Fachübergreifende Übung an der Donau


 
Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, übte die Wasserwacht mit den Diensten „Technik + Sicherheit“ sowie „Information + Kommunikation“ das Strömungstauchen in der Donau.

(ir) Am Sonntag führten die Wasserwachten aus Ingolstadt und Neuburg in Zusammenarbeit mit den BRK-Fachdiensten Technik und Sicherheit sowie Information und Kommunikation eine Übung am Ingolstädter Pionierübungsplatz durch.

Tauchgänge in strömenden Gewässern stellen höchste Anforderungen an die Einsatztaucher und die eingesetzten Wasserrettungskräfte. Zunächst muss vom Einsatzleiter des Wasserrettungsdienstes der genaue Suchbereich eingegrenzt werden. Unter Zuhilfenahme eines Sonargerätes, das in der Region die Wasserwachten Neuburg und Reichertshofen vorhalten, kann mit Hilfe von Motorrettungsbooten der Grund eines Gewässers abgescannt werden. Neben der Befragung von Augenzeugen ist dies ein wichtiges Hilfsmittel, um in fließenden Gewässern nicht die Nadel im Heuhaufen zu suchen.

Befragung, Ortskenntnis, Erkundung und Sidescan-Sonar ermöglichen einen gezielten Einsatz von Tauchern. Mit Hilfe von Suchmustern kann so der Suchbereich abgesucht werden. Je nach Situation kommen die Taucher von Land oder von Motorrettungsbooten aus zum Einsatz.



Neben der körperlichen Anstrengung stellt die Strömung, die Wassertemperatur sowie die schlechte Sicht eine enorme physische Belastung für die eingesetzten Taucher dar. Um das Risiko zu minimieren sind die Wasserwachttaucher ständig mittels einer Telefonleine im Sprechkontakt zu ihrem Signalmann. Ein voll ausgerüsteter Sicherungstaucher steht zur sofortigen Hilfe bereit. Eine Gefährdungsbeurteilung, die Absicherung mit einem Motorrettungsboot stromabwärts, sowie die Vorhaltung notfallmedizinischer Ausrüstung runden die Sicherheitsvorkehrungen ab.

Zur Lagedarstellung mittels modernster EDV, zur Dokumentation und Funkabwicklung setzte der Fachdienst Information und Kommunikation (IuK) ihren Einsatzleitwagen ein. So überwachten die Führungsassistenten die Tauchzeiten und hielten eine Lagekarte auf dem aktuellen Stand. So konnte sich der Taucheinsatzführer auf die Sicherheit und Abwicklung des Taucheinsatzes besser konzentrieren und der Einsatzleiter Wasserrettungsdienst die weiteren Einheiten koordinieren.

Wegen der geringen Außentemperaturen errichtete der Fachdienst Technik und Sicherheit ein beheiztes Zelt für die eingesetzten Einsatzkräfte und unterstützte mit Logistik und Strom.

Sucheinsätze im Fließgewässer sind komplexe Einsätze, die das Zusammenarbeiten von Einsatzleitung, Wasserrettern, Einsatztauchern, Motorrettungsbooten und Landmannschaften erfordern.



Für das Meldebild „Person in Donau“ werden beispielsweise von Seiten des Wasserrettungsdienstes drei Schnelleinsatzgruppen inklusive Einsatzleiter Wasserrettungsdienst alarmiert, was die Vorhaltung aller zur Bewältigung des Erstzugriffs notwendigen Einsatzkräfte und -mittel sicherstellt.

Die Schnelleinsatzgruppe der Ingolstädter Kreis-Wasserwacht wurde heuer zu 14 Einsätzen gerufen, dabei kamen zweimal Taucher zum Einsatz.

An der Übung nahmen insgesamt 30 Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes der Kreisverbände Ingolstadt und Neuburg teil.