Clevere Audianer


 
Der Automobilbauer sparte 2018 knapp 110 Millionen Euro durch schlaue Mitarbeiter-Ideen.

(ir) Effizienter durch Einfallsreichtum: 2018 haben Audianer mehr als 25.000 Ideen eingereicht, rund 13.500 Verbesserungsvorschläge hat das Unternehmen umgesetzt. So hat die Marke mit den Vier Ringen im vergangenen Jahr an den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm 109,1 Millionen Euro gespart. Ein Teil davon floss als Prämien wieder zurück an die Mitarbeiter: insgesamt 8,1 Millionen Euro.

Bei seinem Ideenmanagement setzt Audi auf schlanke Prozesse: Experten aus den Fachbereichen prüfen die Vorschläge der Mitarbeiter dezentral und entscheiden direkt über die Umsetzung. Ein Online-Tool informiert die Audianer über die Fortschritte bei diesem Prozess und sorgt so für maximale Transparenz. Eine interne Ideen-Agentur berät die Mitarbeiter.



„Beim Audi Ideen-Programm kann jeder Mitarbeiter seine Ideen einbringen. So trägt er nicht nur dazu bei, Audi fit für die Zukunft zu machen, sondern gleichzeitig auch zu einem effizienteren, nachhaltigeren und besseren Unternehmen“, sagt Marcus Schulte, Leiter Audi Ideen-Agentur. Klaus Mittermaier, Geschäftsführer des Gesamtbetriebsrats der AUDI AG: „Unsere Kolleginnen und Kollegen müssen von ihren Verbesserungsvorschlägen auch persönlich profitieren. Das ist uns Betriebsräten sehr wichtig, da die Ideen unserer Belegschaft bedeutend für einen nachhaltigen Audi-Erfolg sind. Deshalb muss das Unternehmen dieses herausragende Engagement auch entsprechend honorieren.“ Dies erfolgt, indem die Mitarbeiter für umgesetzte Ideen Prämien erhalten: Mehr als acht Millionen Euro waren es allein im Jahr 2018.

Drei Ideen zeigen beispielhaft die Bandbreite und das teils große Potenzial der Verbesserungsvorschläge: Zwei Mitarbeiter aus Neckarsulm, deren Job es ist, Autos mit Sonderfarbe zu lackieren, haben dafür gesorgt, dass der Lackverbrauch durch ein effizienteres Bestellsystem entscheidend reduziert werden konnte. Bei jährlich rund 1.100 in Sonderfarbe lackierten Automobilen spart Audi auf diese Weise die stolze Summe von 280.000 Euro. Ein weiteres Beispiel aus der Produktion in Neckarsulm: Hier mussten in der Vergangenheit extra Barcode-Labels auf Kunststoffbauteile aufgeklebt werden, weil die bisherige Lesetechnik für Barcodes nur Schwarz-Weiß-Bilder lesen konnte. Die Idee eines Mitarbeiters aus der Planung war, eine spezielle Kamera einzusetzen, die in der Lage ist, den im Spritzwerkzeug bereits vorhandenen Data Matrix Code zu lesen. Damit entfällt nun in Zukunft der bislang zusätzliche Aufkleber. Ersparnis für Audi: rund 21.000 Euro im Jahr. Jährlich rund 40.000 Euro spart der Automobilhersteller dank der Idee dreier Mitarbeiter aus dem Karosseriebau in Ingolstadt. Sie schlugen vor, eine Luftdüse am Laserlötkopf eines Roboters anzubringen, der an der Heckklappenanlage des Audi Q2 zwei Außenteile durch eine Lötnaht verbindet. Durch diese Düse entsteht beim Löten weniger Schmauch. Künftig müssen die Audianer die Heckklappenteile deshalb nicht mehr von Hand sauber machen. Dieser Arbeitsschritt entfällt – gleichzeitig braucht das Unternehmen dafür keine Reinigungstücher mehr.



Bei Audi gibt es ein Vorschlagswesen seit mittlerweile 50 Jahren, in seiner jetzigen Form existiert das Ideen-Programm seit 1994. Auch an seinen anderen europäischen Standorten hat der Audi-Konzern Ideen-Programme etabliert. Die Mitarbeiter an den Audi-Standorten in Győr und Brüssel haben 2018 insgesamt 11.890 Verbesserungsvorschläge eingereicht. Das Unternehmen sparte damit mehr als 34 Millionen Euro.

Das Foto zeigt drei Mitarbeiter aus dem Karosseriebau in Ingolstadt, die die Idee hatten, eine Luftdüse am Laserlötkopf eines Roboters anzubringen, der an der Heckklappenanlage des Audi Q2 zwei Außenteile durch eine Lötnaht verbindet. Durch diese Düse entsteht beim Löten weniger Schmauch und die Mitarbeiter müssen die Heckklappenteile deshalb künftig nicht mehr von Hand sauber machen. Ein Arbeitsschritt weniger und kein Verbrauch an Reinigungstüchern mehr dafür. Ersparnis für Audi pro Jahr: rund 40.000 Euro.