Die Deutsche Bahn meldet die größte Angebotsverbesserung für Bayern in der Geschichte der Deutschen Bahn.
(ir) Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember profitieren viele Reisende von der größten Angebotsverbesserung in der Geschichte der Deutschen Bahn (DB). Schneller und komfortabler auf der Schiene unterwegs: Mit der neuen Schnellfahrstrecke München-Berlin, dem Start des ICE 4 und mehr internationalen Verbindungen. Vor allem von und nach Bayern gibt es überdurchschnittlich viele Verbesserungen im Angebot.
Die Fernverkehrspreise steigen dabei um durchschnittlich 0,9 Prozent und bleiben damit unter der Inflationsrate. Die Tickets für das neue Fahrplanangebot können ab Dienstag über alle Verkaufskanäle gebucht werden.
Die DB schließt mit Fertigstellung des letzten Bauabschnitts an der Schnellfahrstrecke Berlin-München eine der letzten großen Lücken im deutschen Hochgeschwindigkeitsnetz. Unter anderem verkürzt sich die Reisezeit zwischen der Bundes- und Landeshauptstadt um zwei Stunden auf dann 3:55 Stunden. Damit wird der Zug absolut wettbewerbsfähig zum Flugzeug oder Auto. Über die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke werden 35 ICE-Züge pro Tag mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 300 Stundenkilometern fahren. An Werktagen wird die DB bis zu 10.000 zusätzliche Sitzplätze zwischen Berlin und München anbieten und dafür vor allem längere Züge einsetzen.
Täglich ermöglichen drei ICE Sprinter-Züge je Richtung Fahrten zwischen Berlin und München in unter vier Stunden. Die stündlichen ICE-Verbindungen, die weitere Zwischenhalte bedienen, benötigen künftig nur noch rund 4:30 Stunden zwischen Stachus und Brandenburger Tor. Für die größten bayerischen Städte ändern sich die Reisezeiten nach Berlin folgendermaßen:
München-Berlin: 3:55 Stunden statt 6 Stunden
Nürnberg-Berlin: 2:50 Stunden statt 4:45 Stunden
Augsburg-Berlin: 4:30 Stunden statt 6 Stunden
Auch aus anderen bayerischen Regionen sind Reisende deutlich schneller in Berlin: Von Kempten oder von Garmisch-Partenkirchen sind Reisezeiten schon ab 5:50 Stunden möglich. Auch Tourismusregionen wie Tirol und das Salzburger Land profitieren vom neuen Link nach Mitteldeutschland und Berlin. Gleichzeitig können sich Reisende aus Bayern über kürzere Reisezeiten über Berlin bis an die Ostseeküste freuen.
Insgesamt 17 Millionen Menschen werden entlang der Schnellfahrstrecke von kürzeren Reisezeiten und neuen Direktverbindungen profitieren.
Die Regionen in Nordbayern profitieren in besonderem Maße von den neuen Angeboten. Von Coburg aus geht es per Direktanbindung ins ICE-Netz mit drei Fahrtenpaaren täglich fast ebenso schnell nach Berlin in 2½ Stunden, das ist 2 Stunden schneller als heute, wie nach München in 2¼ Stunden, also etwa 30 Minuten schneller als heute. Geschäfts- oder Besuchstermine in Berlin sind beispielsweise mit einem Tagesaufenthalt mit dortiger Ankunft von 9:30 Uhr bis zur Abfahrt um 19:27 Uhr möglich.
Bamberg wird zum Verknüpfungspunkt zwischen Regional- und Fernverkehr. Aus Ober- und Hochfranken geht es stündlich bis zweistündlich, mit fahrgastfreundlichen Umsteigezeiten via Bamberg oder Nürnberg nach Berlin - und immer noch 50 bis 55 Minuten schneller als heute.
Nürnberg wird ebenfalls als Drehkreuz für den Fernverkehr gestärkt. Berlin rückt per ICE Sprinter in drei Stunden Reisezeit an die Frankenmetropole. Die Züge fahren passend für Geschäftstermine um 7, 13 und 19 Uhr in Nürnberg ab und kommen aus der Gegenrichtung um 9, 15 und 21 Uhr wieder an. Tagesaufenthalte in der Bundeshauptstadt sind damit problemlos machbar, ein Ausflug nach Erfurt dauert nur 1:10 Std. – in etwa so lang wie nach München.
Auch auf den bisherigen Fernverkehrsstrecken in Nordbayern wird es weiter angebotsorientierte Verbindungen geben. Eine frühe Pendlerverbindung von Lichtenfels nach München gehört ebenso dazu wie auch eine IC-Verbindung durch das Saaletal. Diese verläuft zwischen Karlsruhe–Stuttgart–Nürnberg Leipzig, wo es einen ICE-Anschluss nach Berlin gibt. So kommt auch die Kreisstadt Kronach in den Genuss eines IC-Haltes.
Im ICE-Verkehr verkürzt sich die Fahrzeit zwischen Nürnberg und Passau auf unter 2 Stunden, nach Wien um 25 Minuten auf rund 4:15 Stunden Verbesserungen an Fahrzeugen und Infrastruktur ermöglichen diesen Zeitgewinn.
Zusätzlich wird der Bahnknoten Nürnberg auch von einer Verbesserung der Verbindung nach Stuttgart und Karlsruhe gestärkt: hier gibt es abends und am Wochenende zusätzliche Fahrten.
Kein ganz Unbekannter ab München Hauptbahnhof – nun aber startet der modernste ICE von hier noch öfter seine Reise durch Deutschland: Nach der rund 12-monatigen Einführungsphase startet der ICE 4 auf der Strecke Hamburg–Hannover–München am 10. Dezember wie geplant in den Regelbetrieb. Zu Beginn wird es auf dieser Strecke vier Fahrten pro Tag an, ab Mitte 2018 sind acht Fahrten mit dem neuen Fahrzeug geplant. Mit dem Einsatz des ICE 4 wird sich die Kapazität auf der stark nachgefragten Bahn-Magistrale ab Dezember deutlich erhöhen.
Ab 10. Dezember gibt es zahlreiche Angebotsverbesserung im Detail und für einzelne Bahnhöfe: So wird Donauwörth beispielsweise zum Systemhalt. Das heißt, alle elf durchfahrenden Zugpaare des Fernverkehrs halten hier auch – unterm Strich ist man von hier rund anderthalb Stunden schneller in Berlin.
Mit dem Buchungsstart des neuen Fahrplanangebotes am 17. Oktober lassen sich für alle Bahnhöfe im Freistaat die neuen Reiseverbindungen entdecken und buchen.
Doch zum Fahrplanwechsel erhöht die DB auch die bundesweiten Fernverkehrspreise in Summe um durchschnittlich 0,9 Prozent. Wer bis zum 9. Dezember seine Reise bucht, fährt noch zu den alten Preisen. Ab 10. Dezember sind die neuen Preise auf bahn.de, im DB Navigator, und am DB Automaten hinterlegt. Auskünfte geben dann auch die DB Reisezentren, DB Agenturen und der telefonische Reiseservice unter der Rufnummer (01 80) 6 99 66 33 (20 Cent pro Anruf, Mobilfunk max. 60 Cent).