Die Ingolstädter SPD will ein Konzept für eine gemeinsame Krankenhausstruktur in der Region 10.
(ir) Im Nachgang an das im April vorgestellte Strukturgutachten zur künftigen medizinischen Versorgung im Landkreis Eichstätt haben sich SPD-Vertreter aus den Landkreisen und aus Ingolstadt zu einem Austausch zur zukünftigen Krankausstruktur in der Region 10 getroffen.
Für die Landkreise haben Andrea Mickel, Dieter Betz, Sven John und Bernd Weber und für Ingolstadt Christian De Lapuente, Dr. Anton Böhm und der Oberbürgermeister Christian Scharpf an dem Termin teilgenommen. Sowohl die Ingolstädter als auch die Vertreter aus der Region haben eine Zusammenarbeit in dem Bereich befürwortet. Die SPD-Politiker erklärten unisono, dass die Themen Gesundheitsversorgung, Prävention und Pflege zukünftig stärker gemeinsam angegangen werden sollen.
Dieter Betz erklärte dazu: „Die medizinische Versorgung im Landkreis Eichstätt stellt den Landkreis in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen. Die politischen Rahmenbedingungen erschweren eine qualitativ hochwertige, nachhaltige und bezahlbare stationäre, aber auch ambulante Versorgung der Landkreisbürgerinnen und -bürger. Erschwerend hinzu kommt eine schwierige Lage auf dem Arbeitsmarkt im Bereich Pflege aber auch im ärztlichen Bereich (stationär und hausärztlich). Ohne ein strategisches medizinisches und wirtschaftliches Konzept werden wir die Zukunftsfähigkeit unserer Kliniken nicht sichern können“.
Auch der Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Scharpf sieht in einer engeren Zusammenarbeit große Chancen. „Durch eine stärkere Vernetzung der regionalen Akteure kann eine bessere medizinische Versorgung in der Fläche sichergestellt werden“, fügt er hinzu.
Der Ingolstädter SPD-Fraktionsvorsitzende Christian De Lapuente verwies auch auf den erst kürzlich vorstellten Koalitionsvertrag einer möglichen Ampel-Regierung. Darin heißt es: Mit einem Bund-Länder-Pakt bringen wir die nötigen Reformen für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung auf den Weg. Außerdem sollen Empfehlungen für
SPD eine Weiterentwicklung der Krankenhausfinanzierung, die das bisherige System um ein nach Versorgungsstufen (Primär-, Grund-, Regel-, Maximalversorgung, Uniklinika) differenziertes System erlösunabhängiger Vorhaltepauschalen ergänzt, vorgelegt werden. Kurzfristig wollen die Ampel-Parteien für eine bedarfsgerechte auskömmliche Finanzierung für die Pädiatrie, Notfallversorgung und Geburtshilfe sorgen.
„Ich werte das als ein Zeichen für eine bessere Finanzierung der medizinischen Versorgung und erhoffe mir, dass damit auch kleinere Häuser besser dastehen“, so De Lapuente weiter.
Außerdem ist ihm wichtig, dass die Regionen Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen ebenfalls an der Diskussion zu beteiligen. Dazu tauschte er sich mit dem Pfaffenhofener SPD-Politiker Markus Käser aus. Auch Käser erhofft sich neue Impulse durch den Koalitionsvertrag:
„Durch die Neuaufstellung der Krankenhausplanung und der Krankenhausfinanzierung im SPD geführten Ministerium, erhoffen wir uns auch Sinne der Ilmtalklinik und der gesamten Leistungsstruktur in der Region mehr Mitsprache und vor allem weniger strukturelle Defizite der Kliniken im ländlichen Raum. Man muss das Gesundheitswesen ganz neu denken und dem hohen ökonomischen Druck ein Ende bereiten. Ich hoffe wir kommen dem Ideal näher, in dem nicht mehr Fehlanreize und Profitgier die Krankenversorgung dominieren, sondern nur noch ein Ziel: der gesunde Patient“.
Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Neuburg-Schrobenhausen Werner Widuckel setzt auch auf eine stärkere Zusammenarbeit: „Durch eine engere Zusammenarbeit können wir eine gute, leistungsfähige Gesundheitsversorgung für die gesamte Region 10 sichern und weiterentwickeln. Kooperation ist in unserer Region das Gebot der Stunde“.
Die Bezirksrätin Andrea Mickel erklärte abschließend: „Für die SPD steht eine gute und flächendeckende Gesundheitsvorsorge der Bürgerinnen und Bürger an erster Stelle. Daher freue ich mich, dass sich alle dafür ausgesprochen haben, dass wir das Thema im regionalen Kontext betrachten und zukünftig stärken gemeinsam angehen wollen“.
Quelle: ungekürzte Pressemitteilung der SPD