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Peteranderl: „Immer mehr Lebensentwürfe und Existenzen in Handwerk und Mittelstand stehen auf dem Spiel.“
(ir) Das bayerische Handwerk zeigt sich enttäuscht über die von Bund und Ländern beschlossene Verlängerung des Corona-Lockdowns bis zum 7. März 2021. „Ein langfristiger Plan, wie mit der Pandemie umgegangen wird und wann die Wirtschaft wieder hochgefahren werden kann, ist trotz der zu begrüßenden Öffnung für Friseure immer noch nicht erkennbar. Stattdessen hangelt man sich weiter von einer Lockdown-Verlängerung zur nächsten“, kritisiert Franz Xaver Peteranderl, Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT).
„Bayerns Handwerkerinnen und Handwerker möchten selbst ihren Lebensunterhalt verdienen, anstatt von Hilfszahlungen, die noch dazu erst mit großer Verzögerung fließen, abhängig zu sein“, so der BHT-Präsident weiter. Tausende Handwerksbetriebe im Freistaat, die nachweislich keine Pandemietreiber sind, über Monate stillzulegen, sei angesichts bewährter Hygienekonzepte unverhältnismäßig und koste den Steuerzahler Unsummen, argumentiert Peteranderl.
Weil Hilfszahlungen verspätet eintreffen oder erst gar nicht beantragt werden können, müssten immer mehr Betriebsinhaberinnen und -inhaber an ihre Altersvorsorge ran und den Einnahmenausfall mit privaten Mitteln ausgleichen. Peteranderl: „So geht es nicht weiter: Mit jeder Woche, die der Lockdown verlängert wird, stehen mehr Lebensentwürfe und Existenzen in Handwerk und Mittelstand auf dem Spiel.“
Aktuell sind geschätzt zirka 90.000 Handwerksbetriebe im Freistaat mit bis zu 300.000 Beschäftigten direkt oder indirekt vom Corona-Lockdown betroffen. Neben schnellerer staatlicher Unterstützung und höheren Abschlagszahlungen fordert der BHT, die Liquidität der Betriebe durch steuerliche Maßnahmen zu stützen. Die kürzlich beschlossene Verdoppelung des Verlustrücktrags gehe an den Bedürfnissen des Handwerks weitgehend vorbei, betont Peteranderl.
Stattdessen sollte der Verlustrücktrag auf zwei bis drei Jahre ausgeweitet werden. Die Betriebe könnten dann die Verluste aus 2020 mit den Gewinnen der Jahre 2019, 2018 und gegebenenfalls 2017 verrechnen und so ihre Steuerlast mindern. Peteranderl: „Die Regierungskoalition muss hier dringend nachbessern.“
Ebenso fordert der BHT, die Bildungsstätten des Handwerks wieder für Maßnahmen zur Berufsorientierung und Weiterbildungskurse zu öffnen: „Wir brauchen die Werkstätten, um Nachwuchs für das Handwerk zu werben und unsere Fachkräfte auf dem neuesten Stand zu halten“, betont der BHT-Präsident.
Quelle: ungekürzte Pressemitteilung des Bayerischen Handwerkstags
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Ökumenische Telefonseelsorge veröffentlicht Jahresbericht.
(pba) Die Ökumenische Telefonseelsorge Augsburg hat im Corona-Jahr 2020 einen deutlichen Anstieg an Menschen verzeichnet, die sich hilfesuchend an die Einrichtung gewandt haben. Dies geht aus dem Jahresbericht der Telefonseelsorge hervor, der heute veröffentlicht wurde.
„Das Pandemiejahr 2020 hat auch uns vor neue Herausforderungen gestellt“, sagt der Leiter der Telefonseelsorge Diakon Franz Schütz. Das Virus habe vielfach bestehende Probleme verschärft und neue Sorgen geschaffen. Gerade für die große Gruppe der regelmäßig Anrufenden stelle das Angebot der Telefonseelsorge Anhaltspunkt und Auffangnetz dar. „Besonders möchte ich unseren 75 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken, die im vergangenen Jahr Enormes geleistet haben!“, betont Schütz. Ihn freue es, dass das Interesse an einer Ausbildung zur Mithilfe in der Telefonseelsorge stark gestiegen sei: „Dies zeigt auch, wie sehr die Menschen unser Angebot wahrnehmen und auch wertschätzen.“
Im vergangenen Jahr nahm die Ökumenische Telefonseelsorge Augsburg rund 14.300 Anrufe entgegen, 1.100 mehr als noch im Vorjahr. Besonders auffällig ist dabei der starke Anstieg an umfangreicheren Beratungsgesprächen, von denen 12.625 und damit rund 3.200 mehr als 2019 geführt wurden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führten im Schnitt 40 Telefonate am Tag, die insgesamt eine Gesprächszeit von knapp 12 Stunden pro Tag ergaben. Die Corona-Pandemie stand bei vielen Anrufen entweder im Zentrum oder war zumindest begleitendes Thema.
Zwei Erfahrungsberichte ehrenamtlicher Mitarbeiter im Jahresbericht fassen die Arbeit der Telefonseelsorge in Corona-Zeiten aus ihrer Sicht zusammen. Die Menschen hätten dabei von den unterschiedlichsten Problemen berichtet. Dabei seien nicht nur Infektionen, Erkrankungen und Todesfälle besprochen worden, sondern auch indirekte Auswirkungen der Pandemie wie Sorge um den Arbeitsplatz oder auch das Gefühl der Überlastung im Beruf, die Frage nach der Kinderbetreuung und oft auch ein starkes Gefühl der Einsamkeit und Isolation. Besonders betroffen wären dabei psychisch erkrankte Menschen gewesen, denen der Therapiebesuch in dieser Zeit noch mehr erschwert worden sei.
Die Seelsorger stellten dabei Unterschiede in der ersten und zweiten Pandemiewelle fest. Im Frühjahr sei es oft um die Erläuterung der neuen Alltagsregeln oder die Suche nach Alternativen gegangen, wenn das Bisherige nicht mehr möglich war. Seit dem Herbst sprächen die Anrufenden stattdessen oft von einer gewissen Corona-Müdigkeit und von Gefühlen des Frusts, der Resignation und auch der Wut.
Eine thematische Aufschlüsselung der Beratungsgespräche ergab, dass bei fast der Hälfte psychische Probleme der unterschiedlichsten Art zur Sprache kamen. Besonders häufig wurden depressive Verstimmungen, seelische Nöte, Einsamkeit und Ängste genannt. Auffällig war der starke Anstieg an Anrufenden, die von einer ärztlich diagnostizierten psychischen Erkrankung berichteten. Ihre Anzahl stieg um mehr als ein Drittel auf knapp 3.700.
Die Ökumenische Telefonseelsorge Augsburg bietet am Dienstag, 2. März 2021 und am Donnerstag, 4. März 2021 je einen Informationsabend per Videochat an, bei dem sich Interessierte über die ehrenamtliche Mitarbeit in der Telefonseelsorge informieren können. Weitere Informationen dazu gibt es auf www.telefonseelsorge-augsburg.de oder telefonisch unter der Rufnummer (08 21) 34 99 79-0.
Die Telefonseelsorge kann über die gebührenfreien Telefonnummern (08 00) 111 0 111 und (08 00) 111 0 222 sowie die 116 123 (ohne Vorwahl wählen) erreicht werden. Das Ehrenamtliche Krisentelefon ist in Akutkrisen und Notfällen für alle Anrufenden unter 0821 – 349 7 349 zu erreichen. Die Mail- und Chatberatung wird über https://online.telefonseelsorge.de angeboten.
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Startschuss für neue Tourismusstrategie für Bad Gögging.
(ir) Unbestritten sind der Tourismus und der Gesundheitsurlaub in Bad Gögging von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Ebenso ist Bad Gögging ein bedeutender Standort in Bayern für Rehabilitation und Anschlussheilbehandlungen. Die Gäste- und Übernachtungszahlen sind in den vergangenen Jahren bis zum Beginn der Corona- Krise stetig gestiegen, 2019 war ein Rekordjahr – noch nie zuvor besuchten so viel Gäste Bad Gögging wie im Jubiläumsjahr. Eine neue Tourismusstrategie soll dem Kur- und Urlaubsort helfen sich für die Zeit „nach Corona“ gut aufzustellen, auch in Zukunft erfolgreich zu sein und sich auf geänderte Rahmenbedingungen gut einzustellen.
Das Angebot an Urlaubs,- Wellness- und Gesundheitsreisen ist heutzutage nahezu unbegrenzt. Zusätzlich verändert sich die Gästestruktur hinsichtlich Qualitätsanspruch und Urlaubsmotivation. Aber auch die zunehmende Digitalisierung beeinflusst das touristische Geschehen. Daher plant die Stadt Neustadt an der Donau zusammen mit der Tourist-Information Bad Gögging in einem breit angelegten Beteiligungsprozess gemeinsam mit den privaten und öffentlichen touristischen Akteuren, dem Tourismusverband Bad Gögging e.V. sowie allen sonstigen Interessierten eine neue Tourismusstrategie für Bad Gögging.
Für Neustadts 1. Bürgermeister Thomas Memmel ist es wichtig, dass Bad Gögging als Gesundheits- und Urlaubsdestination ein klares Profil bekommt. „Es gibt 48 prädikatisierte Heilbäder und Kurorte in Bayern. Da ist es wichtig zu wissen, wer genau unsere Gäste der Zukunft sind, wie wir diese ansprechen wollen und mit welchen Angeboten wir sie erreichen können“, erklärt Memmel. Die neue Strategie könne auch nur erfolgreich sein, wenn sie von allen Akteuren am Ort gemeinsam erarbeitet wird und sich jeder einbringen kann. Daher ist ihm eine breite Beteiligung am Ort sehr wichtig. Bereits im vergangenen Jahr präsentierten sich im Rahmen einer Ausschreibung für ein zukunftsorientiertes Tourismuskonzept vier Tourismus Consulting Agenturen. Das Beraternetzwerk Tourismuszukunft aus Holzkirchen konnte hier in allen Punkten überzeugen und der Stadtrat hat die Auftragsvergabe an das Team um Florian Bauhuber beschlossen.
Im ersten Schritt soll die eigene Identität geklärt werden: Was macht den Ort aus, was macht ihn besonders, was unterscheidet ihn von den Mitbewerbern und welche Werte werden gelebt? Nur wenn die neue Strategie der eigenen Identität entspricht wird sie erfolgreich sein und es können sich möglichst viele damit identifizieren.
Nicht nur die Meinung der Tourismus-Akteure ist bei der Entwicklung der neuen Strategie gefragt. Der Tourismus in Bad Gögging beeinflusst auch direkt die Lebensqualität der Einheimischen. „Gerade die Infrastruktur an Rad-und Wanderwegern, die Kurparks oder die Veranstaltungen am Ort können von Einheimischen ganzjährig genutzt werden“, erklärt Tourismus-Managerin Astrid Rundler. Aber auch umgekehrt sei eine positive Einstellung der Bevölkerung zum Ort und zum Tourismus unverzichtbar für eine erfolgreiche zukunftsorientierte touristische Arbeit. Um herauszufinden, wie die Bevölkerung den Ort wahrnimmt (auf was man beispielsweise besonders stolz ist oder was verbesserungswürdig ist), wird in Kürze eine Online-Befragung der Einwohner gestartet.
„Im März wird dann im Rahmen einer Kick-Off Veranstaltung das Projekt allen Interessierten vorgestellt, es werden im Anschluss Arbeitsgruppen gebildet und die unterschiedlichen Themenfelder behandelt“, erklärt Thomas Memmel die weitere Vorgehensweise. Die Fertigstellung der neu ausgearbeiteten Strategie, die Präsentation der touristischen Zielgruppen, den dazu passenden Produkten und der konkreten Maßnahmen bzw. Handlungsempfehlungen ist für Herbst 2021 geplant.
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Der Förderverein Freunde Krankenhaus Mainburg e.V. spendete Tablets an die Mainburger Klinik.
(ir) Der Förderverein Freunde Krankenhaus Mainburg e.V. hat dem Krankenhaus zwei Tablets gespendet. Sie sollen Patienten, die derzeit aufgrund des Besuchsverbots an den Kliniken keine Besuche bekommen können, die Kontaktaufnahme zu den Angehörige ermöglichen.
„Wir möchten den Patienten ohne eigenes Handy in dieser schweren Zeit mit den Tablets den Krankenhausaufenthalt etwas erleichtern, indem sie wenigstens virtuellen Kontakt zu ihren Angehörigen haben können“ erklärt Maureen Sperling vom Förderverein. Nach überwundener Corona-Pandemie sollen die Tablets auch bei langen Wartezeiten, als Ablenkung für Kinder oder weiterhin für Patienten ohne Handy eingesetzt werden. Dr. Hansjörg Aust, Ärztlicher Direktor der Ilmtalklinik, und Margarete Reiter, Pflegedirektorin, nahmen die Tablets in Empfang und bedanken sich im Namen des Krankenhauses Mainburg ganz herzlich für die Spende.
Wer mehr über den Förderverein erfahren möchte oder an einer Mitgliedschaft interessiert ist, kann sich gerne in einer kurzen Mail an
Das Foto zeigt von links Dr. Hansjörg Aust, Ärztlicher Direktor, Karsten Wettberg, Vorstand Förderverein, Margarete Reiter, Pflegedirektorin, Maureen Sperling, Vorstand Förderverein.
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Der Bayerische Handwerkstag (BHT) begrüßt, dass seit Monatsanfang Auszubildende, die sich kurz vor der Abschluss- bzw. Gesellenprüfung befinden, ihre Vorbereitung wieder in Präsenz in den Bildungsstätten des Handwerks absolvieren können.
(ir) „Wir danken Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger dafür, dass er sich für diese wichtigen Lockerungen eingesetzt hat. Dank ausgeklügelter Hygienemaßnahmen können die Auszubildenden sicher unterrichtet werden“, betont Franz Xaver Peteranderl, Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT). Die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) gewährleistet, dass alle Azubis am Prüfungstag auf dem gleichen Wissenstand sind. Gerade in hochspezialisierten Betrieben können nicht immer alle Ausbildungsinhalte vermittelt werden. Dies gleicht die ÜLU aus.
Doch die Wiederöffnung der Bildungsstätten für Lehrlinge zur Prüfungsvorbereitung könne nur der Anfang sein, so Peteranderl: „Schülerinnen und Schüler müssen sich dort auch wieder ein Bild über die Ausbildung im Handwerk machen können. Das funktioniert am besten durch praktische Übungen in den Werkstätten. Ohne Berufsorientierung drohen in diesem Jahr zahlreiche Ausbildungsplätze im bayerischen Handwerk frei zu bleiben.“ Auch die für die Fachkräfteversorgung so wichtige Weiterbildung im Handwerk sei ohne geöffnete Bildungsstätten nicht vorstellbar, erklärt der BHT-Präsident.
Aiwangers Angebot, die Aus- und Weiterbildung im Handwerk durch Investitionen auf hohem Niveau zu verstetigen, greift Peteranderl gerne auf: „Digitalisierung und technischer Fortschritt erfordern regelmäßig hohe Investitionen. Wir sind dankbar, dass die Bayerische Staatsregierung das Handwerk dabei unterstützen möchte.“