Ingolstadt
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Nachdem Ingolstadt die 7-Tage-Inzidenz von 50 überschritten hat, gelten neue Regeln.
(ir) Für den Bereich der Stadt Ingolstadt hat das Bayerische Gesundheitsministerium am heutigen Montag die Stufe „rot“ der Corona-Ampel festgestellt, da die 7-Tage-Inzidenz von 50 Corona-Infektionen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschritten wurde (Aktueller Wert laut LGL 55,32).
Aufgrund der verbindlichen Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung gelten damit ab morgen, Dienstag, 20. Oktober 2020 um 0:00 Uhr die verschärften Maßnahmen der „Corona-Ampel“-Stufe „Rot“.
Im Einzelnen sind dies:
1. Kontaktbegrenzung auf 5 Personen
Private Feiern und Kontakte werden auf zwei Hausstände oder maximal 5 Personen begrenzt. Diese Kontaktbeschränkung gilt auch für alle weiteren Regelungen der 7. BayIfSMV, die auf § 2 Abs. 1 der 7. BayIfSMV Bezug nehmen, insbesondere in allen von § 13 Abs.4 der 7. BayIfSMV erfassten Betrieben. Die jeweils verantwortlichen Gaststättenbetreiber sind verpflichtet, die erweiterten Kontaktbeschränkungen entsprechend zu berücksichtigen und ihren Gaststättenbetrieb entsprechend zu organisieren.
2. Sperrstunde ab 22:00 Uhr
Es wird eine Sperrstunde in der Gastronomie ab 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr eingeführt (dies bedeutet, dass die Lokale um 22:00 Uhr zu schließen haben). Ab 22:00 Uhr darf zudem an Tankstellen kein Alkohol mehr verkauft werden. Auf öffentlichen Plätzen besteht ab 22:00 Uhr Alkoholverbot.
3. Maskenpflicht
Die mit der Überschreitung der ersten Warnstufe (Inzidenz 35) bereits am Samstag beschlossene erweiterte Maskenpflicht bleibt bestehen.
Diese gilt:
• in der Ingolstädter Innenstadt im Bereich der Achsen Harderstraße – Donaustraße und Kreuztor – Paradeplatz sowie in der Dollstraße und Milchstraße. Entsprechende Beschilderungen wurden aufgestellt.
• vor Schulen, Bildungseinrichtungen und öffentlichen Gebäuden sowie in den Einrichtungen des öffentlichen Personennahverkehrs, insbesondere an Busbahnhöfen, Bushaltestellen, Bahnhöfen und Bahnhalten.
• im Unterricht in den Schulen (jetzt auch an Grundschulen), Bildungseinrichtungen sowie Bildungsstätten.
• in öffentlichen Gebäuden, soweit das Infektionsrisiko nicht durch organisatorische oder hygienetechnische Maßnahmen weitestgehend reduziert werden kann.
• für Zuschauer bei sportlichen Veranstaltungen sowie auf Tagungen, Kongressen, Messen und in Kulturstätten.
• generell dort, wo Menschen dichter und/oder länger zusammenkommen und ein Mindestabstand zwischen zwei Personen von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.
In der heutigen Sitzung der Arbeitsgruppe Corona mit Vertretern des Staatlichen Schulamtes und der weiterführenden Schulen wurde festgelegt, dass die Stufe II nach dem Hygienekonzept des Kultusministeriums im Bereich der Schulen beibehalten werden soll. Es wird aber ergänzend eine Maskenpflicht auch für Grundschüler im Unterricht festgesetzt.
Die Kindertagesstätten bleiben, solange es das Infektionsgeschehen zulässt, weiterhin geöffnet, auch hier gilt weiterhin die Stufe II.
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Übers Wochenende kamen infizierte Schüler von Gymnasien und einer Realschule dazu.
(ir) Das Gesundheitsamt der Stadt Ingolstadt meldete am heutigen Montag für die Einwohner Ingolstadts 91 Personen, die aktuell mit dem Coronavirus infiziert sind. Seit Ausbruch der Pandemie sind 827 Menschen genesen und 39 Erkrankte verstorben.
Übers Wochenende kamen 40 neue Fälle dazu: am Samstag 19, am Sonntag 17 und am Montag 4. Darunter sind drei weitere Schüler zweier Gymnasien und einer Realschule.
Die 7-Tages-Inzidenz für Ingolstadt beträgt 55,32.
Die Inzidenz bildet die Neumeldungen der vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner ab und wird werktäglich vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bayernweit ermittelt.
Das Bayerische Gesundheitsministerium hat heute Nachmittag angesichts der Infektionsentwicklung die Stadt Ingolstadt in die Ampelstufe „rot“ eingeordnet. Damit treten entsprechend der Corona-Ampel des Freistaates ab Dienstag, 20. Oktober 2020 weitere Maßnahmen in Kraft.
Im Klinikum Ingolstadt werden vier Patienten behandelt, die an COVID-19 erkrankt sind. Keiner von ihnen liegt auf der Intensivstation, keiner muss beatmet werden. Stand Montag, 19. Oktober 2020 um 7:30 Uhr. Hinweis: Im Klinikum Ingolstadt werden nicht nur Ingolstädter, sondern auch Patienten von außerhalb behandelt.
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Wie Senioren in einer Demenz-WG und im Betreuen Wohnen Corona erleben.
(ir) Wir alle erinnern uns an Freitag, den 13. März 2020: Seit diesem Tag ist nichts mehr so, wie es einmal war. Spätestens seitdem hat uns Corona fest im Griff. Unser Alltag hat sich verändert: Familienfeiern, ja sogar Familienbesuche müssen seitdem genauer geplant – und im Zweifel wegen der Pandemie wieder abgesagt werden. Viele Menschen haben Verständnis dafür, weil sie verstehen, dass es letztlich um Leben oder Tod gehen kann. Was aber, wenn das Gedächtnis nicht mehr richtig funktioniert, wie erlebt man Corona dann?
„Unsere Angehörigen wollen uns die Hand geben oder uns umarmen“, erklärt Christian Ledl. Er ist der Sprecher der Angehörigen in der Stadtvilla Mathilde der Ingenium-Stiftung. Auch dort war und ist Corona natürlich ein Thema. Deshalb musste auch hier ein Plan her. „Wir wollten die größtmögliche Sicherheit. Uns war klar, dass wir das Virus nicht ewig von den Bewohnern fernhalten können“, erklärt Professor Dr. Jörg Wellnitz, der seit zwei Jahren mit seinem Pflegedienst und dem Verein Lebensring e.V. die Betreuung der Bewohner in den Wohngemeinschaften in der Neidertshofener Straße übernommen hat. Als Mitte März die Regel greift, dass Angehörige ihre Eltern nur noch am Gartenzaun oder per Telefon sprechen können, ahnte noch niemand, dass dies der Beginn einer langen, einsamen Zeit werden würde.
„Es war schon hart“, erläutert Annette Göttsche, die ihren Vater fortan nicht mehr persönlich besuchen durfte. „Aber wir waren andererseits auch erleichtert. Denn ältere Menschen gelten nun mal als Hochrisikogruppe – und da kann man gar nicht vorsichtig genug sein“.
Dennoch sollten die Demenzkranken so viel Alltag wie möglich bekommen – ohne sie gleichzeitig einer Gefahr auszusetzen. Und genau deshalb wurden neue Wege gegangen. „Wir haben uns im Team zusammengesetzt und lange überlegt, welche Maßnahmen wir ergreifen können“, so Wellnitz. „Um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten, kam der Vorschlag aus den Reihen des Teams, dass sich einzelne Kollegen ohne Familie oder Haustiere auf unbestimmte Zeit in den Häusern Mathilde und Helmut einquartieren.“
„Für uns Angehörige war das ein Glücksfall. Es war ja für die Bewohner schon schwierig genug. Sie haben natürlich gemerkt, dass etwas anders war. Aber durch das Engagement der Pfleger hatte auch meine Mutter immer dieselbe Bezugsperson. Das hat uns schon geholfen“, so Christian Ledl. Den Kontakt zur Außenwelt haben die Pfleger auch aufrechterhalten. „Wir haben jeden Tag Fotos bekommen und wussten, dass es unseren Eltern gut geht“.
Annette Göttsche pflichtet ihm bei: „Wir hatten es wahrscheinlich sogar besser als Angehörige von Patienten in Pflegeheimen. Wir sind froh, dass wir uns für diese Einrichtung entschieden hatten. Das ist die beste Lösung bei so einem Krankheitsbild“, erklärt Annette Göttsche, deren Vater zwischen-zeitlich verstorben ist. „Unser Weg war hart. Für alle Beteiligten. Aber er war richtig. Wir hatten bislang noch keinen einzigen Corona-Fall unter unseren Bewohnern. Und wir hoffen auch sehr, dass es so bleibt“, erläutert Prof. Dr. Jörg Wellnitz. Zwischenzeitlich dürfen die Angehörigen die Senioren wieder besuchen. Alle achten gemeinsam darauf, dass die gängigen Hygienevorschriften auch weiterhin eingehalten werden.
In den Räumen der Ingenium-Stiftung in der Neidertshofener Straße sind nicht nur die Wohngemeinschaften der an Demenz Erkrankten untergebracht, sondern auch neun einzelne Wohnungen, die ein Betreutes Wohnen ermöglichen. Einer der Bewohner ist der 92-jährige Gerhard Heimerl. Nach dem Tod seiner Frau ist er in die Nähe seines Sohnes gezogen und lebt seit 5 Jahren in seiner Wohnung in Friedrichshofen. Dort hat die Stiftung als Betreiber auf die Regeln in der Corona-Zeit hingewiesen. Allgemeine private Zusammenkünfte mussten zum Beispiel einige Zeit unterbleiben. „Wir waren sehr geschockt – konnten auf einmal nicht mehr an unseren Kaffee- und Spielestunden festhalten“, erinnert sich Heimerl. Sonst hatte sich der 92-Jährige rege an den Aktivitäten mit den anderen Bewohnern beteiligt. So kam zum Beispiel das Akkordeon regelmäßig zum Einsatz. „Wir haben uns aber diszipliniert verhalten, haben Masken getragen und die Hände gewaschen“, so Heimerl.
In einem Gedicht (Auszug) über die aktuelle Zeit, beschreibt Gerhard Heimerl die aktuelle Situation so:
„Hurra, hurra, wir leben noch
so klang ein Lied vor vielen Jahren.
Corona hat uns ausgebüxt,
wir müssen Masken tragen.
So manche schöne Kaffeestunde
ja auch Musik und Spielerunde
sie wurde uns genommen.
Besuchsverbot fürs ganze Heim
da dachte man im Stillen,
Gefängnis kann nicht schlimmer sein.
Hände waschen, Abstand halten
das wird unsre Pflicht jetzt sein.
Wenn wir diese Regeln halten
kann Corona und nicht schaden
und schläft eines Tages ein.“
Da das Betreute Wohnen in der Neidertshofener Straße nicht dem Heimgesetz unterliegt, gab es dort kein Besuchsverbot. In der Anfangsphase der Pandemie haben manche Angehörige freiwillig auf direkten Kontakt verzichtet, um die Gefährdung für ihre Angehörigen möglichst gering zu halten. „Mein Sohn kam dann immer ans Fenster und wollte wissen, ob ich was brauche. Das hat er mir dann besorgt und im Haus abgelegt“, berichtet Heimerl weiter. Sonst geht er selbst in den Supermarkt beziehungsweise zum Bäcker und Metzger um die Ecke. Heute auch wieder. Die Einschränkungen sind mittlerweile auch hier wieder gelockert worden. „Einmal habe ich meine Maske vergessen. Die musste ich dann erst zu Hause holen, bevor ich einkaufen konnte“, erzählt er mit meinem Lächeln. „Da müssen wir alle durch“, fasst Heimerl die aktuelle Situation noch einmal zusammen. „Wie lange das noch geht, weiß doch keiner.“
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Ab einem 7-Tages-Inzidenzwert von über 50 sollen die KITA-Gruppen verkleinert werden.
Unsere Redaktion erreichte ein offener Brief von Grünen-Stadtrat Dr. Christoph Spaeth, der nachfolgend veröffentlicht wird:
„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Eindämmung der Corona Pandemie verlangt von allen viele Einschränkungen und Abstriche. Zwar handelt es sich bei SARS-CoV-2 immer noch um ein neues und relativ unbekanntes Virus, doch seit Beginn der Pandemie konnten viele neue Erkenntnisse gewonnen werden.
Leider ist es wenig nachvollziehbar, dass jetzt bei steigenden Fallzahlen wieder über die Schließung von Kitas und Grundschulen nachgedacht wird. Am Freitag veröffentlichte Familienministern Franziska Giffey eine Studie des Robert-Koch-Institutes, dass KITA-Kinder keine Treiber der Pandemie sind und KITA-Schließungen in Zukunft zu vermeiden sind.
Parallel dazu teilte mir die städtische KITA für unseren Sohn mit, dass ab dem (bald einzutretenden) 7-Tage-Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in Absprache mit dem Gesundheitsamt Ingolstadt die Hygienestufe 3 in Kraft tritt. Daraus folgt, dass die KITA-Gruppen verkleinert werden und die Kinder nur noch alle zwei Wochen betreut werden können (Ausnahme: wenn beide Eltern systemrelevant sind). Dies bedeutet quasi eine KITA-Schließung. Wir als Eltern sollen uns erneut eine alternative Betreuung organisieren.
Diese zwei Aussagen an einem Tag widersprechen sich komplett. Ich bitte Sie deshalb, die Maßnahmen schnellstens zu überdenken, da diese nicht der Eindämmung des Infektionsgeschehen dienen – wir müssen unkontrollierte Zusammenkünfte von vielen Personen verhindern und Infektionscluster aufdecken. KITA- und Grundschulschließungen sind, wie es nun bestätigt wurde, die falschen Maßnahmen.
Darunter leiden alle, am meisten aber die Kinder, denen Bildung und soziales Leben zur Entwicklung vorenthalten wird. Eine Akzeptanz der Corona-Maßnahmen kann nur erreicht werden, wenn diese transparent, begründet und nachvollziehbar sind. Dass die Bedrohung durch das Virus real ist, habe ich selbst erfahren, wie auch Sie. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie in der Quarantäne alles Gute und – wo erforderlich – gute Genesung.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christoph Spaeth“
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Einschränkungen bei planbaren Eingriffen sind zu erwarten.
(ir) Das Klinikum Ingolstadt geht davon aus, dass es am Montag, 19. Oktober 2020 zu Einschränkungen bei planbaren Eingriffen kommen kann, jedoch nicht bei der Notfallversorgung und dringenden Behandlungen. Ver.di hat für diesen Tag die rund 3.000 tarifgebundenen Mitarbeiter des Klinikums zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen.
„Bei den Mitarbeitern im Gesundheitswesen wurden in der Pandemie hohe Erwartungen an eine gesellschaftliche Anerkennung ihrer Funktion und in der Folge auch an eine höhere Vergütung ihrer Arbeit geweckt. Ich habe deswegen Verständnis, dass Mitarbeiter Tarifforderungen ihrer Gewerkschaft Nachdruck verleihen wollen“, erklärt Dr. Andreas Tiete, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor am Klinikum Ingolstadt. Gleichzeitig zeigt er sich überzeugt, dass Mitarbeiter ihrer Verpflichtung gegenüber den Patienten nachkommen werden, die mit schweren Erkrankungen im Klinikum Hilfe suchen.
60 Prozent der rund 100.000 Patienten im Jahr am Klinikum Ingolstadt sind Notfallpatienten, deren Versorgung nur schwer planbar ist. „Deswegen ist die Übernahme von Verantwortung für die schnelle und sichere Versorgung von Notfällen und dringenden Behandlungen durch alle Mitarbeiter so wichtig. Bei früheren Streikaufrufen konnten unsere hohen Standards, insbesondere in der Patientensicherheit, eingehalten werden“, erklärt Erich Göllner, Stellvertrentender Geschäftsführer und Pflegedirektor.
Das Klinikum hat auf den Abschluss der Notdienstvereinbarung verzichtet, die von der Gewerkschaft ver.di vorgelegt wurde. Diese Vereinbarung hätte zu Abstrichen in der Patientenversorgung- und sicherheit geführt und den ordentlichen Betrieb ggf. gefährdet. Diese Vereinbarung hätte u.a. für den 24-stündigen Klinik-Betrieb ab Montag 6 Uhr nur eine Besetzung in der Nachtdienst-Stärke bedeutet. „Der Tagesbetrieb eines Klinikums unserer Größe ist nicht mit einer solchen Besetzung zu bewältigen. Zu Abstrichen an der Patientensicherheit und anderen Standards sind wir keinesfalls bereit,“ sagt Dr. Tiete.