Masern gehen alle etwas an

(ir) Impfschutz statt Masern-Erkrankung: Auch das Ingolstädter Gesundheitsamt beteiligt sich an der bayernweitern Impfberatung.

Die Bayerische Impfwoche macht darauf aufmerksam, wie wichtig die Impfung gegen Masern ist. Jugendliche und junge Erwachsene sind oft nicht ausreichend geimpft und so häuften sich in den vergangenen Jahren die Erkrankungen.

Masern gehören zu den ansteckendsten Viruserkrankungen. Weltweit sind Masern eine der führenden Todesursachen bei Kindern, obwohl seit 40 Jahren ein sicherer und wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht. 2003 starben weltweit mehr als eine halbe Millionen Menschen an Masern – meist Kinder. Nach Angaben der WHO sank die Zahl der Todesfälle bis 2014 auf 114.900 Todesfälle – ein großer Erfolg der Impfung.

In Bayern stieg in den vergangenen Jahren der Anteil von Erwachsenen bei den Masernerkrankungen. Beim letzten größeren Masernausbruch im Jahr 2013 erkrankten über 780 Personen. Fast die Hälfte waren 18 Jahre oder älter. Von diesen musste nahezu die Hälfte im Krankenhaus behandelt werden. Die Zahlen zeigen: Auch Erwachsene erkranken schwer an Masern. Daher ist die 4. Impfwoche besonders der Impfung gegen Masern gewidmet.

Die gut verträgliche Impfung schützt vor den Masern und möglichen Komplikationen. Erwachsene, die nach 1970 geboren sind, sollten dringend ihren Masernimpfschutz überprüfen lassen: Wer gar nicht oder nur einmal im Kindesalter geimpft wurde, sollte die Impfung nachholen. Das gleiche gilt bei unbekanntem Impfstatus, zum Beispiel wenn der Impfausweis nicht mehr aufzufinden ist. Eine Impfung verhindert auch die Verbreitung des Virus und damit die Ansteckung. Dies ist besonders wichtig für den Schutz von Säuglingen, die zu jung für die Impfung sind und schwere Komplikationen bei einer Masernerkrankung erleiden können. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Kinder ab elf Monaten eine zweimalige Kombi-Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln, bei früherem Kita-Besuch bereits ab 9 Monaten.

Ziel ist die deutschlandweite Ausrottung der Masern. Dies ist in Nord- und Südamerika bereits gelungen und einige europäische Länder sind inzwischen nahe dran. Mit einer hohen Durchimpfungsrate könnten die Masern wie die Pocken bald der Vergangenheit angehören.

Wer Fragen zu Impfungen und auch zu Reiseimpfungen hat, kann sich mit dem Gesundheitsamt Ingolstadt unter der Telefonnummer (08 41) 3 05-14 61 in Verbindung setzen.