Weltkrebstag am Donnerstag



Das Klinikum Ingolstadt baut sein Angebot in der Onkologie aus, komplexe Krankheitsbilder in Wohnortnähe zu behandeln. 

(ir) In einem Onkologischen Zentrum bündelt das Klinikum Ingolstadt die Expertise von acht Kliniken und Instituten bei Krebserkrankungen. „Mit Blick auf den Weltkrebstag am 4. Februar informiert das Klinikum über dieses Zentrum, das in der Region einzigartig ist.



Krebspatienten können von der interdisziplinären Zusammenarbeit der acht Kliniken und Institute unter einem Dach sehr profitieren,“ erklärte der Geschäftsführer und Ärztliche Direktor Dr. med. Andreas Tiete. Konkret sind das die Frauenklinik, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Medizinische Klinik II – Gastroenterologie und Hämatologie-Onkologie, Klinik für Urologie, Klinik für Pneumologie, Beatmungsmedizin und Thorakale Onkologie, Zentrum für Radiologie und Neuroradiologie, Institut für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie sowie die Pathologie Ingolstadt. Das bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat dem Klinikum in Anerkennung, dass alle Vorgaben erfüllt sind, die Aufgaben eines Onkologischen Zentrums für die Region zugewiesen.



Verstärkung in der Behandlung bösartiger Erkrankungen des blutbildenden Systems
Neben einem bereits bestehenden Schwerpunkt Onkologie in der Medizinischen Klinik II (Direktor Prof. Dr. med. Josef Menzel) stärkt das Klinikum Ingolstadt jetzt auch die Hämatologie. Die Sektion Hämatologie-Onkologie in der Medizinischen Klinik II erweitert das Behandlungsspektrum über die hier bisher behandelten malignen Erkrankungen der Verdauungsorgane hinaus auch auf Diagnostik und Therapie bösartiger Erkrankungen des blutbildenden Systems.



Anfang des Jahres ist Dr. med. Christoph Schulz, Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Hämatologie-Onkologie, vom Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München-Großhadern an die Medizinische Klinik II gewechselt. Der 44-jährige Internist übernimmt hier die Leitung der Sektion Hämatologie-Onkologie. Sein Spektrum wird durch die Zusatzbezeichnungen Palliativ- und Intensivmedizin ergänzt. Die Sektion wird in hohem Maß interdisziplinär mit den weiteren Fachbereichen am Klinikum Ingolstadt zusammenarbeiten.



Telemedizinischer Austausch für molekulare Onkologie geplant
Durch den neuen Sektionsleiter werden Patienten im Klinikum Ingolstadt verstärkt von Diagnose- und Behandlungsmethoden auf dem Niveau universitärer Häuser profitieren. „Wir werden zum Beispiel die Zusammenarbeit mit dem Klinikum der LMU intensivieren, wo ich bisher tätig war. Dazu gehört, dass wir in einem Molekularen Tumorboard zusammenarbeiten, bei dem sich Spezialisten telemedizinisch beraten“, sagt Dr. Schulz. Die molekulare Onkologie stellt eine Säule der personalisierten Krebstherapie dar und verfolgt durch eine molekularpathologische und genetische Charakterisierung der oft fortgeschrittenen Erkrankung das Ziel, ein individuelles und zielgerichtetes Behandlungskonzept für die Patienten zu erstellen. Krebszellen bilden mitunter spezifische Zielstrukturen, die sich von gesunden Zellen unterscheiden und die in der Medizin als Biomarker für Diagnose, Prognoseabschätzung und Therapie genutzt werden. Dr. Schulz hat sich in Großhadern neben seiner umfangreichen klinischen Tätigkeit bei Therapieoptimierungsstudien und im Bereich der translationalen Forschung engagiert, die Forschungsergebnisse für eine bessere Therapie der Patienten nutzbar macht.
Zertifizierte Organzentren als Basis



Das umfassende onkologische Versorgungsangebot im Klinikum Ingolstadt baut auf vier, von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierte Organzentren auf: den Zentren für Darm-, Prostata- und Brustkrebs sowie dem Gynäkologischen KrebsZentrum. Die beiden letztgenannten in der Frauenklinik unter Leitung von Prof. Babür Aydeniz haben erst kürzlich erfolgreich das Re-Audit unter Berücksichtigung von Fallzahlen, Organisation und Qualität bestanden.
Das Klinikum Ingolstadt setzt auf einen weiteren Ausbau der zertifzierten Organzentren im Bereich der Onkologie. Dafür sind bereits die nächsten Schritte eingeleitet. Die Medizinische Klinik II mit der Sektion Hämatologie-Onkologie und die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie (Direktor Prof. Dr. med. Markus Rentsch) bereiten die Zertifizierung als Viszeralonkologisches Zentrum vor, dessen Schwerpunkt die Behandlung von Tumoren der Organe des Bauchraums ist.



Die Klinik für Pneumologie, Beatmungsmedizin und Thorakale Onkologie (Direktor PD Dr. med. Lars Henning Schmidt), deren Schwerpunkt unter anderem die Behandlung von Tumorerkrankungen der Lunge und des Brustkorbs ist, strebt in Zusammenarbeit mit der Sektion Thoraxchirurgie (Leitung Dr. med. Paul Swatek) der Chirurgischen Klinik die Zertifizierung als Lungenkrebszentrum durch die DKG an.

Darüber hinaus werden im Klinikum fast alle onkologischen Erkrankungen diagnostiziert und behandelt. Für seltene oder hier nicht behandelbare Tumorerkrankungen z. B. Sarkome, akute Leukämie oder Kopf-Hals-Tumore bestehen enge Kooperationen mit den umliegenden Universitätskliniken.