Über 300 freie Lehrstellen in Ingolstadt


 
1.074 Jugendliche starten heuer in Ingolstadt in die Ausbildung. Das ist ein Plus von 5,6 Prozent.

(ir) Die Ausbildung steht in Ingolstadt hoch im Kurs: Zum zweiten Mal in Folge legt die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge deutlich zu. Wie der IHK-Regionalausschuss Ingolstadt zu Beginn des Ausbildungsjahrs am 1. September mitteilt, fangen heuer 1.074 Schulabgänger eine Ausbildung im Bereich Industrie, Handel und Dienstleistungen an, ein Plus von 5,6 Prozent. Im Vorjahr war die Zahl der neuen Lehrlinge bereits um 5,3 Prozent gestiegen. Die Top 5 der angebotenen IHK-Ausbildungsberufe in Ingolstadt sind Kfz-Mechatroniker, Kaufleute für Büromanagement, Verkäufer, Einzelhandelskaufleute und Lagerlogistik-Fachkräfte.



„Ein Wermutstropfen ist, dass noch viele Lehrstellen unbesetzt sind und sich für viele dieser Stellen keine geeigneten Bewerber finden lassen“, sagt Fritz Peters, der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Ingolstadt. Die Arbeitsagentur meldete Ende Juli noch 327 freie Lehrstellen in der Donaustadt. „Angesichts der starken Konjunktur setzen die Betriebe mehr denn je auf den eigenen Fachkräftenachwuchs und würden in vielen Fällen gern noch mehr ausbilden“, betont Peters. Der IHK-Regionalausschussvorsitzende unterstreicht, dass der Bewerber-Engpass wie schon in den Vorjahren quer durch alle Branchen geht: „Es werden zwar nach wie vor besonders angehende Einzelhandelskaufleute, Verkäufer und Köche gesucht, aber auch Bürokaufleute und Fachinformatiker fehlen.“ Der Ingolstädter Unternehmer führt den Bewerbermangel auf stagnierende Schulabgängerzahlen sowie den Trend zur Akademisierung zurück. Die Zahl der Absolventen der Mittelschulen (früher Hauptschulen) ist in Oberbayern seit 2005 um 28 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Abiturienten um 57 Prozent.



Um das Image der Ausbildung zu verbessern, fordert Peters eine bessere Berufsorientierung an den Schulen: „Die duale Ausbildung ist eins der größten Erfolgsgeheimnisse unserer Zeit. Es gibt keinen besseren Start ins Berufsleben. Schüler und Eltern können zu Recht stolz sein, wenn sie sich für eine Ausbildung und damit für eine solide Zukunftsperspektive entscheiden“. In einer IHK-Umfrage sagen 76 Prozent derjenigen Betriebe, die Probleme in der Ausbildung haben, dass die unklaren Berufsvorstellungen der Schulabgänger ein Hindernis seien. Die Unternehmen bieten deswegen mehr Praktikumsplätze an und verbessern ihr Personalmarketing.

Insgesamt gibt es in Ingolstadt aktuell 384 IHK-zugehörige Ausbildungsbetriebe. Diese stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Die Zahlen der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Ausbildungsbereiche, neben Industrie, Handel und Dienstleistung gehören dazu auch das Handwerk und die freien Berufe.

Zahlreiche freie Lehrstellen in Oberbayern mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.