(ir) Transparency International Deutschland ist eine gemeinnützige
und politisch unabhängige Organisation, die sich seit 1993 der Bekämpfung von
Korruption in Deutschland widmet.
Diese Organisation fordert
von den Kommunen mehr Einsatz gegen Korruption und für Transparenz.
„Im Aufbau
unseres gesellschaftlichen Systems spielen Kommunen und Städte eine besondere
Rolle, da hier der Bürger unmittelbar auf das politische System und damit auf
die handelnde Verwaltung trifft. Hier bildet sich sein Bild von einem
funktionierenden, demokratischen Staatssystem, aber er macht auch direkte
Erfahrungen mit ,Vetternwirtschaft‘, Machtmissbrauch, Verschwendung und
Korruption.“
Die Stadt Ingolstadt hat zwar eine eigene
Antikorruptionsrichtlinie, die sich allerdings mehr am Verhalten der einzelnen
Mitarbeiter der Verwaltung orientiert. Der Beitritt als korporatives Mitglied
bei Transparency Deutschland eröffnet der Stadt Ingolstadt dagegen vielfältige
Möglichkeiten, noch mehr Transparenz in allen Bereichen des Verwaltungshandelns
herzustellen. Durch die Nutzung des umfangreichen Netzwerkes der Organisation
sowie den Erfahrungsaustausch mit anderen Mitglieder-Kommunen könnte Ingolstadt
in diesem Bereich eine Vorreiterrolle in Bayern übernehmen.
In jüngster
Vergangenheit hat das Beispiel der Besetzung der Geschäftsführerposition für die
neue gemeinnützige Veranstaltungs-gGmbH gezeigt, dass der Oberbürgermeister mit
den Bürgermeistern und Referenten die Rechte des Stadtrats zukünftig besser
beachten muss. „Transparenz in der Verwaltung bedeutet insbesondere, dass der
Stadtrat und die Öffentlichkeit soweit wie irgend möglich an
Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Das ist in Ingolstadt immer seltener
der Fall – daher sind wir davon überzeugt, dass eine korporative Mitgliedschaft
bei Transparency Deutschland die Zusammenarbeit zwischen Stadtrat und
Verwaltungsspitze deutlich verbessern könnte“, meint Christian Lange,
Fraktionsvorsitzender der BGI.
„Die Städte Bonn, Halle, Leipzig, Potsdam,
Hilden sowie das Innenministerium von Schleswig-Holstein sind derzeit bereits
korporative Mitglieder und es stünde der Stadt Ingolstadt gerade jetzt gut zu
Gesicht, dieser Organisation ebenfalls beizutreten und dieses Netzwerk zu
nutzen, um den Bürgern zu zeigen, dass sie die Themen Transparenz und
Korruptionsprävention ernst nimmt.“