(ir) Die Ingolstädter SPD fordert eine Mediathek für Stadtrats- und
Ausschusssitzungen.
Die Geduld und die Beharrlichkeit der
Bürger bei der letzten Stadtratssitzung, bei der sie bis kurz vor Mitternacht im
Sitzungssaal des Neuen Rathauses ausharrten hat gezeigt, wie groß das Interesse
an kommunaler Politik in Ingolstadt sein kann. Genau das veranlasst die
Ingolstädter SPD, für derartige Sitzungen eine echte Öffentlichkeit herzustellen
und nicht nur auf der Zuhörerbank und im Audio-Livestream.
„Wenn der Stadtrat öffentlich tagt,
dann auch wirklich öffentlich und nicht nur öffentlich für die, die den ganzen
Tag am Computer oder im Rathaus verbringen können“, meint der SPD-Vorsitzende
Marcel Aigner, „die SPD Ingolstadt fordert daher die Einrichtung und Pflege
einer über das Internet frei zugänglichen Mediathek, in der alle Bürger die
vergangenen Sitzungen des Stadtrats und der Ausschüsse nachhören können.
Geordnet nach Tagesordnungspunkten ungeschnitten und ungekürzt.“ Eine kleine
Gruppe Netz-Aktiver habe das im letzten Jahr schon auf Internet-Kanälen
angeboten. „Was Sitzungs-Piraten gelungen ist, dürfte der Verwaltung auch nicht
schwer fallen“, sagt Aigner. Und so manches Rats-Wort sei dann etwas für die
Ewigkeit.
„Die Arbeit als Stadtrat kann ganz schön anstrengend sein und
die Bürger wollen es ganz genau wissen“, glaubt der SPD-Vorsitzende. Für ihn
sind dies zwei wichtige Erkenntnisse, die man in der letzten Stadtratssitzung
gewinnen konnte. Nicht nur die Ratsmitglieder, auch Zuschauerinnen und Zuschauer
harrten bis zum späten Abend aus und verfolgten engagierte Diskussionen und
spannende Abstimmungen.
Wer hat was gesagt? Welche Fraktion hatte welchen
Standpunkt? Wie verliefen die Abstimmungen? „Es wird nicht das letzte Mal
gewesen sein, dass die Ingolstädter Antworten auf diese Fragen suchen und zwar
auch diejenigen, die nicht den ganzen Tag am Computer den Livestream hören oder
im Sitzungssaal die Diskussionen verfolgen“, untermauert Aigner die Forderung
des SPD nach einer Mediathek, „der Audio-Livestram verhallt im digitalen Äther
und schon eine Minute nach Sitzungsende bleibt die Webseite stumm. Kein
Zurückspulen, kein Nachhören - als wäre nie etwas gewesen. Das muss sich
ändern.“