Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf nimmt an der Videokonferenz der bayerischen Oberbürgermeister mit Bundeskanzlerin Merkel und Ministerpräsident Söder teil.
(ir) Vor diesem virtuellen Austausch am Freitag, 19. Februar 2021 formuliert Scharpf seine Position: „Bereits seit 2. Februar 2021 und damit seit über zwei Wochen liegt Ingolstadt bei der 7-Tages-Inzidenz unter 50, seit 5. Februar 2021 sogar unter 35, aktuell bei 16,7 (RKI) beziehungsweise 18,9 (LGL). Derzeit sind dem Gesundheitsamt rund 50 Infizierte gemeldet. Der Landkreis Pfaffenhofen hat sich aufgrund der dortigen niedrigen Infektionszahlen bereits vor einigen Tagen an die Regierung von Oberbayern gewendet und Lockerungen beantragt. Diese wurden leider abgelehnt.
Es ist aufgrund des deutlichen Rückgangs der Infektionszahlen jetzt höchste Zeit, dass die Bundesregierung und die Regierungen der Länder schrittweise Lockerungen der Corona-Restriktionen beschließen. Man kann das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben nicht auf Dauer unter Verschluss halten. Die Menschen brauchen jetzt eine Perspektive, wenn die Zahlen der Neuinfektionen weiter zurück gehen.
Zu den Lockerungen zählen für mich eine Erhöhung der zulässigen persönlichen Kontakte und auch die teilweise Öffnung, zum Beispiel des Einzelhandels, der Gastronomie, der Kultureinrichtungen und des Breitensports. In vielen Bereichen wurden bereits letztes Jahr umfangreiche Hygienekonzepte erstellt und umgesetzt.
Aus Gründen der Verhältnismäßigkeit ist es bei niedrigen Inzidenzen deutlich unter 35 jetzt an der Zeit, den Einstieg in den schrittweisen Ausstieg aus den strengen Corona-Restriktionen einzuleiten.
Es ist auch nicht einzusehen, dass eine Gärtnerei, die Obst, Gemüse, Eier, Honig und Feinkost verkauft, nicht öffnen darf, aber Supermärkte und Discounter mit dem gleichen Sortiment schon.“