Lehrer sind nicht ersetzbar und Handys gehören nicht in den Unterricht


 
Eva Gottstein, MdL, spricht an den privaten Schulen auch über die Grenzen der Digitalisierung.

(ir) Junge Menschen für Politik interessieren und sie für politisches Engagement zu motivieren - dazu fand am Montag in ganz Bayern zum dritten Mal in Folge der Tag der Freien Schulen statt. Unter dem Motto „Tür auf - Abgeordnete schenken eine Unterrichtsstunde“ luden die Schulen in freier Trägerschaft Abgeordnete des Bayerischen Landtags ein. Als Brückenschlag zwischen der Jugend und deren Zukunft und denen, die diese Zukunft durch Gesetzgebung maßgeblich beeinflussen, hatte sich die Landtagsabgeordnete Eva Gottstein den Fragen der zehnten Klassen der Tilly-Realschule sowie der Wirtschaftsschule gestellt.



Dabei nahm sie auf die interessierten Fragen der Jugendlichen hin kein Blatt vor den Mund. „Ich wollte nicht anderer Leute Kinder die Nase putzen“ erklärt die engagierte Verfechterin der Realschulen, warum sie nicht an Grundschulen unterrichten wollte. Die Mischung aus wissenschaftlichem Arbeiten und praktischem Denken und Handeln mache den Reiz des mittleren Bildungswegs aus. Ein klares Bekenntnis zur Ganztagesschule und zu mehr Projektarbeit, um übergreifende Fähigkeiten und Fertigkeiten zu schulen, war Gottstein ebenso wichtig. Welches Auto sie fahre, ob sie bei ihrem Diesel für eine blaue Plakette wäre und wer denn für die Umrüstung der Fahrzeuge aufkommen soll, wollten die Schüler wissen und erfuhren, dass die Abgeordnete in erster Linie die Hersteller in der Pflicht sieht und nicht die Autofahrer. Neben einem bunten Themenbogen von der Besetzung des neuen Bundeskabinetts, über ihre Forderung nach einem Wahlrecht mit 16 bis zur ausgebliebenen Studentenrevolution im „verzopften“ Eichstätt, diskutierte Eva Gottstein mit den mucksmäuschenstillen Jugendlichen. Diese erfuhren viel über den Alltag eines Berufspolitikers und dass im Hause Gottstein gelebte Gleichberechtigung herrscht „Mein Mann hat gefragt, ob ich mittags nach Hause komme – er macht Fisch“.



Zum Abschluss des gelungenen Vormittags gab es von den Schülerinnen und Schülern Blumen für die Abgeordnete und von Frau Gottstein den dringenden Appell, sich bei einer demokratischen Partei zu engagieren, insbesondere auch an die Mädchen gerichtet. Von Politikverdrossenheit in den zehnten Klassen der privaten Schulen am Brückenkopf jedenfalls keine Spur. Organisiert wurde der erfolgreiche Aktionstag vom Verband Bayerischer Privatschulen, dem Katholischen Schulwerk in Bayern und der Evangelischen Schulstiftung in Bayern.