(ir) Johann Horn und Bernhard Stiedl mit sehr gutem Ergebnis im Amt
bestätigt.
Mit über 50.000 Mitgliedern ist die IG Metall eine
starke politische Kraft in der Region. Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG
Metall Bayern, will auch Beschäftigte in nicht-tarifgebundenen Betrieben in die
aktuelle Tarifrunde einbeziehen.
Im Rahmen der konstituierenden Versammlung der IG Metall
Ingolstadt wurde das Führungsduo, Johann Horn und Bernhard Stiedl, von den
Delegierten mit großer Mehrheit im Amt bestätigt.
Johann Horn, mit 98,6
Prozent der Stimmen wiedergewählter Erster Bevollmächtigter, freut sich über das
Ergebnis und noch mehr über den neuen Mitgliederrekord in Ingolstadt: „Mit einem
neuen Mitgliederrekord von 50.173 Mitgliedern sind wir eine starke
regionalpolitische Kraft, an der keiner vorbei kommt.“
Bernhard Stiedl wurde
mit 100 Prozent der Stimmen von den Delegierten wieder als Zweiter
Bevollmächtigter gewählt. Er bedankte sich ebenfalls für die große Zustimmung
und ging in seiner Rede auf die hohe Anerkennung der IG Metall in den Betrieben
der Region ein.
Der IG Metall-Bezirksleiter Jürgen Wechsler bekräftigte
die 5 Prozent Entgeltforderung der aktuellen Tarifrunde und betonte vor den
Delegierten, dass mehr Gerechtigkeit beim Entgelt nur durch Tarifverträge
erreicht werden kann. „Wir werden in dieser Tarifrunde verstärkt Belegschaften
aus Betrieben ohne Tarifverträge einbeziehen, um die Tarifbindung wieder zu
steigern", sagte Wechsler.
Sehr zufrieden zeigt sich Johann Horn über die
positive Entwicklung der der IG Metall Ingolstadt und betone die zentrale
Bedeutung einer guten Mitgliederentwicklung für die Durchsetzungsfähigkeit in
den Betrieben. Auch in den ersten drei Monaten des neuen Jahres ist es den
Metallern gelungen, die Anzahl der Mitglieder wieder zu erhöhen. Bis März 2016
konnten fast 700 Mitglieder neu für die IG Metall gewonnen werden.
„Wir
alle können gemeinsam stolz darauf sein, was wir in den letzten vier Jahren
geleistet haben“, betonte Johann Horn selbstbewusst in seiner Rede an die
Delegierten. Ergänzend zum Geschäftsbericht ging er auch auf die anstehenden
Zukunftsthemen ein. Eines der großen Themen der IG Metall in den kommenden
Jahren wird unter anderem die Gestaltung der Arbeitsbedingungen der
Beschäftigten entlang der Wertschöpfungsketten sein. Für die IG Metall
Ingolstadt ist es eine wichtige Aufgabe die Arbeitnehmer bei den
Entwicklungsdienstleister und der Kontraktlogistik bei der Durchsetzung ihrer
Forderungen zu unterstützen.
Bernhard Stiedl beklagte in seiner Rede,
dass die Beschäftigten in den Betrieben immer mehr mit einer sinkenden
Wertschätzung ihrer Arbeit konfrontiert seien: „Mehrwert statt Wertschätzung,
Marge statt Mensch, bestimmen den Arbeitsalltag.“ Mit diesem Widerspruch würden
sich die Gewerkschaften aber nie abfinden.
„Die Tarif- und
Betriebspolitik der IG Metall Ingolstadt kommt bei den Beschäftigten gut an“,
berichtete der Zweite Bevollmächtigte. Bei den letzten Betriebsratswahlen hätten
sich fast 80 Prozent der Beschäftigten an den Wahlen beteiligt. In 65 Betrieben
wurden rund 500 Kolleginnen und Kollegen in den Betriebsrat gewählt. „Deutlicher
kann die Anerkennung für die gute Arbeit unserer Betriebsräte und der IG Metall
kaum ausfallen“, bewertete Stiedl die Wahlergebnisse.
Nicht zu vergessen
seien die Vertrauensleute der IG Metall. Die nannte er „das Rückgrat der IG
Metall, ohne die nichts läuft“. Rund 1.600 gewählte Vertrauensleute vertreten in
den Betrieben die IG Metall Ingolstadt.
Die 160 Delegierten erhielten
einen umfassenden schriftlichen Geschäftsbericht. Auf 47 Seiten legte die IG
Metall Ingolstadt darin Rechenschaft über ihre Arbeit in den Jahren 2012 bis
2015 ab. Neben Statistiken zu Beschäftigung, Mitgliedern und Beiträgen wird
darin über die vielfältigen Aktivitäten der IG Metall vor Ort ausführlich
berichtet.
Auf der Versammlung wurden neben den Berichten auch für die
neue Amtsperiode von 2016 bis 2019 die Mitglieder des Ortsvorstandes, die
Delegierten zur Bezirkskonferenz und die Vertreter in den Tarifkommissionen neu
gewählt.
Erstmals als Mitglied des Ortsvorstandes wurde Franziska Berger,
von 1993 bis 2000 Betriebsratsvorsitzende bei der Firma Vacuumschmelze und seit
2011 Mitglied im Seniorenausschuss, gewählt. Ebenso erstmals wurde Ingrid
Scheimer, seit 2014 Betriebsrätin bei Audi, gewählt. Neu im Ortsvorstand ist
auch Daniel Schmid seit 2014 Vorsitzender der Jugend- und
Auszubildendenvertretung von Audi und Vorsitzender des Ortsjugendausschusses der
IG Metall Ingolstadt.
Zwei langjährige Ortsvorstandsmitglieder
kandidierten nicht mehr. Bereits als Jugend- und Auszubildendenvertreter bei
Audi engagierte sich Helmut Späth in der IG Metall. Er wurde 1978 in den
Ortsvorstand gewählt. Insgesamt gehörte Späth dem Gremium 38 Jahre an. Nach
seiner Ausbildung wurde er in den Betriebsrat der Audi gewählt, den er auch noch
heute angehört. Späth hat die Arbeit der IG Metall Ingolstadt wesentlich
mitgeprägt.
Josef Bauer gehörte dem Ortsvorstand zwölf Jahre an. Nach
seiner Tätigkeit als Betriebsrat bei Audi arbeitete er im Seniorenarbeitskreis
mit. Bereits in dieser Funktion gehörte er beratend dem Ortsvorstand an. Ihm lag
die Vertretung der Senioren besonders am Herzen.
Lisa Törmer, die von 2010
bis 2014 Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei Audi und fünf
Jahre Mitglied des Ortsvorstandes war, kandidierte „altersbedingt“ nicht mehr.
Johann Horn dankte den ehemaligen Ortsvorstandsmitgliedern für ihre
bisherige Mitarbeit: „Sie hinterlassen tiefe und breite Spuren, ihr Wort hatte
Gewicht und wird auch weiterhin Gewicht haben.“
In der laufenden
Tarifrunde fordert die IG Metall eine Erhöhung der tariflichen Entgelte und der
Ausbildungsvergütungen um 5 Prozent. Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG
Metall Bayern, betonte in seinem Referat, dass „die Forderung ein Spiegelbild
des wirtschaftlichen Durchschnitt der bayerischen Metall- und Elektroindustrie
darstellt“.
Die Forderung richte sich einerseits nach der
gesamtwirtschaftlich zu erwartenden Inflation und Produktivität und
berücksichtige andererseits die wirtschaftliche Unterschiedlichkeit in der
Branche. „Mit dieser Forderung der Vernunft, wollen wir auch die Kaufkraft der
Beschäftigten und damit die Binnenkonjunktur stärken.“
Neben einer
angemessenen Entgelterhöhung will die IG Metall die anstehende Tarifrunde
nutzen, zu einer Erhöhung der Tarifbindung beizutragen. "Beschäftigte in
nicht-tarifgebundenen Betrieben haben den gleichen Anspruch auf Tariferhöhungen.
Sie verdienen bei vergleichbarer Tätigkeit im Durchschnitt bis zu 30 Prozent
weniger. Gerecht geht also nur mit Tarifvertrag“, so Wechsler.