Hitzefrei ist nicht immer die Lösung


 
Die Ingolstädter ÖDP stellt Antrag zum Hitzeschutz in kommunalen Einrichtungen.

Unsere Redaktion erreichte eine Pressemitteilung der Ingolstädter ÖDP-Stadtratsgruppe, die nachfolgend veröffentlicht wird:

„Dass Veränderungen des Klimas und damit verbundene extreme Wetterereignisse häufiger werden, das kennen die Ingolstädter bislang eigentlich vorrangig aus der Presse, wobei diese Ereignisse oftmals in weiter Ferne aufgetreten sind. Das wird unsere Schüler allerdings nicht beruhigen, wenn wie im Juni eine Hitzewelle über Deutschland zieht.

‚Hitzefrei ist heute im Gegensatz zu früher oftmals nicht mehr die naheliegendste Lösung, schließlich müssen Ganztagsschulen verlässlich ihrer Betreuungspflicht nachkommen, allerdings auch ihrer Fürsorgepflicht gerecht werden. Hinzu kommt, dass zum Beispiel Abschlussprüfungen terminlich fest fixiert sind und nicht einfach bei Hitzewellen zeitlich verschoben werden können‘, so ÖDP-Stadtrat Raimund Köstler.




Doch dass nicht nur Schüler, sondern alle Bürger Grund zur Sorge haben sollten, wird nun anhand eines umfangreichen Stadtratsantrages der ÖDP-Stadträte Raimund Köstler und Thomas Thöne deutlich, der sich mit dem Hitzeschutz in kommunalen Einrichtungen beschäftigt.

Die beiden Stadträte wollen eine Ist-Analyse zum Hitzeschutz für alle städtische Gebäude, von Verwaltungsgebäuden über städtische Schulen und Kindergärten bis hin zu Altenheimen sowie Übersichten zu bereits konkret geplanten Sanierungen und sich darüber hinaus abzeichnendem Handlungsbedarf, auch wenn er heute noch nicht in Finanzplanungen der Stadt Ingolstadt berücksichtigt ist. Dabei sind sowohl anspruchsvolle Neubaustandards, langfristige Sanierungsstrategien für den Gebäudebestand wie auch die schrittweise Abkehr von fossilen Heizungssystemen zu berücksichtigen.

Ferner bitten die Stadträte Köstler und Thöne um konkrete Aussagen, welche Erfahrungen die Stadt Ingolstadt mit dem Hitzeschutz in ihren Gebäuden im Sommer 2019 gemacht hat. Die Sorge um die klimatischen Rahmenbedingungen an den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter werden im Antragspaket ebenso mit aufgeführt wie die Bitte um Prüfung, an welchen städtischen Gebäuden Begrünungsmaßnahmen an Fassade und/oder Dach machbar wären.




Und schließlich wird die Verwaltung um eine Abschätzung gebeten, was es für die Stadt Ingolstadt mit Ihren Gebäuden bedeutet, wenn Prognosen von Klimaexperten ‚bei überdurchschnittlichen Anstiegen in Städten mit im Durchschnitt um weitere drei Grade höheren Temperaturen im Jahr 2050 (bei Metropolen bis zu sechs Grad) Wirklichkeit werden‘.

Wichtig ist den beiden Stadträten, auch die städtischen Töchter in diese Analysen mit einzubeziehen sowie sich ergebende Erkenntnisse der Stadt auch Bürgern und Unternehmen allgemein zugänglich zu machen.

‚Bislang haben wir es uns in unserer vertrauten gemäßigten Klimazone bequem gemacht, jetzt kommen wir um Anpassungen nicht herum, wenn wir die Lebensqualität in unseren Städten weitestgehend erhalten wollen‘, meint ÖDP-Stadtrat Raimund Köstler zu dem Antragswerk.“