Zukunft arbeitsnehmerfreundlich gestalten


 
7.000 Audianer besuchen dritte Betriebsversammlung in Ingolstadt. Audi will mehr als 20 elektrifizierte Modelle auf den Markt bringen.

(ir) Etappenziel erreicht: Auf der dritten Betriebsversammlung des Jahres hat der Audi-Betriebsrat die Zusage des Unternehmens zur Einrüstung der deutschen Werke für die Elektromobilität bekanntgegeben. Die Arbeitnehmervertreter hatten sich im Vorfeld dafür stark gemacht und forderten nun konkrete Modellzusagen für Ingolstadt bis Ende des Jahres. Darüber hinaus sprachen sie sich für eine arbeitnehmerfreundliche Transformation des Unternehmens in Zeiten‘ der E-Mobilität und Digitalisierung aus.
„Unsere klaren Forderungen nach einem Richtungswechsel tragen erste Früchte. Die Audi-Stammwerke werden für die E-Mobilität eingerüstet. Das ist eine konsequente Entscheidung in Richtung Zukunftssicherung“, betonte Peter Mosch zum Auftakt der Betriebsversammlung. Nach Ansicht des Gesamtbetriebsratsvorsitzenden sei es nun aber auch für die Unternehmensleitung an der Zeit, konkrete Modelle zu nennen, die in Ingolstadt vom Band fahren werden. „Wir brauchen Klarheit und die fordern wir ein. Spätestens Ende dieses Jahres will die Mannschaft hier Ergebnisse sehen.“

Mosch stellte aber klar, dass trotz des Einzugs der E-Mobilität auch weiterhin Autos mit konventionellen Antrieben in Ingolstadt gefertigt werden müssen. „Wir werden mehrere Jahre durch parallele Antriebswelten fahren. Diesen Spagat zwischen elektrischen und konventionellen Antrieben müssen wir mit dem Unternehmen gemeinsam meistern. Nur so kann eine nachhaltige Auslastung des Werks garantiert werden.“



In seinem anschließenden Bericht des Betriebsrats fasste Jörg Schlagbauer die Zukunftserwartungen der Arbeitnehmer an den neuformierten Audi-Vorstand zusammen. „Der Wandel des Unternehmens hin zu Digitalisierung und E-Mobilität muss arbeitnehmerfreundlich gestaltet werden. Ohne Wenn und Aber“, so der Betriebsrat und Vorsitzende der IG Metall Vertrauenskörperleitung bei Audi.

In naher Zukunft erwarte der Betriebsrat daher klare Zusagen, die über die geforderten Elektromodelle hinausreichten. „Sichere Arbeitsplätze, lebensphasenorientierte Arbeitszeiten und gerechte Bezahlung sind die Rahmenbedingungen für unsere Zukunft. In Zeiten der Digitalisierung sind sie ein absolutes Muss. Deshalb rücken wir in unseren Gesprächen davon auch keinen Millimeter ab“, so Schlagbauer.

Konkret verband der Vorsitzende der IG Metall Vertrauenskörperleitung bei Audi damit eine Beschäftigungsgarantie für die Audianer über 2020 hinaus, die Auslastung des Stammwerks sowie den Erhalt und Ausbau der Technischen Entwicklung in Ingolstadt.



„Künftig fahren in jedem unserer Werke auch Elektroautos vom Band“, sagte Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG. „Unsere Standorte werden wir langfristig so belegen, dass sie drei Ansprüchen genügen: optimal ausgelastet, maximal flexibel und für die Zukunft aufgestellt.“ Stadler unterstrich die Bedeutung der Elektromodelle für die geplante Vereinbarung „Audi.Zukunft.“ mit dem Betriebsrat: „Wir wollen die Verhandlungen noch in diesem Jahr abschließen.“

„Noch vor 2025 werden wir bei Audi mehr als 20 elektrifizierte Modelle auf den Markt bringen“, erläuterte Peter Mertens, Vorstand Technische Entwicklung. „Rund ein Dutzend Modelle wird rein elektrisch unterwegs sein. Der Rest kommt als Plug-in-Hybride zum emissionsfreien Fahren auf Kurzstrecken.“