Stechpalmen sind ein passender Ersatz für befallene Buchsbäume.
(ir) In den Privatgärten und öffentlichen Grünanlagen der Region bietet sich seit Monaten ein trauriges Bild. Immer mehr Buchsbäume haben immense Schäden durch den sogenannten Buchsbaumzünsler erlitten; einem aus dem ostasiatischen Raum stammenden Falter. Dieser legt seine Eier in Gespinsten sowohl in den Gewöhnlichen (Buxus sempervirens) als auch in den Kleinblättrigen Buchsbaum (Buxus microphylla) ab und die daraus schlüpfenden, etwa fünf Zentimeter langen, grünen Raupen mit schwarzen Punkten und Streifen fressen die Sträucher von innen heraus kahl. Da der Zünsler bisher keine Fressfeinde und das warme Wetter dessen Entwicklung noch begünstigt hat, konnten sich heuer von April bis September sogar mehrere Generationen des Schädlings entwickeln. Für viele befallene Buchsbäume bedeutete dies den kompletten Verlust von Blättern, jungen Trieben und der Rinde; sie stehen nur noch als vertrocknetes Ast-Gerippe da. Extrem geschwächt, wenn nicht sogar abgestorben, werden sich die wenigsten Sträucher über den Winter so weit erholen, dass sie einem weiteren Befall im kommenden Jahr standhalten können.
Sollte auch Ihr Buchsbaum durch den Zünsler gelitten haben und möchten Sie ihn langfristig durch eine andere Pflanze ersetzen, bietet sich der Herbst nun als ideale Pflanzzeit an.
Eine mögliche Alternative stellt in diesem Zusammenhang Ilex crenata dar – auf Deutsch Japanische Stechpalme oder auch Berg-Ilex genannt. Dieser ursprünglich aus dem japanischen Raum stammende Strauch hat vom Erscheinungsbild wie von seinen Eigenschaften große Ähnlichkeit mit dem Buchsbaum, wird nach bisherigen Erkenntnissen aber nicht vom Buchsbaumzünsler befallen. Der langsam wachsende Strauch mit dunkelgrün-glänzenden, 2-3 cm langen, lanzettlich bis ovalen Blättern wird je nach Sorte bis zu 5,00 m hoch und 3,00 m breit. Zwischen Mai und Juni trägt er unscheinbare Blüten, die sich zu nur wenige Millimeter kleinen, schwarzen, aber giftigen Früchten entwickeln. Er wächst an sonnigen bis schattigen Standorten, ist gut frosthart und stadtklimafest, sollte wie alle immergrünen Gehölze allerdings vor Wintersonne und Zugluft geschützt und bei starker Hitze bzw. längeren Trockenperioden ausreichend gegossen werden.
Die Japanische Stechpalme ist auch in regionalen Baumschulen bereits in unterschiedlichen Sorten erhältlich – unter anderem mit goldgelben Blättern (Golden Gem) oder aufgrund seiner Schnittverträglichkeit sogar als Formgehölz (zum Beispiel Sorten Buxbol oder Stokes).
Im Ingolstädter Gartenamt hat man einzelne Pflanzen des Ilex crenata in den vergangenen Wochen übrigens gezielt dem Buchsbaumzünsler ausgesetzt. Das Ergebnis: Bisher sind keine bzw. nur sehr geringe Fraßschäden erkennbar. In einigen öffentlichen Anlagen, so auch bei vielen Ehren- und Kriegerdenkmälern sowie am Kräutergarten im Schloss-Innenhof, werden daher im Herbst die eingegangenen Buchsbäume durch Stechpalmen ersetzt.