze dürfen Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen nicht betreten, bis nach dem Urteil des behandelnden Arztes eine Weiterverbreitung der Krankheit nicht mehr zu befürchten ist. Ein ärztliches Attest ist erforderlich.



Treten die beschriebenen Krankheitszeichen auf, sollte umgehend ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Zur Behandlung stehen Cremes, Salben oder auch Tabletten zur Verfügung.
Nach der Behandlung müssen die Kleidung, Unterwäsche, Handtücher und die Bettwäsche einmal täglich gewechselt und bei 60° Celsius gewaschen werden. Gegenstände, die nicht gewaschen oder gereinigt werden können, sollten mindestens drei Tage bei 21° Celsius in verschlossenen Plastiksäcken trocken gelagert werden.

Enge Kontaktpersonen sollten sich, auch wenn keinerlei Krankheitszeichen vorhanden sind, einer vom Arzt verordneten Behandlung unterziehen.

Bei der Verdacht auf Krätze ist eine ärztliche Untersuchung und gegebenenfalls Behandlung notwendig. Die Milben sterben ohne Wirt bei üblicher Raumtemperatur und Luftfeuchte (21°Celsius und 40-80 Prozent relative Luftfeuchte) in der Regel innerhalb von zwei bis drei Tagen ab. Soweit möglich, sämtliche Wäsche bei 60°C waschen, anschließend trocknen. Chemische Reinigung zum Beispiel für empfindliche Oberbekleidung. Alternativ trockene Gegenstände luftdicht verschließen und für mindestens vier Tage bei Raumtemperatur aufbewahren. Einfrieren in Plastiktüte für mindestens 24 Stunden im Tiefkühlschrank, zum Beispiel Hausschuhe und Plüschtiere. Wischen, Staubsaugen, beispielsweise Matratzen, Polstermöbel und Fußbodenbelege.