Trittsicher im Alter


 
Vortrag des Pfaffenhofener Gesundheitsamts und der Praxis Penther und Partner aus Ingolstadt.

(ir) Großen Anklang bei vollbesetztem Haus fand kürzlich der Vortrag „Trittsicher im Alter – Sturzprävention mal anders“ im Hofbergsaal in Pfaffenhofen. Eingeladen zu der Veranstaltung hatte das Gesundheitsamt Pfaffenhofen. Der Vortrag war Teil der Schwerpunktkampagne Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter. des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.

„In unserer Gesellschaft des langen Lebens bekommen Prävention und Gesundheitsförderung eine immer größere Bedeutung. Gesundheit, Mobilität und körperliches Wohlbefinden haben in jedem Lebensalter einen großen Einfluss auf die Lebensqualität“, so Susanne Hager vom Gesundheitsamt Pfaffenhofen. Sicheres Stehen und Gehen seien entscheidende Bestandteile des Lebens. Leider steige im Alter das Risiko zu stürzen und die Gefahr sich dabei zu verletzen. Das liege daran, dass Balance, Muskelkraft, Ausdauer und Beweglichkeit ab dem 50. Lebensjahr nachlassen, ebenso die Knochenstabilität. Susanne Hager: „Unser Ziel ist es in erster Linie, den Seniorinnen und Senioren Lust auf Bewegung zu machen. Theoretisch ist sich heutzutage jeder darüber im Klaren, wie wichtig Bewegung für die Gesundheit ist.“ Deswegen habe man sich entschieden, den Vortrag bewusst locker zu gestaltet und Bewegungselemente integriert, bei denen sich die Teilnehmer ausprobieren können.



„Viele Ursachen von Stürzen sind bekannt und deswegen beeinflussbar“, so Referentin Brigitte Penther. Sie beschrieb in diesem Zusammenhang Muskel und Knochen als Zwillinge: „Beide benötigen gleiche Aufmerksamkeit und Achtsamkeit.“ Sie machte immer wieder deutlich, wie wichtig insbesondere Spaß und Freude an Bewegung sein sollten. Brigitte Penther: „Bewegung im Alter steht nicht unter dem Motto des Leistungssports, sondern dient der Erhaltung der eignen Selbständigkeit und somit Lebensqualität. Das ist das wertvollste Gut eines Menschen.“

Um aufzuzeigen, dass sich auch noch im vorgeschrittenen Alter viele Möglichkeiten auftun können, hatte sie einige amüsante Bespiele parat. So zitierte sie den Radrennfahrer Gustav Schur (78): „Bewegung im Alter ist unumgänglich. Der Mensch bewegt sich nicht weniger, weil er alt wird. Er wird alt, weil er sich weniger bewegt. Also beweg Dich!“ Ein weiteres Beispiel war der Inder Fauja Singh. Er ist der älteste Marathon Langstreckenläufer und fing erst mit knapp 80 Jahren mit dem Marathontraining an. Brigitte Penther unterstrich an dieser Stelle, dass der Körper die Fähigkeit besäße, sich seinen Lebensgewohnheiten anzupassen und es nie zu spät wäre, anzufangen.



Hochmotiviert und mit Spaß absolvierten die Teilnehmer die Bewegungseinheiten, welche die Referentin vorbereitet hatte und anleitete. „Der beste Stuhl ist der Stuhl, auf dem man nicht sitzt“, so Brigitte Penther.

Im Anschluss erhielten die Teilnehmer über das Gesundheitsamt Pfaffenhofen noch einige Anregungen von Bewegungs- und Sportangeboten örtlicher Dienstleister. So waren „Bewegt e.V.“, die „Tanzschule Scherg“, der „MTV Pfaffenhofen“ sowie das Seniorenbüro anwesend und präsentierten den Teilnehmern Angebote, die auf deren Bedürfnisse zugeschnittenen waren. Auch das Gesundheitsamt hatte einige Übungsprogramme mitgebracht, welche die Teilnehmer kostenlos mitnehmen konnten.