THI-Absolvent Michael Klasna analysiert ungenutztes Potenzial im Skisprung. Bis zu zwei entscheidende Meter mehr Sprungweite möglich.
(ir) Skispringer könnten bis zu zwei Meter weiter springen, wenn sie die Haltung von Kopf und Handflächen verändern. Das hat Michael Klasna, Absolvent der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI), in seiner Bachelorarbeit gemeinsam mit dem Sportgerätehersteller FES, Ausrüster der deutschen Skispringer-Nationalmannschaft, herausgefunden. Zwei Meter – eine Distanz, die in diesem Sport entscheidend über Sieg oder Niederlage sein kann.
In seiner Bachelorarbeit untersuchte Klasna die Aerodynamik bei der Anfahrt von Skispringern auf der Sprungschanze – die komplette Zeit, die die Skispringer in der Hocke verbringen, bevor sie sich zum Absprung strecken. Während frühere Studien lediglich die Gesamtkörperhaltung der Skispringer untersuchten, nahm Klasna nun erstmals einzelne Körperteile und deren Haltung unter die Lupe – konkret den Kopf und die Handflächen.
Um für die Untersuchung zu vermeiden, dass Skispringer lange in einem Windkanal stehen müssen, was aufgrund der körperlichen Anstrengung leicht zu ungenauen Messergebnissen führen kann, arbeitete Klasna mit einem virtuellen Skispringer-Modell. Dazu machte er einen 3D-Scan von einem echten Skispringer in der klassischen Anfahrtsposition. In der Simulation konnte Klasna nun verschiedene Kopf- und Handflächenhaltungen vergleichend untersuchen – mit dem überraschenden Ergebnis, dass bereits leichte Veränderungen deutliche Unterschiede in der Sprungweite erzielen können.
Klasnas Bachelorarbeit wurde von Prof. Dr. Konrad Költzsch, Professor für Strömungsmechanik und Aerodynamik, betreut. Der Absolvent führt sein Studium der Fahrzeugtechnik nun im gleichnamigen Master an der THI fort.