Aufzeichnungen einer Röntgenschwester von 1929


 
In der Mittagsvisite am Dienstag, 14. August um 12:30 Uhr stellt Dr. Alois Unterkircher eine besondere Aufzeichnung aus der Handschriftensammlung des DMM vor. 

(ir) Äußerlich unscheinbar, ist das schmale Heft doch ein für die Geschichte der Radiologie überaus spannendes Dokument. Es handelt sich um die im Jahr 1929 verfertigte Mitschrift der Röntgenassistentin Clara Elisabeth Jung (1908-1986) aus Kulmbach. In diesem Heft notierte Jung Anleitungen zum Anfertigen und Entwickeln von Röntgenbildern und vermerkte Grundlegendes zur Technik des Röntgens.



Unterkircher präsentiert diese Schrift in der Mittagsvisite und wirft dabei ein Schlaglicht auf die noch wenig erforschte Professionsgeschichte der Röntgenassistentinnen. Deren Aufgabenprofil erforderte nicht nur ein fundiertes physikalisches, photographisch-technisches und chemisches Wissen, um die in der Frühphase der Röntgentechnik sehr fehleranfälligen Apparate zu bedienen und mit dem Filmmaterial richtig umzugehen. Es bot einer Frau aus der mittleren und höheren Gesellschaftsschicht auch eine der wenigen Möglichkeiten, in einem qualifizierten Beruf zu arbeiten.



Die Mittagsvisite findet am Dienstag, 14. August 2018 um 12:30 Uhr in der der Sonderausstellung „Radiologie im Nationalsozialismus“ im Deutschen Medizinhistorischen Museum statt und dauert 30 Minuten. Der Eintritt ist frei.

Das Foto zeigt Aufzeichnungen der Röntgenassistentin Clara E. Jung von 1929.