(ir) ÖDP- Stadtrat Thomas Thöne hat sich in einem offenen Brief an
den Oberbürgermeister gewandt und für den Einsatz der App KATWARN geworben.
Zur Erstmeldung:
Thöne schreibt an Rathausspitze
Oberbürgermeister Christian
Lösel hat Thöne am Mittwoch geantwortet. Darin schreibt die Stadtspitze, dass
Thöne nach den massiven Unwettern in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachen und
Rheinland-Pfalz völlig zu Recht auf das Katastrophenwarnsystem hinweise. Das
System wurde allerdings bereits im Jahr 2014 in der Kommission für Brand- und
Katastrophenschutz sowie Rettungswesen behandelt wurde. Damals kam man zu dem
Ergebnis, dass aufgrund der niedrigen Nutzerzahlen dieses System in Nürnberg es
nicht sinnvoll sei, dieses Notfallsystem in Ingolstadt einzuführen. Lösel
schreibt, dass Thöne seinerzeit selbst vorgeschlagen habe, dass Thema in 5 bis
10 Jahren noch einmal aufzugreifen. Seit 2014 habe sich die Nutzerzahl von
KATWARN in Nürnberg nicht verändert. Gerade einmal 2 Prozent der Bevölkerung
seien bei diesem System angemeldet. br>
Darüber hinaus seien zwei neue
Alternativen zu KATWARN in Betrieb. Dies wäre zum einen eine sogenannte
Informations- und Nachrichten-App (NINA) des Bundes, die über strandortbezogene
Gefahren wie Hochwasser, Großbrände und dergleichen informiert und
Verhaltensanweisungen gebe. Außerdem habe das Bayerische Umwelt- und
Verbraucherministerium eine Umwelt-App in Betrieb genommen, die vor
standortbezogenen Gefahren wie Hochwasser, Ozon und Lawinen informiere. Beide
Apps seien sowohl für die Stadt sowie die Bevölkerung kostenlos.
Und
weiter schreibt der Oberbürgermeister: „Unabhängig davon bin ich der Meinung,
dass die Warnung der Bevölkerung grundsätzlich ganzheitlich betrachtet werden
soll, sodass auch alle Bevölkerungsgruppen einbezogen sind. So sind bei
App-Lösungen im Besonderen die älteren Einwohner, die noch kein Smartphone oder
Tablet nutzen, ausgeschlossen. In Ingolstadt gibt es deshalb weiterhin die
Sirenenwarnung, Lautsprecherdurchsagen mittels Einsatzfahrzeugen und
Informationen über Funk und Fernsehen.“
Lösel findet es darüber hinaus
außerdem fraglich, ob zur Warnung der Bevölkerung vor den von Thöne
angesprochenen derzeitigen Katastrophenfällen in Bayern eine App-Lösung
zielführend wäre, da eine Vorwarnung teilweise gar nicht oder nur sehr
kurzfristig erfolgen könne.
Abschließend antwortet Oberbürgermeister
Lösel auf Thönes offenen Brief, dass er sich, auch nicht zuletzt wegen der
Kosten von einmalig 15.000 Euro sowie den jährlichen 3.000 Euro zuzüglich
SMS-Kosten, an Thönes Auffassung von 2014 anschließe, dass vorerst noch
abgewartet werden soll, wie sich beispielsweise die Nutzerzahlen in Nürnberg
entwickeln, vor allem vor dem Hintergrund der von Bund und Land zur Verfügung
gestellten Apps.
Ungeachtet davon, soll das Thema auf die Tagesordnung
der Sitzung der Kommission für Brand- und Katastrophenschutz sowie Rettungswesen
vom 14. Juni genommen werden.