Oumar Diakite aus Gaimersheim ist als „Genussbotschafter“ unterwegs.
(ir) Die Berufsverbände der bayerischen Bäcker, Metzger, Müller, Konditoren und Brauer in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten haben in diesen Tagen eine Werbekampagne für Ausbildungsberufe im Ernährungshandwerk gestartet, die den Fokus vor allem auf die Sozialen Medien legt. Im Mittelpunkt stehen dabei fünf „Genussbotschafter“, die jungen Menschen die verschiedenen Traditionsberufe schmackhaft machen sollen. Einer von ihnen ist der aus Mali stammende Oumar Diakite, der als Bäckergeselle bei der Backstube Wünsche in Gaimersheim arbeitet. Bayerische Backwaren haben es ihm angetan, und Brezn backen ist für ihn das Größte.
Die Freude war groß in der Backstube Wünsche, als Ende letzten Jahres einer ihrer Mitarbeiter zum Genussbotschafter für die landesweite Werbekampagne auserkoren wurde. Oumar Diakite, der seine Ausbildung dort gemacht und 2018 abgeschlossen hat, hatte sich nach einem Aufruf des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erfolgreich dafür beworben. Als erstes wurde er zusammen mit den anderen Botschaftern zu einem gemeinsamen Workshop nach München eingeladen, anschließend gab es noch einen Fototermin mit Ernährungsministerin Michaela Kaniber. „Unsere bayerischen Genusshandwerker erzeugen regionale Produkte höchster Qualität. Damit wir auch zukünftig handwerklich produzierte Lebensmittel genießen können, wollen wir junge Leute für die Vielseitigkeit dieser tollen Berufe begeistern“, so die Ministerin bei der Vorstellung der Kampagne.
Oumar Diakite wird nun ein Jahr lang nicht nur den Brotteig, sondern auch die Werbetrommel rühren. Das Wichtigste dazu bringt er mit, die sichtliche Freude an seinem Beruf. „Wir schätzen Herrn Diakate als Kollegen und glauben, dass er genau der Richtige ist, um die Aufmerksamkeit für unser Handwerk zu steigern. Der Fachkräftemangel macht uns Sorgen, deshalb senden wir der jungen Generation die Botschaft, dass das Bäckerhandwerk viele attraktive Ausbildungsberufe bietet und nach wie vor den sprichwörtlichen goldenen Boden für die persönliche Zukunft bereitet. Ob Semmeln, Brezn, Wurst oder Bier – gerade bei urbayerischen Spezialitäten legen die Kunden großen Wert auf Geschmack. Das setzt handwerkliches Können voraus und deshalb hat der Nachwuchs bei uns tolle Chancen,“ erklärt Norbert Alberti, Geschäftsführer der Backstube Wünsche.
Dass Oumar Diakite die Rolle des Genussbotschafters gefällt, kann man auch auf seinem Instagram-Account verfolgen, wo er regelmäßig Bilder aus seinem Alltag veröffentlicht. „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Bäcker werden würde. Die Arbeit ist abwechslungsreich und macht mich wirklich glücklich,“ sagt er strahlend. Mit dem Weg über die Sozialen Netzwerke soll genau die junge Generation erreicht werden, die nun vor der Berufswahl steht. Die fünf Genussbotschafter gewähren so über ihre eigenen Kanäle ganz persönliche Einblicke und teilen ihre Erfahrungen.
Die Backstube Wünsche, die im letzten Jahr ihren 50. Geburtstag feierte, bildet regelmäßig junge Leute in den Berufen Bäcker, Konditor und Fachverkäufer für Brot und Backwaren aus. Aber auch die Ausbildung im Büromanagement oder zum/zur Elektroniker/-in für Betriebstechnik sind möglich. Diese dauert jeweils drei Jahre, Initiativbewerbungen sind jederzeit möglich.