ÖDP-Fraktion hinterfragt Entwicklung des Güterverkehrs

(ir) Die ÖDP-Fraktion stellt den Antrag, dass die Verwaltung dem Stadtrat bis zur Sitzung vor der politischen Sommerpause die Entwicklung des Güterverkehrs in Ingolstadt darstellt.

Die Fraktion begründet ihren Antrag damit, dass schon in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland ein deutlich stärkeres Wachstum des Güterverkehrs gegenüber dem Personenverkehr zu beobachten war. Dies sei wohl auch für die Zukunft zu erwarten, jedenfalls würden die für den Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung herangezogenen Studien allesamt diesen Trend bestätigen.

Städte seien dabei zudem überdurchschnittlich betroffen, wie die Studie „Klimaschutz-Teilkonzept Klimafreundliche Mobilität“ für die Ingolstadt in ihrer Struktur durchaus ähnliche Stadt Wolfsburg aufzeige. In dieser 2014 erstellten Studie wird darauf verwiesen, dass sich sowohl das Straßengüteraufkommen als auch das Schienengüteraufkommen bis 2030 voraussichtlich mehr als verdoppeln wird.

Hieraus ergeben sich für die ÖDP-Fraktion Fragestellungen, denen mit diesem Antrag nachgegangen werden soll:
• Ist die Deutsche Bahn in Ingolstadt in der Lage, in den kommenden Jahren einen möglichen Zuwachs wie für Wolfsburg skizziert in Ingolstadt zu stemmen oder wären hier Engpässe zu erwarten, die den Straßenanteil der Güterverkehrsleistung zusätzlich erhöhen?

• In diesem Sitzungsdurchlauf wird auch die Ausweisung von 44 zusätzlichen LKW-Stellplätzen im GVZ behandelt. – Wie hoch ist derzeit der Straßen- und der Bahnanteil an der Güterverkehrsleistung im GVZ? Und wie wird sich die Güterverkehrsleistung im GVZ durch die neu entstehenden Hallen A und B, die ja eigentlich Bahnanschluss haben, weiterentwickeln?

• Welche Optimierungsmöglichkeiten werden gesehen, den innerstädtischen Güterverkehr effizienter, intelligenter, sauberer und leiser abzuwickeln, um die Lebens- und Aufenthaltsqualität unserer Bürger zu sichern?

• Es fällt auf, dass zuletzt in anderen Städten aktualisierte Verkehrsentwicklungspläne Fragen des Güterverkehrs nur am Rande ansprechen, auch die oben erwähnte Studie aus Wolfsburg sieht für die Stadt „im Bereich des Personenverkehrs deutlich mehr Handlungsspielräume“ als im Güterverkehr. Dennoch sollte angesichts der zu erwartenden Zuwächse geprüft werden, welche best-practice-Lösungen aus anderen Städten für Ingolstadt erwägenswert wären.