Die Katholischen Kindertageseinrichtungen beziehen künftig einhundert Prozent Ökostrom.
(ir) Richtiges Händewaschen lernen alle Kinder im Kindergarten. Bei den Einrichtungen der Katholischen Kindertageseinrichtungen Ingolstadt gemeinnützige GmbH (KITA gGmbH) gehört mehr dazu als nur die Hygiene. „Es geht uns auch um den Umwelterziehung“, erklärt Vera Sebald, Leiterin des Kindergartens St. Augustin in Ingolstadt. „Wir wollen den Kindern ein Gespür dafür vermitteln, dass auch sie mit kleinen Schritten dazu beitragen können, unsere Natur zu schützen.“
Das gelingt dem Team von St. Augustin mit ihrem Lernmodul „Die Energieberater“ aus dem Lernbereich „Umwelterziehung“. Zu Beginn jedes Kindergartenjahres machen die Kinder ein erstes Experiment: Sie waschen sich die Hände während das Wasser weiterläuft. Danach wiederholen sie es, aber sie drehen beim Einseifen den Hahn ab. In beiden Fällen fangen sie das verbrauchte Wasser im Waschbecken auf und schöpfen es anschließend mit einem Messbecher ab: Der Wasserverbrauch unterscheidet sich deutlich und die Kinder sind vom Ergebnis sichtlich überrascht: „Das ist ja viel weniger“, bemerkt Felix, der das Wasser aus dem Becken schöpft.
Ein anderes Experiment des Lernmoduls konzentriert sich auf den elektrischen Strom. In den Gruppenräumen stehen Solarblumen, die sich je nach Tageslicht mehr oder weniger heftig bewegen. „Wenn die Blume ordentlich wackelt, können wir die Lampen ausschalten“, weiß Jonida, „dann ist es hell genug.“ Mit solchen anschaulichen Beispielen erreichen die Erzieherinnen der KITA gGmbH, dass die Kleinen ihre Verantwortung für die Umwelt erkennen. „Eltern berichten uns, dass sie von ihren Kindern ermahnt werden, wenn sie zuhause das Wasser zu lange laufen lassen“, erzählt Vera Sebald lächelnd.
„Wer Umweltbewusstsein predigt, muss auch selbst danach handeln“, sagt Markus Schweizer, Geschäftsführer der KITA gGmBH. Darum hat der Kindergartenträger den Energieanbieter gewechselt und bezieht seit Anfang November in seinen 17 Häusern Ökostrom von der Naturstrom AG. Dieser wird zu einhundert Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen. „Als Katholische Träger sehen wir eine besondere Verantwortung darin, zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen“, erklärt Schweizer. Deshalb stehe die Umwelterziehung nicht nur in der Konzeption, sondern werde im Alltag gelebt. „So wie die Kinder lernen, Wasser zu sparen, ist es unsere Trägerverantwortung für die ökologischen Grundbedingungen in unseren Einrichtungen zu sorgen.“ Aus diesem Grund sei der Energieanbieterwechsel nur ein konsequenter Schritt zu mehr Umweltbewusstsein in den Katholischen Kindergärten Ingolstadts.