(ir) Am Samstagnachmittag übten Wasserretter der
Wasserwacht-Schnelleinsatzgruppen Ingolstadt und Manching am Schafirrsee in
Gerolfing die Rettung aus dem Eis.
Nach einem kurzen Briefing
durch den Technischen Leiter der Kreiswasserwacht Ingolstadt, Alexander Wecker,
führten die Wasserretter abwechselnd eine sogenannte Oberflächenrettung mit dem
Eisrettungsschlitten und im Anschluss einen sogenannten Nottauchversuch durch.
Das Eis war im Übungsbereich zwischen 2 und 8 Zentimeter dick, die
Wassertemperatur betrug nur 4 Grad Celsius. Ideale Übungsbedingungen für eine
Eisrettungsübung.
Eine Wasserretterin, geschützt mit einem Trockentauchanzug,
war das Opfer. Die mit Neoprenanzug, Prallschutzweste und Helm ausgestatteten
Ingolstädter Wasserretter übten von einer Seite des Schafirrsees nacheinander
die Rettung mit dem mobilen, aufblasbaren Eisrettungsschlitten. Die Kollegen aus
Manching kamen von der anderen Seite mit ihrem Eisrettungsgerät entgegen.
Nachdem die erste Übung abgeschlossen war, durften sich die Wasserretter beim
sogenannten Nottauchversuch beweisen. Eine Puppe wurde hierzu im Eisloch
versenkt. Die Wasserretter mussten mit Tauchermaske, Schnorchel und Flossen die
Puppe vom Grund des Sees retten. Ein Rettungstaucher stand als Sicherung unter
Wasser bereit. Obligatorisch war die Sicherung der Wasserretter mit einer
Signalleine.
Der (schnelle) Einsatz des Wasserretters als Schnorchler
bietet mehrere Vorteile gegenüber einem herkömmlichen Taucheinsatz. Wasserretter
sind flächendeckend überall verfügbar, die Wasserwachten verfügen in der Regel
über mehr Wasserretter als Taucher, sind wesentlich beweglicher, flexibler,
schneller und vor allem viel leichter als Taucher. Für längere Suchen,
unsichtige und tiefere Gewässer sind natürlich Taucher ein unverzichtbarer Teil
des Wasserrettungsdienstes.
Alle Wasserretter fanden die Puppe innerhalb
kurzer Zeit in der Nähe des Eislochs und brachten sie an die Oberfläche.
An Land wurde von weiteren Aktiven die Übernahme des Patienten und die
Vorbereitung der Übergabe an den Landrettungsdienst trainiert.
Den
Sonntagnachmittag verbrachten Taucher und Signalleute der Wasserwacht Ingolstadt
am Auwaldsee. Die Taucher führten Eistauchgänge durch und trainierten auch die
Rettung aus dem Eis, wobei sie von ihren Signalleuten gesichert wurden.
Tauchgänge unter Eis
stellen sowohl an den Taucher, als auch an den Signalmann hohe Anforderungen.
Der Taucher kann nur am Einstiegsloch wieder auftauchen und der Signalmann sieht
seinen Taucher nicht. Gegen die Kälte schützten sich die Taucher mit
Trockentauchanzügen oder mehrlagigen Nasstauchanzügen.
Um einen möglichst
hohen Sicherheitsstandard zu gewährleisten, tauchen die Taucher der Wasserwacht
Ingolstadt ausschließlich mit Vollmaske und einer funktionsfähigen
Sprecheinrichtung zwischen Taucher und Signalmann.