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Initiative informiert zur Lohn(un)gerechtigkeit der Gesellschaft.
(ir) Auch wenn die beiden Veranstaltungen, die die Gleichstellungsstelle zum Equal Pay Day geplant hatte, wegen des Coronavirus ausfallen müssen geht der Protest gegen die ungleiche Bezahlung weiter und die Initiative „Frauen verdienen mehr“ bleibt natürlich auch bestehen. Trotz Gleichberechtigung verdienen Frauen in Deutschland weniger als Männer. Bei 21 Prozent liegt die zuletzt ermittelte Lohnlücke, der sogenannte unbereinigte Gender Pay Gap. Der Equal Pay Day am Dienstag, 17. März 2020, markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer ab dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Dabei zeigen sich große regionale Unterschiede. In Ingolstadt fällt diese Lücke mit einem Gender Pay Gap von 41 Prozent besonders groß aus. Dieser Wert bedeutet: In Ingolstadt hat eine Frau in etwa jeden Monat 2.000 Euro brutto weniger auf dem Lohnkonto als ein Mann. Auch im europäischen Vergleich landen die deutschen Frauen ganz hinten, auf dem zweitletzten Platz: Nach den Angaben von Eurostat belegt Deutschland bei der Lohnlücke zwischen Frauen und Männern Platz 26 von 28.
Diese Zahlen finden Barbara Deimel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ingolstadt, Ira Schmalbrock Leiterin von Pro Beschäftigung, Maike Weiland, Leiterin der Wirtschaftsförderung Ingolstadt, Katherine Roegner, Professorin und Frauenbeauftragte der Technischen Hochschule Ingolstadt und Astrid von Perponcher vom Unternehmerinnenforum alarmierend. Jetzt ergreifen sie unter dem Motto „Money, Money, Money - Frauen verdienen mehr!“ gemeinsam die Initiative. Sie wollen nicht nur Defizite aufzeigen, sondern auch zur Entwicklung von Strategien für mehr Lohngerechtigkeit anregen. Hierfür haben sie eine Veranstaltungsreihe geplant. „Frauen haben immer schon gearbeitet. Allerdings ist ihre Arbeit nicht immer sichtbar und oft auch nicht bezahlt. Die unbezahlte Arbeit der Frauen verhindert dann häufig einer bezahlten Arbeit nachzugehen. Nach siebzig Jahren Grundgesetz mit einer verankerten Gleichberechtigung und einer aktuellen Lohnungerechtigkeit von 41 Prozent hier in Ingolstadt wollen wir der Entgeltdiskriminierung entgegenwirken“, so Barbara Deimel, die als Gleichstellungsbeauftragte hierin eine Kernaufgabe sieht. Um die Lohnlücke zu verkleinern, wird versucht auch mehr junge Frauen für Naturwissenschaften zu begeistern. Sie sollen bestärkt werden, sich nicht von Rollenklischees in ihrer Berufswahl beeinflussen zu lassen.
Katherine Roegner, Frauenbeauftragte und Professorin für Mathematik, schwärmt wie gut sich junge Frauen im Studium zeigen und wünscht sich viel mehr Frauenpower in der Technik: „Die Technik von morgen braucht Frauen und Frauen können Technik von morgen gestalten!“ Der Zeitpunkt für die Initiative ist gut gewählt, findet Ira Schmalbrock: „Denn in Zeiten des digitalen Wandels boomen nicht nur neue Technologien. Auch klassisch weibliche Kompetenzen wie Kreativität und Empathie werden an Bedeutung gewinnen. Hier eröffnen sich ganz neue Berufsfelder und Verdienstmöglichkeiten für Frauen“. Denn eins steht fest: „Frauen verdienen mehr!“
Die Zahlen und Daten der regionalen Lohnunterschiede werden vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, eine Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit, ermittelt. Dabei betrachtet das Institut den sogenannten unbereinigten Gender Pay Gap, der das Entgelt der männlichen und weiblichen Beschäftigten in allgemeiner Form miteinander vergleicht. Die Zahlen hierfür wiederum werden vom Statistischen Bundesamt ermittelt. Als wesentlicher Faktor für die unterschiedlichen Verdienstmöglichkeiten insbesondere der Männer scheint sich die regionale Wirtschaftsstruktur zu erweisen, so die Erläuterungen des Instituts. Vor allem in Regionen mit spezialisierter Branchenstruktur, die stark von der Kraftfahrzeugbranche und von Großbetrieben geprägt ist, zeichnet sich durch den hohen Beschäftigungsanteil der Männer dort, der Verdienstunterschied besonders hoch ab. Dies trifft in besonderem Maß deshalb auch Ingolstadt.
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Schüler der Tilly-Realschule veranstalteten eine Pressekonferenz zum Thema „Neue schöne Welt“.
(ir) Mit sichtlicher Begeisterung stellten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 9 ihre Beiträge zum Jahresthema „Neue schöne Welt“ vor. Eine beleuchtbare Weltkugel der 9. Jahrgangsstufe verdeutlichte, wie die Welt ohne Klimaschutz im Jahr 2100 aussehen könnte – doch das gilt es ja zu verhindern. Schülerinnen und Schüler habendeshalb sowohl Verbrauchsdaten für CO2 als auch für Wasser ermittelt. Sie lieferten Zahlen zum alltäglichen CO2 Verbrauch, Daten zur weltweiten Textilproduktion und -verschwendung erforscht als auch Möglichkeiten der Ressourcenschonung aufgezeigt.
Um schon jetzt aktuell Ressourcen zu schonen, gibt es an der Tilly-Realschule Recyclingpapier, wiederverwendbare Porzellantassen und hoffentlich am 21. März 2020 zum Tag der offenen Schule einen Flohmarkt der Klasse R7a. Doch die Pressekonferenz präsentierte auch soziale Aktionen, wie die engagierte Arbeit der Tutorinnen und Tutoren und die regelmäßige Vorlesepause der Jungs aus der R8b. Die Radio Arbeitsgemeinschaft gab eine Hörprobe der letzten Sendung und berichtete über Besuche bei „Fridays for Future“ und im Ingolstädter Unverpackt-Laden. Schule ist wirklich oft wunderschön!
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Die Stadt Ingolstadt richtet ein medizinisches Bürgertelefon zu Coronavirus ein.
(ir) Die Stadt Ingolstadt hat ein Bürgertelefon eingerichtet, bei dem besorgte Bürger im Zusammenhang mit medizinischen Fragen Auskünfte zum Coronavirus, zu richtigen Verhaltensweisen und zu Hygiene-Tipps erhalten können und ihre Fragen hierzu stellen können. Das Bürgertelefon ist ab sofort von Montag bis Freitag, von 8:00 Uhr bis 20:00 Uhr und am Wochenende von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr unter der Rufnummer (08 41) 3 05-14 30 erreichbar.
Auf der Internetseite der Stadt Ingolstadt sind unter www.ingolstadt.de/corona Informationen zur Infektionskrankheit und weiterführende Links zu generellen Fragen und Antworten hinterlegt.
Das Bayerische Gesundheitsministerium hat zudem eine Coronavirus-Hotline für Bürgerinnen und Bürger unter der Rufnummer (0 91 31) 68 08-51 01 eingerichtet. Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist unter der Rufnummer 116 117 zu erreichen.
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Staatsregierung hat entschieden: Bis Ostern bleiben die Bayerischen Schulen und Kitas geschlossen.
(ir) Nach Presseinformationen die Bayerischen Staatsregierung wurde heute entschieden, dass bereits zum kommenden Montag, 16. März 2020 alle Schulen und Kitas für die nächsten fünf Wochen geschlossen werden.
Es wirdangeregt, sich bereits heute Gedanken über die Kinderbetreuung in den Elternhäusern zu machen. Vielleicht gelingt es, dass Eltern, die beide berufstätig sind, sich zu Solidargemeinschaften zusammenschließen. Es ist besser, wenn fünf Elternteile für je zwei Tage Extra-Urlaub nehmen, bevor zehn Elternteile für zehn Arbeitstage disponieren müssen. Dies setzt voraus, dass sich die Elternhäuser bezüglich der Kinderbetreuung absprechen und sich zu Gruppen zusammenschließen. In diesem Beispiel also Fünfergruppen.
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Die Ingolstädter SPD hat alle Veranstaltungen beziehungsweise den Besuch von Veranstaltungen mit größeren Menschenansammlungen abgesagt. Nicht davon betroffen sind die Infostände am Freitag und am Samstag.
Unsere Redaktion erreichte am Donnerstag eine Pressemitteilung von SPD-Oberbürgermeisterkandidat Christian Scharpf, die nachfolgend veröffentlicht wird:
„Das Tempo der Entwicklung der Corona-Pandemie ist atemberaubend. Noch vor ein paar Tagen dachte ich selbst, es reicht, auf das Schütteln der Hände zu verzichten und auf häufiges Hände waschen zu achten. Die letzten Tage haben gezeigt, dass das Virus eine exponentiell wachsende Epidemie ausgelöst hat und sich in Europa sogar schneller zu verbreiten scheint als in China. Heute habe ich die Meinungen mehrerer Fachleute und Chefärzte zu dem Thema studiert und die Ergebnisse sind eindeutig: Die Eindämmung des Corona-Virus ist gerade jetzt im Entstehen einer epidemiologischen Welle nur dann erfolgreich, wenn soziale Kontakte und Menschenansammlungen möglichst vermieden werden. Das heißt, dass große Veranstaltungen oder Zusammenkünfte mit mehreren Menschen nicht stattfinden sollten bzw. dürfen. Es heißt aber auch, dass wir nicht umhinkommen, für die nächste Zeit auch die Schulen und Kindertagesstätten zu schließen. Gerade diese Maßnahme ist sehr weitreichend, weil es bedeutet, dass berufstätige Mütter oder Väter nicht arbeiten gehen können. Aber es führt kein Weg daran vorbei:
Studien zum Verlauf der Spanischen Grippe gegen Ende des Ersten Weltkriegs, der weltweit mindestens 25 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind, haben bestätigt, dass damals die Länder und Städte am erfolgreichsten in der Vermeidung und Eindämmung der Krankheit waren, die genau diese drastischen Maßnahmen getroffen haben. Gerade in Schulen und Kindertagesstätten mit ihren engen sozialen Kontakten bestehen die größten Gefahren, dass sich das Virus weiterverbreiten kann. Die Corona-Krise ist wahrlich nicht dafür geeignet, sie als Wahlkampfthema zu instrumentalisieren und das habe ich auch nicht vor, schon gar nicht zwei Tage vor der Wahl. Aber ich werde meine Meinung dazu äußern, denn das erwarten die Bürgerinnen und Bürger von mir. Deshalb fasse ich meine Auffassung und meine Forderungen wie folgt zusammen:
1. Das beschlossene Verbot von Veranstaltungen war richtig. Die Grenze von 1000 Menschen wird sich aber kaum halten lassen, weil die Gefahren bei der Ansammlung von sieben oder achthundert kaum geringer sind als bei tausend Menschen. Wir müssen leider darauf gefasst sein, dass wir größere Menschenansammlungen generell meiden müssen.
2. Die Bayerische Staatsregierung muss unverzüglich verfügen, dass sämtliche Schulen und Kindertagesstätten in Bayern vorerst für die nächsten drei bis vier Wochen geschlossen werden. Anderenfalls fordere ich den Oberbürgermeister auf, Druck auf die Staatsregierung auszuüben und notfalls lokal eigene Wege zu beschreiten. Es geht jetzt im Entstehen der Epidemie um Schnelligkeit und darum, das Virus möglichst im Keim zu ersticken. Es bringt nichts, wenn die Erwachsenen Veranstaltungen meiden, während sich ihre Kinder in der Schule anstecken können. Berufstätige Eltern müssen entsprechend informiert und unterstützt werden, wenn der Nachwuchs zu Hause betreut werden muss.
3. Der von der Stadt Ingolstadt beschlossene lokale „Schutzfonds“ für Kultur und Sport, wie von mir vor zwei Tagen bereits gefordert, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber es kann nur ein Anfang sein, denn die zwei Haushaltsstellen mit jeweils 50.000 Euro werden kaum ausreichen. Für manche Sportvereine oder Kulturveranstalter ist die Entwicklung Existenz bedroht. Hier bedarf es meines Erachtens zusätzlich einer einheitlichen und schnellen Lösung des Bundes in Zusammenarbeit mit den Ländern und betroffenen Kommunen. Als vorbildhaft könnte das anlässlich der Flutkatastrophe von 2003 initiierte Gesetz für den Fluthilfe-Fonds gelten. Deswegen fordere ich den Oberbürgermeister auf, den Ministerpräsidenten in einem Schreiben zu bitten, ein solches Gesetz und damit einen Hilfefonds sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene anzustoßen.
4. Der Freistaat Bayern muss dringend und schnell den Mittelstand, die kleineren und mittleren Unternehmen, durch ein Finanzpaket unterstützen. Den Unternehmen muss aufgrund einbrechender Absatzmärkte und Lieferketten wirksam geholfen werden. Mich haben besorgte Anrufe und Nachrichten von Unternehmen erreicht, die schon jetzt die Auswirkungen spüren und die um ihre Existenz fürchten. Da hängen Arbeitsplätze dran und letztlich die Funktionsweise unserer Wirtschaft. Wenn der Freistaat Bayern hier nicht schnell tätig wird, muss die Stadt Ingolstadt einstweilen in die Bresche springen, denn hier ist Gefahr in Verzug. Ich fordere den Oberbürgermeister auf, hier entsprechend auf den Freistaat einzuwirken.
5. Die Einrichtung einer eigenen Diagnose-Stelle zur Abnahme von Tests in begründeten Verdachtsfällen durch die Stadt Ingolstadt ist richtig. Nach dem Vorbild anderer Städte sollte zusätzlich unverzüglich eine „Drive-in“ Möglichkeit geschaffen werden, wonach potentiell Corona-Infizierte Menschen bereits vom Auto aus ein Abstrich genommen werden kann.
6. Weiter fordere ich den Oberbürgermeister auf, in seine Krisenstäbe – sofern nicht schon geschehen – alle Fraktionen und Gruppierungen aus dem Stadtrat einzubinden. Die Bewältigung dieser Krise ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die nur unter Einbindung aller politischen Kräfte in Ingolstadt gelöst werden kann und muss. Diese Kraftanstrengung kann nur gelingen, wenn alle eingebunden sind und an einem Strang ziehen.
Die SPD Ingolstadt hat alle Veranstaltungen beziehungsweise den Besuch von Veranstaltungen mit größeren Menschenansammlungen abgesagt. Nicht davon betroffen sind unsere Infostände morgen und am Samstag, da sie im Freien sind, die Kontakte nur flüchtig stattfinden und ein Infostand, an dem sich der eine oder andere nur Infomaterial abholt oder sich ein kurzes bilaterales Gespräch entwickelt, in der Regel nicht zu großen Menschenaufläufen führt.
An die Ingolstädterinnen und Ingolstädter appelliere ich: Bewahren Sie bitte Ruhe. Es besteht kein Grund zur Panik; zur Vorsicht, Wachsamkeit und der Einhaltung bestimmter Regeln aber schon. Auch wenn es große Kraftanstrengungen erfordert und auch wenn es Einschränkungen für unseren Alltag bedeutet: Wir können diese außergewöhnliche Situation meistern, wenn alle zusammen helfen.
Mit freundlichen Grüßen, Christian Scharpf“