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Faisal Seddiqi aus Afghanistan geht in neuer Heimat erfolgreich seinen Weg.
(ir) Eigentlich könnte Faisal Seddiqi zuversichtlich in die Zukunft schauen, denn er ist ein Beispiel für gelungene Integration: Der 34-jährige Asylbewerber hat eine Ausbildung absolviert, seit kurzem eine Arbeitsstelle und wird kommendes Jahr ein Studium aufnehmen. Doch der Neuingolstädter kommt oft nicht zur Ruhe aufgrund der täglichen Gewalt und Unterdrückung in seinem Heimatland Afghanistan. Immer wieder ist er in Gedanken bei seiner Familie, mit der er täglich übers Handy Kontakt hat.
„Eine Schwester von mir hat zuletzt sechs Kilo verloren, weil sie sich ständig ängstigt“, erzählt Faisal. „Die Taliban sind Terroristen“, nimmt er kein Blatt vor den Mund. Er glaubt nicht an ein menschlicheres Gesicht der Islamisten nach ihrer zweiten Machtübernahme im Vergleich mit der ersten Regierungszeit in den Neunzigerjahren. Fragt man ihn, was Deutschland derzeit am besten tun kann, erhält man als eindeutige Antwort: „so viele Menschen wie möglich aus dem Land ausfliegen!“
Faisal Seddiqi stammt aus einer zehnköpfigen Familie in Kabul. Nach der Schule arbeitete er zunächst einige Jahre bei einer afghanischen Ölfirma und studierte dann Politikwissenschaft. Schon während des Studiums war er im afghanischen Außenministerium angestellt, anschließend an der afghanischen Botschaft in Den Haag. Ende 2017 ergriff er die Flucht und kam mit einem Bus über Schweden nach Deutschland. „Ich wollte mein Leben retten“, sagt er kurz und knapp, mehr will er dazu nicht mitteilen. Er hat eine Aufenthaltsgestattung, sein Asylverfahren ist immer noch nicht abgeschlossen.
Am Anfang war er im Ankerzentrum in Ingolstadt untergebracht, anschließend in einer dezentralen Unterkunft für Asylbewerber in Kösching. Seit kurzem hat er eine eigene Wohnung in Ingolstadt. „Das stärkt mein Selbstwertgefühl ungemein“, freut er sich, diese Möglichkeit bekommen zu haben. Und Faisal nutzte die beruflichen Chancen, die er erhalten hat. Nach einer Ausbildung zum Sozialbetreuer bei der Gemeinnützigen Gesellschaft für soziale Dienste (GGSD) ist er seit kurzem bei der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt als Schulbegleiter an der August-Horch-Schule, einem sonderpädagogischen Förderzentrum, in Teilzeit angestellt.
Dort hilft und motiviert er Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten. „Es ist eine erfüllende Arbeit. Da weiß man am Feierabend, was man getan hat“, meint Faisal. Im Sozialbereich hat er seine Berufung gefunden und will er sich weiterbilden: mit einem Studium Soziale Arbeit oder Sozialmanagement im kommenden Jahr.
Neben seiner hauptberuflichen Arbeit ist er seit mehreren Monaten zweimal in der Woche ehrenamtlich bei den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten engagiert. Er fährt Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung zum Beispiel zum Einkaufen oder zum Arzt, hilft aber auch dabei, Zimmer bezugsfertig zu machen und Räumlichkeiten zu reinigen. „Er ist sich für keine Arbeit zu schade“, lobt ihn Sozialdienstleiter Hajo Aden. Auch für die Mitarbeitenden sei es interessant, sich mit einem Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund austauschen zu können. „Dass Faisal äußerst gut deutsch spricht, ist dafür natürlich auch ein Vorteil“, meint Aden.
Zu den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten kam Faisal, als er einen Prospekt der Einrichtung mit Telefonnummer und Aufschrift „Wenn Sie freiwillig helfen wollen, kommen Sie zu uns“ im Wartezimmer eines Arztes entdeckte. „Da mir die Caritas viel geholfen hat, vor allem im Asylverfahren, wollte ich etwas zurückgeben“, erklärt der junge Afghane. Seine Deutschlehrerin rief Hajo Aden an, und kurz darauf fing er im Betreuungsdienst der Caritas-Wohnheime an. „Hier arbeite ich mit vielen netten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen und man betrachtet mich auf Augenhöhe“, freut er sich – auch wenn er sein Ehrenamt nun aufgrund seiner neuen hauptamtlichen Arbeit etwas einschränken muss.
Faisal hat sich in Ingolstadt gut eingelebt: „Ich fühle mich hier heimisch und schätze die Gastfreundschaft und Großherzigkeit der Bayern“, erklärt er. Er hat fest vor, hier eine eigene Familie zu gründen. Sein größter Wunsch ist aber, „dass auch meine Familie aus Afghanistan hierherkommen kann“.
Das Foto zeigt Faisal Seddiqi aus Afghanistan, der ehrenamtlich bei den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten Ingolstadt, unter anderem im Fahrdienst für Bewohnerinnen und Bewohner der Sozialeinrichtung arbeitet.
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Milchbranche: NGG fordert mehr Geld und Absicherung gegen Berufsunfähigkeit.
(ir) Lohn-Plus in Molkereien gefordert: Wer in Ingolstadt in der Milchwirtschaft arbeitet, hat auch während der Corona-Pandemie alle Hände voll zu tun. Doch, obwohl die Umsätze in der Branche steigen, könnten den Beschäftigten Einkommenseinbußen drohen, warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Frischmilch, Käse und Joghurt sind auch in Krisenzeiten stark gefragt. Aber die Unternehmen haben bislang lediglich ein Lohn-Plus von zwei Prozent angeboten. Dabei liegt die Inflationsrate aktuell bei rund vier Prozent.
Damit hätten die Beschäftigten am Monatsende nicht mehr Geld in der Tasche, sondern weniger“, sagt Rainer Reißfelder, Geschäftsführer der zuständigen NGG-Region Oberpfalz. Die Gewerkschaft ruft die Unternehmen dazu auf, ihr Tarif-Angebot für Bayerns Milchwirtschaft deutlich aufzubessern. Doch statt am Verhandlungstisch ein Ergebnis zu erzielen, haben die Arbeitgeber nun die Schlichtung angerufen.
Damit sollen offenbar die bereits geplanten Streiks in der Branche verhindert werden, kritisiert die NGG. Sollte die Schlichtung unter dem Vorsitz des Präsidenten des Landesarbeitsgerichts, Harald Wanhöfer, am 18. Oktober 2021 keinen Durchbruch bringen, werde es jedoch bald zu bayernweiten Ausständen in der Milchbranche kommen.
„Von den Bayernland-Standorten in Amberg und Regensburg über die Milchwerke Ingolstadt Thalmässing und die Privatmolkerei Bechtel in Schwarzenfeld bis zur Goldsteig-Käserei in Cham: Die Milchbranche ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region“, betont Reißfelder. Es könne nicht sein, dass die, die gute Geschäftszahlen erwirtschafteten, beim Einkommen zurückstecken müssten.
Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt die milchverarbeitende Wirtschaft im Regierungsbezirk Oberbayern rund 5.400 Menschen. In ganz Bayern sind es knapp 19.000. Laut Statistischem Landesamt setzte die Branche im vergangenen Jahr im Freistaat 11,9 Milliarden Euro um – 23 Prozent mehr als noch im Jahr 2016.
Die Gewerkschaft verlangt in der laufenden Tarifrunde ein Lohn-Plus von 5,5 Prozent, mindestens aber 180 Euro mehr pro Monat. Die Vergütungen für Azubis sollen ebenfalls um 5,5 Prozent steigen. Außerdem setzt sich die NGG für eine tarifliche Berufsunfähigkeitsversicherung ein.
Das Thema der finanziellen Absicherung im Falle einer Berufsunfähigkeit sei im Zuge der Corona-Pandemie noch einmal in den Fokus gerückt. Doch die Arbeitgeber lehnten die Forderung der Gewerkschaft bislang ab. „Bei einer Berufsunfähigkeit können Beschäftigte sogar in Hartz IV abrutschen, das wollen wir verhindern. Denn die gesetzliche Erwerbsminderungsrente beträgt maximal 36 Prozent des letzten Bruttoeinkommens, 2019 waren das im Durchschnitt nur 827 Euro. Davon sind immer mehr Menschen betroffen – der Handlungsbedarf auch in der Milchbranche ist enorm“, betont Verhandlungsführer Mustafa Öz. Es sei ein Skandal, dass die Unternehmen Verhandlungen zu diesem Thema sehr schnell eine Absage erteilt haben.
Mit Blick auf die nun anstehende Schlichtung macht Öz deutlich: „Die Beschäftigten waren und sind bereit, für ihre Forderungen die Arbeit niederzulegen. Wenn der Vorschlag des Schlichters unzureichend sein sollte, wird es zu Milch-Streiks in ganz Bayern kommen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“
Quelle: Ungekürzte Pressemitteilung der Gewerkschaft NGG
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Die Ingolstädter SPD will klarere Regeln für E-Scooter.
(ir) Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf soll sich beim Bayerischen Städtetag für eine Reduzierung der Gefährdung, die durch abgestellte E-Scooter für andere Verkehrsteilnehmer ausgeht, einsetzen
E-Scooter werden nicht nur in Ingolstadt, sondern auch in anderen Kommunen gut angenommen. Doch mit steigender Beliebtheit nehmen auch Beschwerden zu: Viele abgestellte E-Roller behindern und gefährden andere Verkehrsteilnehmer. Insbesondere für ältere Bürgerinnen und Bürger, aber auch Eltern mit Kinderwagen, stellen wild geparkte E-Scooter ein erhebliches Hindernis dar.
„E-Tretroller sollen den Umweltverbund ergänzen und nicht behindern“, erklärt Quirin Witty, der Initiator des Antrags. „Da es sich dabei um ein kommunenübergreifendes Problem handelt, sollte sich der Bayerische Städtetag damit befassen“, fügt Witty an. Deswegen bittet nun die SPD-Stadtratsfraktion den Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt, das Problem bei der Vollversammlung des Bayerischen Städtetages vorzubringen, damit Lösungsansätze entwickelt werden.
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Entwicklung lokaler Corona-Zahlen für Ingolstadt.
(ir) Das Gesundheitsamt der Stadt Ingolstadt meldete am heutigen Montag, 4. Oktober 2021 für die Einwohner Ingolstadts 252 Personen, die aktuell mit dem Coronavirus infiziert sind. Seit Ausbruch der Pandemie sind 7.171 Ingolstädter genesen und 133 Infizierte verstorben.
34 neue Coronavirus-Fälle kamen seit der Freitagsmeldung dazu, 16 am Samstag, 14 am Sonntag und vier am heutigen Montag. Darunter vier Schüler und zwei Lehrer verschiedener Schulen.
Die 7-Tages-Inzidenz für Ingolstadt beträgt
laut LGL Bayern 82,5 (Stand Montag, 4. Oktober 2021 um 8:00 Uhr)
laut RKI 82,5 (Stand Montag, 4. Oktober 2021 um 0:00 Uhr)
Die Inzidenz bildet die Fälle der vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner ab. Nach der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ist der maßgebliche Inzidenzwert der des Robert-Koch-Instituts.
Im Klinikum Ingolstadt werden derzeit 33 Patienten behandelt, die COVID-19 positiv sind. Zwölf Patienten liegen auf der Intensivstation, neun werden beatmet. Stand: Montag, 4. Oktober 2021 um 7:30 Uhr. Hinweis: Im Klinikum Ingolstadt werden nicht nur Ingolstädter, sondern auch Patienten von außerhalb behandelt.
Die Bayerische Krankenhaus-Ampel steht derzeit auf „Grün“.
Die aktuellen Werte liegen unter der kritischen Hospitalisierungsgrenze von 1.200 neuen COVID-19-Patienten im Krankenhaus („Phase Gelb“) und unter 600 COVID-19- Patienten auf Intensivstationen („Phase Rot“). Die aktuellen Werte finden Sie beim LGL.
Impfungen: Seit Beginn der Impfkampagne am Sonntag, 27. Dezember 2020 wurden in Ingolstadt an den zwei Standorten des Impfzentrums, den mobilen Teams, dem Klinikum, den Ärzten und Betriebsärzten insgesamt rund 194.750 Dosen gespritzt. Davon rund 101.000 Erstimpfungen, rund 92.300 Zweitimpfungen und rund 1.450 Drittimpfungen.
Die Zahlen erfassen Impfungen bis einschließlich Sonntag, 3. Oktober 2021. Dies entspricht einer rechnerischen Impfquote von rund 73,8 Prozent an Erstimpfungen und rund 67,4 Prozent an Zweitimpfungen, gerechnet auf die Gesamtbevölkerung. Zur Ermittlung der Impfquote werden die verimpften Dosen auf die Gesamtbevölkerung umgerechnet (136.952 Einwohner, amtliche Statistik zum 31. Dezember 2020).
Über die vorgeschriebene priorisierte Impfung von Berufsgruppen (zum Beispiel Pflegekräfte, medizinisches Personal, etc.) werden auch Personen geimpft, die zwar in Ingolstadt arbeiten, aber nicht hier wohnen.
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Während sich die Regale bereits mit Lebkuchen und Marzipan füllen, wären früher gerade in München die letzten Tage der 5. Jahreszeit gewesen.
(ir) Traditionell wäre in München auf der Wiesen seit mehr als zwei Wochen „ozapft“. Alexander Braun, der dem Edeka nicht nur seinen Namen, sondern auch das Leben eingehaucht hat, sieht sich in der Pflicht gerade in dieser Zeit nicht nur für den Leib, sondern auch für die Seele zu sorgen.
Zusammen mit dem Schaustellerverband Ingolstadt und Region 10 hat er eine Mini-Wiesn mit Biergarten, Blasmusik, allerlei Schmankerln und sogar einem Kinderkarussell auf die Beine gestellt.
Einlass ist täglich für jedermann zwischen 10:00 Uhr und 20:00 Uhr, es gelten die 3G Regeln. Dafür hat Edeka Braun eine Teststation zur Verfügung gestellt und unter dem Motto „Impfgolstadt“ wird dort auch am Dienstag, 5. Oktober 2021 und Donnerstag, 7. Oktober 2021 zwischen 10:00 Uhr und 17:00 Uhr jeder geimpft, der vorbeikommt. Edeka Braun möchte dabei seinen Kunden die Möglichkeit geben. sich zu impfen, bevor die Testung auf Corona kostenpflichtig wird.
Ohne Termin noch schnell dem Virus ein Schnippchen schlagen, ein echt smarter Move zwinkert Ludwig Daufratshofer vom gleichnamigen Imbissbetrieb hervor. „Wir müssen alles dafür tun, dass die Regierungen keinen weiteren Lockdown von uns fordern können, ich denke, da sind wir uns alle einig. Und wenn eine Bratwurstsemmel, die es unter anderem als Impfanreiz gibt, dazu beiträgt, dann her damit.“
Noch bis Sonntag, 10. Oktober 2021 lädt der kleine Biergarten, die Stände, und natürlich Edeka Braun dazu ein, ein wenig Wiesn-Luft zu schnuppern. Denn seien wir mal ehrlich, nichts drückt bayerische Lebensfreude so sehr aus, wie der Geruch von brutzelnder Steaksemmeln, frisch gebrannten Mandeln und Steckerlfisch.
Abschluss des Ganzen ist am Sonntag, 10. Oktober 2021 ein Tuning Car- und Oldtimertreffen. Über 100 motorisierte Lieblinge wurden bereits angekündigt, ein echtes Familienevent ist hier garantiert, denn nicht nur die Fahrer der Boliden haben sich mit Familienanhang angekündigt, sondern auch die Anwohner sind herzlich eingeladen die gute Stimmung, die schönen Fahrzeuge und die Mini-Wiesn zu genießen.