Tag gegen Gewalt an Frauen


 
Die Hälfte des Himmels – Eine Ausstellung und viele Lichter gegen Gewalt an Frauen.

(ir) Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen formiert sich in Ingolstadt ein großes Bündnis mit vielen Veranstaltungen:

Freitag, 24. November um 18:00 Uhr am Rathausplatz / Café Moritz:
Lichter gegen Gewalt an Frauen und orange Stunde
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen laden die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ingolstadt in Kooperation mit dem Netzwerk „Häusliche Gewalt“ zur diesjährigen Aktion ORANGE ein. Mit vielen Lichtern wird ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt. Im Café Moritz wird Silke Poller, Beauftragte für Kriminalitätsopfer im Polizeipräsidium Oberbayern Nord, ein Impulsreferat halten und zusammen mit Andrea Schlicht, Leiterin des Frauenhauses, für Fragen, Informationen und einen Austausch bei Tee ORANGE zur Verfügung stehen. Die Teilnahme ist kostenlos.
Eine Veranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ingolstadt in Kooperation mit dem Netzwerk „Häusliche Gewalt“.

Ausstellungseröffnung am Montag, 27. November um 17:30 Uhr:
Die Hälfte des Himmels
Frauen sprechen über ihr Leben, ihren Stolz und ihre Erfahrungen mit Gewalt. Die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ingolstadt laden zur Ausstellung „Die Hälfte des Himmels“, die am Montag, 27. November um 17:30 Uhr im Foyer der Technischen Hochschule durch Oberbürgermeister Christian Lösel und die Vizepräsidentin Prof. Dr. Michaela Regler eröffnet wird, ein.
Die Ausstellung von Annette Schiffmann präsentiert das Thema Gewalt gegen Frauen auf unkonventionelle Weise und ermöglicht Auseinandersetzung und Verstehen jenseits der Stereotypen. Frauen und ihre Lebensgeschichten werden porträtiert, ohne sie auf einen Aspekt der Geschichte oder gar auf das Opfersein festzulegen. Es werden 55 Porträts von Frauen im Alter von 16 bis 92 Jahren aus allen Schichten und mit unterschiedlichem Hintergrund gezeigt. Sie alle vereint Kraft und Stärke. Sie zeigen wie sie sich schützen und damit auch, wie sich die Ausstellungsbesucherinnen und Besucher schützen können.
Die Kuratorin wird bei der Eröffnung eine Einführung in die Ausstellung geben. Oberbürgermeister Christian Lösel hierzu: „Ich begrüße und unterstütze gerne Aktionen gegen Gewalt an Frauen und freue mich, die Ausstellung hier in Ingolstadt zu eröffnen. Jede Frau hat ein Recht auf Selbstbestimmung und ein gewaltfreies Umfeld. Unsere Grundrechte und Grundwerte sind nicht verhandelbar, was klar heißt: Gewalt wird nicht toleriert.“

Die Ausstellung wird dann von Dienstag 28. November bis Donnerstag 30. November im Foyer der Technischen Hochschule zwischen 7:00 Uhr und 21:00 Uhr zu sehen sein.
Audioguides zum Anhören der Interviews können am Dienstag und Mittwoch in der Zeit 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr und am Donnerstag von 15:00 Uhr bis 20:00 Uhr ausgeliehen werden. Für Gehörlose wird eine Führung mit einer Gebärdendolmetscherin am Mittwoch um 16:00 Uhr angeboten. Der Ausstellungsbereich ist behindertengerecht erreichbar. Schulführungen können nach Vereinbarung durchgeführt werden. Termine per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder per Telefon an (08 41) 3 05-11 66.

Die Gleichstellungsbeauftragten freuen sich, dass das Bündnis gegen Gewalt an Frauen jedes Jahr größer wird. So wird die Ausstellung in Kooperation und Unterstützung mit der Technischen Hochschule und dem Frauenhaus der Caritas gezeigt. Ergänzend dazu haben die Organisationen von ZONTA und Soroptimist Ingolstadt eigene Aktionen geplant, so dass eine ganze Veranstaltungsreihe um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen entstanden ist.



Dienstag, 28. November um 18:30 Uhr in der Stadtbücherei im Herzogskasten:
Ja zu RESPEKT
Können Recht und Gesetz Frauen vor Gewalt schützen? Vortrag und Diskussion zu häuslicher und sexualisierter Gewalt, Menschenhandel, Zwangsverheiratung und Ehrenmord. Was sich weit weg anhört, ist auch in der Region ein Thema. Anhand praktischer Fallbeispiele werden das Vorgehen und auch die Hürden, denen Polizei und Beratungsstellen oftmals gegenüberstehen, diskutiert.
Referentinnen: Silke Poller, Kriminalhauptkommissarin und Nazan Simsek, Rechtsanwältin
Eine Veranstaltung des ZONTA Clubs Ingolstadt – Frauen weltweit stärken

Donnerstag, 30. November um 17:30 Uhr und um 20:00 Uhr Programmkino im Audi Forum:
Filmvorführung „Die Göttliche Ordnung“
Ein amüsanter Film: beherzte Frauen im beschaulichen Schweizer Dorf Appenzell kämpfen im Jahr 1971 um das Frauenwahlrecht und die gesellschaftliche Gleichberechtigung. Die bisherige Dorf- und Familienordnung gerät gehörig ins Wanken.
Der Erlös der Filmvorführungen fließt zu hundert Prozent in die sozialen Projekte von Soroptimist. Eintritt für alle Besucher: 7 Euro je Ticket. Reservierungen unter der Telefonnummer (08 00) 2 83 44 44.



Bei erlebter Gewalt finden betroffene Frauen und Mädchen auch in Ingolstadt eine breite Unterstützung durch Polizei, Strafvollzug, medizinische Behandlung, Therapien und Beratungseinrichtungen, zum Beispiel bei der Beratungsstelle Wirbelwind e.V., Telefonnummer (08 41) 1 73 53 und beim Caritas-Frauenhaus in Ingolstadt unter der Rufnummer (08 41) 3 09-7 00.
Des Weiteren hat das Bundesamt für Familie ein Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen eingerichtet. Das 24-Stunden-Hilfetelefon ist jeden Tag im Jahr und in 17 Sprachen unter der Rufnummer (0 80 00) 1 16 0 16 erreichbar.

Gewalt gegen Frauen hat viele Formen. Viele Frauen mussten in ihrem Leben körperliche, sexualisierte Gewalt, aber auch ökonomische oder soziale Gewalt erleben. Auch in Deutschland und auch in Ingolstadt erleben Frauen Gewalt. Am häufigsten übrigens in ihrer Familie, denn neunzig Prozent der Gewalttaten werden im familiären Umfeld oder im sozialen Nahbereich ausgeübt. Jede dritte bis vierte Frau erlebt Gewalt durch ihren Lebenspartner.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Gewalt gegen Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken von Frauen.