Öffentliche Führung durch die aktuelle Sonderausstellung



Thema: „In the Name of Love! AIDS-Gedenktücher als Zeichen von Trauer und Protest“.

(ir) Am Sonntag, 16. Januar 2022 um 14:00 Uhr führt Alois Unterkircher durch die von ihm kuratierte Ausstellung „In the Name of Love!“ im Deutschen Medizinhistorischen Museum in Ingolstadt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, deswegen wird eine vorherige Anmeldung über das Reservierungstool der Stadt Ingolstadt dringend empfohlen. Für die Teilnahme wird zusätzlich zum Museumseintritt eine Führungsgebühr von 3 Euro erhoben. Für den Museumsbesuch gelten die aktuellen Corona-Regelungen.



Im Zentrum der neuen Ausstellung steht ein „AIDS Memorial Quilt“ aus den Niederlanden, der dem Museum im Sommer 2021 als Schenkung übergeben wurde. Diese „gewebte Erinnerung“ an acht Verstorbene kündet von einer kompromisslosen Liebe und berührt durch ihre zutiefst persönliche Sicht auf HIV und AIDS.



Trauer, Unsicherheit, Wut, Solidarität: Diese vier Worte beschreiben sehr gut die Gefühlslage von Menschen, die in den 1980er Jahren mit der damals neuartigen Erkrankung konfrontiert wurden. In den USA stellten AIDS-Aktivistinnen und Aktivisten daraufhin Erinnerungstücher in der Tradition der „Quilts“ für die Verstorbenen her. Unter Quilts versteht man in Großbritannien und Nordamerika eine Art gesteppter Patchworkdecken. Sie wurden für den privaten Gebrauch angefertigt oder für besondere Anlässe, etwa eine Hochzeit oder Geburt. AIDS-Quilts hingegen erinnern an geliebte Menschen, die an AIDS verstorben sind. Sie setzten der nüchternen AIDS-Statistik menschliche Einzelschicksale entgegen und riefen zum Mitgefühl mit den Erkrankten auf.



Die Ausstellung beleuchtet den niederländischen „Quiltblock Nr. 21“ aus verschiedenen Blickwinkeln – als Objekt der persönlichen Trauerarbeit, als Objekt der öffentlichen Empörung und als Objekt der Solidarität mit Betroffenen. Sie zeigt zudem, wie unterschiedlich Politik, Medizin und Zivilgesellschaft auf die damals neuartige Krankheit reagierten.