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Stefan Neumeier ist erster Forschungsstipendiat einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
(ir) Stefan Neumeier, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI), erhält als erster Absolvent einer bayerischen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) ein Promotionsstipendium der Bayerischen EliteAkademie. Erstmals konnten sich in diesem Jahr Doktoranden von HAW für das Forschungsstipendium der Bayerischen EliteAkademie bewerben. Von zehn geförderten Promotionen ging ein Stipendium an einen HAW-Doktorand.
Neumeier, der aus dem Landkreis Eichstätt kommt, promoviert im Verbundkolleg „Mobilität und Verkehr“ mit der Technischen Universität München im Bereich Fahrzeugsicherheit. In seiner Doktorarbeit untersucht Neumeier Teleoperiertes Fahren, also das Kontrollieren eines Fahrzeugs aus der Ferne mittels Mobilfunknetz. Hier analysiert Neumeier, wie zuverlässiges Teleoperiertes Fahren trotz der begrenzten Bandbreite sowie der teils großen Verzögerungen durch das Mobilfunknetz ermöglicht werden kann.
Beim autonomen Fahren treten Situationen auf, in denen die (teil-)autonomen Systeme an ihre Grenzen stoßen und auf das Eingreifen des Fahrers angewiesen sind, dieser aber nicht in der Lage ist, rechtzeitig und angemessen zu reagieren. Hierbei bietet Teleoperiertes Fahren einen vielversprechenden Lösungsansatz.
Von Seiten der THI wird Neumeier von Prof. Dr. Christian Facchi, Professor für Software Engineering, Verteilte Anwendungen und Ingenieurmathematik im Forschungszentrum CARISSMA, betreut. An der Technischen Universität München ist der Betreuer Prof. Dr. Jörg Ott, Inhaber des Lehrstuhls für Connected Mobility an der Fakultät Informatik.
Neumeier ist Absolvent der THI. Nach dem Bachelorstudiengang Informatik studierte er im Forschungsmaster Applied Research in Engineering Sciences. Die Fertigstellung der Promotion ist für 2020 geplant.
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Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen den ehemaligen Geschäftsführer des Ingolstädter Klinikums. Er bleibt weiterhin in U-Haft.
(ir) Die durch die Staatsanwaltschaft Ingolstadt geführten Ermittlungen gegen den ehemaligen Geschäftsführer der Klinikum Ingolstadt GmbH konnten nunmehr abgeschlossen werden. Die Staatsanwaltschaft hat wegen des Verdachts der Untreue in 99 Fällen, der Vorteilsannahme in 3 Fällen und der Bestechlichkeit Anklage zur großen Strafkammer des Landgerichts Ingolstadt erhoben. Darin werden dem Beschuldigten folgende Sachverhaltskomplexe zur Last gelegt:
• Bezug von kostenfreien privaten Steuerberatungsleistungen sowie der Erhalt sonstiger Vorteile als Gegenleistung zur Vergabe von Aufträgen an eine Steuerberatungsgesellschaft als Vertreter der Klinikum Ingolstadt GmbH.
• Einverständnis mit der Veräußerung von hochwertigen Merchandising-Artikeln zu Lasten des Klinikums.
• Vergabe von Aufträgen zu wirtschaftlich nicht vertretbaren Konditionen für das Klinikum Ingolstadt.
• Anstellung von Verwandten des Beschuldigten über Fremdfirmen zu wirtschaftlich nicht vertretbaren Konditionen für das Klinikum Ingolstadt.
• Die bewusste Nichtgeltendmachung einer vertraglich geschuldeten Kaufpreisforderung beim Verkauf des „Altstadtareals“ Sebastianstraße in Ingolstadt.
• Die Vereinnahmung ihm im Rahmen seiner Anstellung nicht zustehender Vergütungen auf Kosten des Klinikums Ingolstadt.
In der Anklage wird auf Seiten des Klinikums von einem Schaden im niedrigen siebenstelligen Bereich ausgegangen. Das Landgericht Ingolstadt hat nunmehr über die Zulassung der Anklage zu entscheiden. Das Oberlandesgericht München hat im Rahmen der von Gesetz wegen stattfindenden Haftprüfung zwischenzeitlich die Fortdauer der Untersuchungshaft gegen den Beschuldigten angeordnet.
Die sonstigen Sachverhaltskomplexe, in denen gegen den ehemaligen Geschäftsführer ermittelt wurde, wurden zwischenzeitlich entweder mangels hinreichendem Tatverdachts oder aber – da eine über die zu erwartende Strafe hinausgehende Sanktionierung nicht ins Gewicht fallen würde –eingestellt. Anhängig ist lediglich noch der Komplex „Vergabe eines Patientenentertainmentsystems“ – die aufwändigen Ermittlungen konnten hier noch nicht abgeschlossen werden.
Die Ermittlungen gegen weitere im Zusammenhang mit dem „Komplex Klinikum“ geführte Beschuldigte dauern, vor allem da das Verfahren gegen den Beschuldigten Fastenmeier aufgrund dessen Inhaftierung vorrangig geführt werden musste, ebenfalls noch an. Sobald die noch ausstehenden Ermittlungsergebnisse vorliegen, soll zeitnah über den jeweiligen Verfahrensabschluss entschieden werden.
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Die Ingolstädter Arbeitsagentur legt Bilanz des Ausbildungsmarktjahres 2016/2017 vor.
(ir) „Angebot und Nachfrage am regionalen Ausbildungsmarkt kennzeichnet auch im Beratungsjahr 2016/17 eine beachtliche Differenz. Die Zahl der Aus-bildungssuchenden sank im Vorjahresvergleich um 19 auf 3.099, die der gemeldeten Berufsausbildungsplätze im gleichen Zeitraum um 116 auf 3.891. In quantitativer, aber vor allem auch in berufsfachlicher und qualifikatorischer Hinsicht wird es zunehmend schwieriger, Bewerber und Ausbildungs-plätze zusammen zu bringen“, resümiert Manfred Jäger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, nach Abschluss des Beratungsjahres 2016/2017.
„Zum Stichtag 30. September standen 359 unbesetzte Ausbildungsstellen noch 80 unversorgten Bewerbern gegenüber. Vor allem den knapp oder noch nicht ausbildungsreifen jungen Menschen bieten wir mit einer Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, Einstiegsqualifizierung und mit berufs-vorbereitenden Bildungsmaßnahmen adäquate Alternativen“ erklärt der Agenturchef.
Im Beratungsjahr 2016/17 meldeten die Ausbildungsbetriebe der Agentur für Arbeit Ingolstadt und ihren Geschäftsstellen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen für den Ausbildungsstart August/September insgesamt 3.891 Berufsausbildungsstellen. Dies bedeutet im Vorjahresvergleich ein Minus von 116 oder 2,9 Prozent. Während im Landkreis Pfaffenhofen ein deutlicher, im Stadtgebiet Ingolstadt und im Landkreis Eichstätt jeweils ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist, nahm das Angebot an Berufsausbildungsplätzen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen spürbar zu.
Im Detail: Im Bereich der Stadt Ingolstadt gab es ein Minus von 15 (1,0 Prozent) auf 1.542 gemeldete Ausbildungsplätze zu verzeichnen. Im Landkreis Eichstätt stagnierte das Angebot (-1) bei 990. Den stärksten Rückgang um 165 gemeldete Lehrstellen (19 Prozent) auf insgesamt 702 musste der Landkreis Pfaffenhofen hinnehmen. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hingegen errechnet sich ein erfreuliches Plus von 65 (11 Prozent) auf insgesamt 657 betriebliche Berufsausbildungsstellen.
„Zum Stichtag 30. September waren noch 359 Ausbildungsstellen unbesetzt. Davon entfielen beispielsweise 51 auf den Fachverkauf im Lebensmittelhandwerk, 37 auf den allgemeinen Verkauf oder 14 auf das Maurerhandwerk“, erklärt der Agenturchef.
Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ingolstadt unterstützte von Oktober 2016 bis September 2017 insgesamt 3.099 Bewerber bei der Suche nach einer Lehrstelle. Das sind 19 Ausbildungsplatzsuchende beziehungsweise 0,6 Prozent weniger als im Jahr davor.
„Im Durchschnitt des Ausbildungsjahres entfielen auf 100 Bewerber rund 126 Ausbildungsstellen (Vorjahr: 129). Dies belegt erneut, dass sich der Trend zu einem Stellenangebotsmarkt fortsetzt, auf dem die Jugendlichen grundsätzlich eine größere Auswahl und die stärkere Position besitzen“, erklärt Manfred Jäger.
Betrachtet man das Angebot an Ausbildungsbewerbern auf Kreisebene, so ist festzustellen, dass in den Landkreisen Eichstätt (-44 auf 745), Neuburg-Schrobenhausen (-59 auf 632) und Pfaffenhofen (-37 auf 628) ein Rückgang zu verzeichnen ist, während im Stadtgebiet Ingolstadt (+121 auf 1.094) die Entwicklung gegensätzlich verläuft.
Von den 3.099 gemeldeten Bewerbern sind 1.791 in eine duale Berufsausbildung eingemündet. 100 junge Menschen nahmen im Berichtszeitraum eine Arbeit auf. Eine weiterführende Schule besuchen 453 Jugendliche. 103 Bewerber haben sich für ein Studium entschieden und 32 junge Menschen arbeiten für gemeinnützige oder soziale Dienste und absolvieren zum Beispiel das „Freiwillige Soziale Jahr“.
„Zum Abschluss des Ausbildungsjahres haben 80 junge Menschen noch keinen Ausbildungsvertrag erhalten. Das sind doppelt so viele als vor einem Jahr. Jetzt geht es darum, jedem Einzelnen eine individuelle Perspektive aufzuzeigen, denn es gibt keinen Grund, dass Jugendliche zurückbleiben, wenn sie bis September keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater werden bis Jahresende alles daransetzen, den verbliebenen Bewerbern im Rahmen von gezielten Nachvermittlungsaktionen einen Ausbildungsplatz zu vermitteln. Alternativ kommen Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Einstiegsqualifizierung oder eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen in Betracht.“
Im Beratungsjahr 2016/2017 haben sich insgesamt 282 Bewerber mit Fluchthintergrund für eine duale Berufsausbildung interessiert, von denen knapp 200 zumindest einen Hauptschulabschluss vorweisen. 42 der 282 entschieden sich für den Besuch einer Schule, die Aufnahme eines Studiums oder eines Praktikums.
Weitere 88 Bewerber mündeten in eine duale Berufsausbildung, 24 nahmen eine Arbeit auf und zwölf entschieden sich für gemeinnützige oder soziale Dienste.
„Die nach wie vor hohe Zahl an unbesetzten Ausbildungsplätzen stellt für uns alle eine große Aufgabe und Herausforderung dar. Teilzeitausbildung, Ausbildung für junge Erwachsene, die Integration von jungen Flüchtlingen, aber auch die Bildung von Ausbildungsverbünden und die Steigerung der Attraktivität einzelner Berufe können hier Ansätze sein. Zu diesem Weg der Sicherung des Fachkräftebedarfs und damit des Standortes gibt es keine Alternative “, erklärt Manfred Jäger.
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Mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um insgesamt 441 Personen zum Vormonat liefert der Oktober das bisher beste Ergebnis dieses Jahres.
(ir) „Neben den ausländischen Beschäftigungssuchenden profitierten vor allem die unter 25-jährigen überdurchschnittlich von dieser erfreulichen Entwicklung. Durch Schul- und Studienstart sowie durch Aufnahme einer Anschlussbeschäftigung konnte die Arbeitslosigkeit hier deutlich – 127 Betroffene weniger - gesenkt werden. Mit einer Arbeitslosenquote von 1,9 Prozent konnten wir erstmals seit Juni 2016 wieder die 2-Prozent-Schallmauer unterschreiten“, freut sich Manfred Jäger, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt, über die aktuellen Zahlen des regionalen Arbeitsmarktes.
Insgesamt waren zum Stichtag 5.339 Personen arbeitslos gemeldet. Dies bedeutet auch gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 185. Die aktuelle Quote von 1,9 Prozent sank gegenüber September um 0,2 Punkte, vor Jahresfrist lag sie bei 2,0 Prozent.
„Auch im Oktober prägt unseren regionalen Arbeitsmarkt eine starke Dynamik, Den 2.128 Zugängen in Arbeitslosigkeit stehen gleichzeitig 2.574 Abgänge gegenüber“, erläutert der Agenturchef.
„Der Zugang an offenen Stellen stagniert auf hohem Niveau. Im vergangenen Monat wurden uns knapp 1.000 neue vakante Arbeitsplätze zur Besetzung gemeldet, das sind 68 mehr als einen Monat zuvor. Aktuell gibt es in der Region 4.230 offene Beschäftigungsmöglichkeiten. Insbesondere in der Zeitarbeit, im Handel, im Verarbeitenden Gewerbe, im Bausektor, im Hotel- und Gaststättenbereich und im Gesundheits- und Sozialwesen sind zahlreiche offene Stellen gemeldet“, erklärt Manfred Jäger.
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Oktober spürbar verringert. Sie sank um 136 Personen auf 2.305, was im Vergleich zum Vorjahr 20 Arbeitslose mehr bedeutet. Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslosenquote von - im bundesweiten Großstadtvergleich - kaum zu unterbietenden 2,9 Prozent. Im Vormonat waren es 3,1 Prozent im Oktober 2016 3,0 Prozent. Aktuell gibt es gut 1.800 unbesetzte Stellen, 73 weniger als im Vormonat, 29 mehr als vor Jahresfrist.
Im Landkreis Eichstätt wurde im Berichtsmonat wieder die 1.000er-Grenze unterschritten. Ende Oktober waren 947 Personen arbeitslos gemeldet, 88 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 28 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote beträgt Ende Oktober 1,3 Prozent, was deutschlandweit den Top-Wert bedeutet. Im Vormonat waren es 1,4 Prozent im Vorjahr 1,3 Prozent. 770 Arbeitsstellen und damit 7 weniger als im September, aber 107 mehr als vor Jahresfrist, sind als vakant gemeldet.
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wurde erfreulicherweise ebenfalls die 1.000er-Marke unterschritten. Zum Ende Oktober waren 975 Personen arbeitslos gemeldet, 76 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 101 arbeitslose Menschen weniger. Die Arbeitslosenquote sank auf sehr gute 1,8 Prozent. Im September waren es 1,9 Prozent im Oktober 2016 2,0 Prozent.
Der Bestand an vakanten Stellen beträgt 659, was gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um 26, gegenüber dem Vorjahr ein Plus um 43 bedeutet.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Pfaffenhofen entwickelt sich ebenfalls weiterhin sehr positiv und dynamisch. Die Arbeitslosigkeit hat sich im Vormonatsvergleich um 141 Personen auf 1.112 verringert. Gegenüber Oktober 2016 bedeutet dies ein Minus von 76 arbeitslosen Menschen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei hervorragenden 1,5 Prozent, im Vormonat 1,7 Prozent um im Vorjahr 1,7 Prozent.
Das Arbeitsplatzangebot liegt mit 960 offenen Stellen um 16 unter dem Septemberwert. Gegenüber dem Vorjahr sind 32 Arbeitsplätze mehr als vakant gemeldet.
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Miniaturautos von acht Hochschulen fahren selbständig und intelligent durch den Parcours.
(ir) Beim Audi Autonomous Driving Cup 2017 kämpfen acht Hochschul-Teams aus Deutschland um die Podestplätze. Am 15. und 16. November wird der Wettbewerb zum dritten Mal im museum mobile des Audi Forum Ingolstadt ausgetragen. Das Gewinnerteam erhält 10.000 Euro Preisgeld.
Audi ist auf dem Weg zum autonom fahrenden Auto. Beim Audi Autonomous Driving Cup stehen selbstfahrende Autos bereits seit 2015 im Mittelpunkt – jedoch im Maßstab 1:8. Der Hochschul-Wettbewerb richtet sich an Nachwuchstalente aus den Disziplinen Robotik, Data Science, Software-Architektur, Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud Computing.
In 2017 fahren beim Cup elektrisch angetriebene Hightech-Modellautos. Ausgestattet sind sie mit Ultraschallsensoren, 3D-Kamera, Rückfahrkamera und einer leistungsstarken NVIDIA-Grafikkarte. „Der Aufbau von Sensorik und Zentralrechner unter der Modellauto-Karosserie entspricht im Prinzip dem eines Serienautos“, beschreibt Dr. Florian Knabl das Zusammenspiel der Technik. Er ist Leiter Software-Entwicklungstools und -methoden bei der Audi Electronics Venture GmbH und Schirmherr der Veranstaltung. Mit den Sensoren und einer von den Studenten-Teams selbst entwickelten Software, die auf einer von Audi bereitgestellten Basisfunktionalität aufbaut, sollen die Modellautos autonom, regelkonform, zügig und sicher fahren.
Den Hightech-Modellautos dient als Hauptsensor eine Weitwinkel-Kamera mit einem größeren Erfassungsbereich als bisher. Die Informationen der zusätzlichen 3D-Front-Kamera ähneln denen eines Laserscanners, wie er im neuen Audi A8 eingesetzt wird. Ebenfalls neu ist eine Kamera am Heck, die noch präzisere Rückwärts-Fahrmanöver als bisher ermöglicht. Hinzu kommen zehn Ultraschall-Sensoren, von denen fünf nach vorne, drei nach hinten und jeweils einer zur Seite gerichtet sind. Ihr Erfassungsbereich von zwei Zentimetern bis vier Metern erlaubt es, die Umgebungssituation auch bei schneller Fahrt genau zu erkennen. Ein Neun-Achsen-Beschleunigungssensor registriert Richtungsänderungen und sendet sie in Echtzeit an den zentralen Bordrechner mit schnellem Vierkern-Prozessor. Als Entwicklungsplattform kommt ein Standard-Tool zum Einsatz, das auch bei der Entwicklung von Serienautos genutzt wird: „Automotive Data and Timetriggered Framework“, kurz: ADTF.
Auf dem Parcours müssen die Hightech-Modellautos Hindernissen selbstständig ausweichen, Kreuzungen mit Querverkehr unfallfrei meistern und dem vorausfahrenden Verkehr in sicherem Abstand folgen. Knifflige Verkehrssituationen müssen erstmals auch mit selbstlernenden Algorithmen gelöst werden. Dazu gehört zum Beispiel, dass das Auto Fußgänger und deren Absicht, die Straße zu queren, selbständig erkennt und entsprechend agiert. Beim Umgang mit Verkehrszeichen gibt es in diesem Jahr eine Neuerung: Temporäre Wechselverkehrszeichen müssen erkannt und in Echtzeit mit dem von HERE bereitgestellten digitalen Kartenmaterial abgeglichen werden. HERE ist eines der führenden Software-Unternehmen für digitale Navigationskarten und ortsbasierte Dienste.
Der Sieger des Audi Autonomous Driving Cup 2017 wird in drei Schritten ermittelt. Im Pflichtteil müssen die Modellautos Fahraufgaben auf einem Parcours autonom lösen. Anschließend präsentieren die Teilnehmer ihre technischen Entwicklungen im Vortrag. Dritter und letzter Bestandteil ist schließlich die sogenannte Open Challenge: Hier lassen die Teams ihr Fahrzeug eine selbstgestellte Aufgabe möglichst kreativ lösen – in diesem Jahr erstmalig mit Künstlicher Intelligenz (KI). Im Finale treten die drei besten Teams aus Parcours, Vortrag und Open Challenge gegeneinander an. Sie müssen unbekannte Fahraufgaben möglichst fehlerfrei absolvieren. Das Hochschul-Team mit den meisten Punkten erhält 10.000 Euro, das zweitplatzierte 5.000 Euro und das drittplatzierte 1.000 Euro.
Nach einem Testevent im Oktober 2017 haben folgende acht Teams den Einzug ins Finale geschafft:
• Universität Augsburg: UniAutonom
• Universität Bremen: Carleone
• Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg / Technische Hochschule Nürnberg: FAUtonOHM
• Albert-Ludwigs-Universität Freiburg: FrAIburg
• Technische Hochschule Ingolstadt: leTHit drive
• Technische Universität Ilmenau: AFILSOP
• Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig: HTWK Smart Driving
• Hochschule Offenburg: TACO
Beim Audi Autonomous Driving Cup knüpfen die Studenten erste Kontakte zu Audi als potenzieller Arbeitgeber. Einstiegschancen bieten sich beispielsweise über Praktika, Doktoranden- oder Trainee-Programme. Im zwölfmonatigen internationalen Audi-Trainee-Programm betreuen die Teilnehmer Projekte in unterschiedlichen Bereichen und bauen so ein umfassendes Netzwerk auf. Absolventen und Young Professionals können sich zudem für das zweijährige, intensive Fachtrainee-Programm bewerben.
Die Audi Electronics Venture GmbH (AEV), eine 100-prozentige Audi-Tochter, organisiert den Audi Autonomous Driving Cup bereits zum dritten Mal. Weltweit identifiziert die Audi-Tochter innovative Technologien, beteiligt sich an Start-Ups und kooperiert mit Unternehmen aus anderen Branchen. Sie ist Innovationstreiber und Ideenschmiede für neue Funktionen und Software in der Elektronikentwicklung.
Am 16. November 2017 ab 9:00 Uhr sind Besucher des Audi Forums herzlich eingeladen das öffentliche Finale zu verfolgen.