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Dramatische Lage im Gastgewerbe: Großteil der Ingolstädter Beschäftigten ist in Kurzarbeit.
(ir) Angesichts weiterhin geschlossener Restaurants, Cafés und Hotels in Ingolstadt macht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf die wachsende Notlage der Beschäftigten aufmerksam – und fordert die Einführung eines Mindest-Kurzarbeitergeldes von 1.200 Euro im Monat. Die NGG geht davon aus, dass die Kurzarbeit aktuell erneut die Ausmaße des Lockdowns vom Frühjahr vergangenen Jahres angenommen hat. Damals meldeten 214 gastgewerbliche Betriebe in Ingolstadt Kurzarbeit an – das sind 73 Prozent aller Betriebe der Branche in der Stadt.
Die Zahl der Köchinnen, Kellner und Hotelfachleute in Kurzarbeit stieg im April 2020 auf 1.419. Dies geht aus einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit hervor. Nach Angaben des Ifo-Instituts waren im Januar 2021 bundesweit 56 Prozent aller Beschäftigten des Gastgewerbes in Kurzarbeit. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft lag die Quote bei lediglich 7,8 Prozent.
„Im Unterschied zu anderen Branchen dauert der derzeitige Lockdown für die Gastronomie und Hotellerie immerhin schon seit Anfang November. Die Beschäftigten wissen nicht mehr, wie sie noch ihre Miete bezahlen sollen. Ihre letzten Reserven sind längst aufgebraucht. Und es könnten noch Monate vergehen, bis Hotels und Gaststätten wieder öffnen“, sagt Rainer Reißfelder, Geschäftsführer der NGG-Region Oberpfalz. „Wegen ohnehin niedriger Löhne und fehlender Trinkgelder spitzt sich die Lage der Beschäftigten auch in Ingolstadt dramatisch zu. Ohne schnelle und unbürokratische Hilfe drohen den Menschen existentielle Probleme“, betont Reißfelder.
Zusammen mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die NGG deshalb Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Koalitionsspitzen in einem offenen Brief aufgefordert, ein branchenübergreifendes Mindest-Kurzarbeitergeld in Höhe von 1.200 Euro pro Monat einzuführen. Am 11. Februar debattiert auch der Deutsche Bundestag über das Thema. Außerdem haben ver.di und die NGG eine Online-Petition zum Mindest-Kurzarbeitergeld gestartet.
„Wenn die Politik Unternehmen mit enormen Steuermitteln unterstützt, um eine Pleitewelle zu verhindern, dann muss auch genug Geld für die da sein, die jetzt jeden Cent zweimal umdrehen müssen“, sagt Rainer Reißfelder. Gerade in kleineren Pensionen und Gaststätten in der Region verdienten viele Beschäftigte kaum mehr als den gesetzlichen Mindestlohn. Eine Kellnerin, die in Vollzeit zum Mindestlohn arbeitet, kommt im ersten Bezugsmonat auf nur 728 Euro Kurzarbeitergeld (ledig, ohne Kinder, Kirchensteuer), so die NGG. Selbst nach der Erhöhung auf 80 Prozent des Einkommens, wie sie nach sieben Monaten Kurzarbeit greift, bleiben nur 971 Euro im Monat.
Quelle: Pressemitteilung Gewerkschaft NGG
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Die Freien Wähler setzen sich dafür ein, den Fokus der Verkehrsplanung noch stärker auf das Fahrrad zu legen.
(ir) Die Ingolstadt Verwaltung soll prüfen, so lautet ein Antrag der FW-Stadtratsfraktion, ob der Fahrradverkehr durch die Ausweisung von Fahrradstraßen gezielt gefördert und unterstützt werden kann. Als mögliche Fahrradstraßen nennt die Fraktion die Straße „An der Antoniusschwaige“ und den Bereich der Degenhartstraße bis zum Samhofer Weg.
Der FW-Fraktionsvorsitzende Hans Stachel verweist auf die starke Zunahme des Fahrradverkehrs. „Der Zeitgeist, die zunehmende Nutzung von E-Bikes und die Zunahme des Fahrradverkehrs seit Beginn der Corona-Krise im März vergangenen Jahres, sollten uns Mut für neue Denkansätze machen“. Eine erneute Überprüfung des „Modal Split“ würde einen Anstieg des Fahrradverkehrs ergeben, vermutet FW Stadtratskollege Raimund Reibenspieß.
Es ist deshalb zu überlegen, ob Straßen, auf denen besonders viele Radfahrer unterwegs sind, zu Fahrradstraßen umgewidmet werden können, dass dort die Radler Vorrang vor dem Autoverkehr haben. Von populistischen „Placebo Pop-up-Radwegen“ halten die Freien Wähler dagegen nichts. Entsprechende Versuche hätten in Ingolstadt nicht den erwünschten Erfolg gehabt.
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Von den Pfadfindern Münsterrittern ist die Unterkunft abgebrannt.
(ir) Am Montagabend gegen 19:35 Uhr wurde die Ingolstädter Berufsfeuerwehr zum Brand einer Gartenhütte am Schutterberg in der Ingolstädter Friedhofstraße alarmiert. Als die Einsatzkräfte dort eintrafen, stand die Gartenhütte der Pfadfinder „Münsterritter“ bereits in Vollbrand. „Aufgrund der vorgefundenen Lage wurden sofort weitere Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr vom Einsatzleiter nachalarmiert“, so ein Feuerwehrsprecher.
„Der Feuer wurde durch den Einsatz mehrere Löschrohre schnell unter Kontrolle gebracht, doch die Gartenhütte wurde komplett zerstört. Zur Unterstützung der Nachlöscharbeiten musste ein weiteres Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte hinzugezogen werden. Sowie ein Gerätewagen Logistik für den Materialtransport. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis weit nach 21:00 Uhr an. Verletzt wurde laut Feuerwehrsprecher niemand.
Über die Höhe des entstandenen Schadens und die Brandursache kann laut Feuerwehr derzeit keine Aussage getroffen werden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Im Einsatz waren 18 Beamte der Ingolstädter Berufsfeuerwehr sowie zehn Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte. Zur Gebietsabsicherung des Stadtgebietes wurde die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte alarmiert und besetzte ein weiteres Löschfahrzeug sowie eine Drehleiter auf der Ingolstädter Feuerwache.
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Von neun Coronavirus.Intensivstationspatienten im Klinikum müssen sechs beatmet werden.
(ir) Das Gesundheitsamt der Stadt Ingolstadt meldete am heutigen Montag, 8. Februar 2021 für die Einwohner Ingolstadts 83 Personen, die aktuell mit dem Coronavirus infiziert sind. Seit Ausbruch der Pandemie sind 3.835 Menschen genesen und 87 Erkrankte verstorben. Drei neue Fälle kamen seit der gestrigen Meldung dazu.
Die 7-Tages-Inzidenz für Ingolstadt beträgt
laut LGL Bayern 28,4 (Stand 8:00 Uhr)
lt. RKI 28,4 (Stand Montag, 8. Februar 2021 um 0:00 Uhr)
Die Inzidenz bildet die Fälle der vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner ab.
Im Klinikum Ingolstadt werden 44 Patienten behandelt, die an COVID-19 erkrankt sind. Neun von ihnen liegen auf der Intensivstation, sechs davon werden beatmet. Stand Montag, 8. Februar 2021 um 7:30 Uhr. Im Klinikum Ingolstadt werden nicht nur Ingolstädter, sondern auch Patienten von außerhalb behandelt.
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Im Herbst tritt Jakob Sedlmeier aus Kösching wiederholt als Bundestagskandidat an.
(ir) Im Bundestagswahlkampf 2021 wird der Köschinger Jakob Sedlmeier zum zweiten Mal, wie auch schon 2017, für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) im Wahlkreis 216, das ist Ingolstadt, ins Rennen gehen. Obgleich sich in diesem Jahr alles um die Coronakrise dreht, dürften wichtige Zukunftsthemen nicht in Vergessenheit geraten: der Klimaschutz, die Ressourcenverknappung, die Energiewende, der Tier- und Artenschutz in Verbindung mit der Förderung der bäuerlichen Biolandwirtschaft, das Gemeinwohl, sowie der Gesundheitsschutz beim Mobilfunk. Wie sehr diese Themen miteinander zusammenhängen, zeigt sich am Artenschutz: Er ist laut ÖDP zur Verhinderung weiterer Pandemien unerlässlich.
Aufgrund der Verknappung wichtiger Rohstoffe seid eine Ressourcenwende notwendig, die durch eine ökosoziale Steuerreform erreicht werden könne: „Wenn Firmen in finanzielle Schieflage geraten, denken sie in erster Linie an Entlassungen. Dies würde sich ändern, wenn nicht mehr die Arbeitskraft, sondern die Ressourcen besteuert würden: Dann wären die ersten Einsparmaßnahmen von Betrieben die Reduzierung der Materialintensität, nicht die Verkleinerung der Belegschaft.“, so der Bundestagskandidat.
Das von der ÖDP initiierte Volksbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen“ sei sehr erfolgreich gewesen. Die praktische Umsetzung sei aber aktuell weder für die bäuerlichen Betriebe noch für Umweltaktivisten befriedigend. Es müsse vor allem darauf geachtet werden, dass durch Subventionen kleinere Familienbetriebe nicht gegenüber Großbetrieben, und Biolandwirte nicht gegenüber konventionellen Bauern benachteiligt würden. Auch müsse kontrolliert werden, ob die Maßnahmen wirklich zielführend seien.
„Meine Meinung ist,“ erklärte Sedlmeier, „dass man jedem Bauern in unserem Land, der seinen Betrieb erhalten möchte, helfen muss. Heute muss Deutschland Bioprodukte importieren, damit wir den heimischen Markt sättigen. Das hätten wir mit der rechtzeitigen Umstellung der bäuerlichen Landwirtschaft auf Ökolandbau verhindern können. Und ganz nebenbei hätten wir dann heute nicht in Folge von zu viel Gülle und Überdüngung das Problem der Nitratbelastung im Grundwasser, sowie einen verheerenden Artenschwund. Landwirte können zu Umwelt- und Artenschützern werden, aber nur wenn sich das finanziell lohnt und gesellschaftlich honoriert wird. Faire Preise, regionale Absatzmärkte gerade auch für Bioprodukte und Subventionen, die kleine Biobetriebe beziehungsweise die Umstellung auf Bio fördern sind dafür unerlässlich.“
Sedlmeier setzt sich auch für eine Neuausrichtung der Wirtschaft ein: Die Förderung des Gemeinwohl-Konzepts nach Christian Felber führe zu mehr sozialer Gerechtigkeit und damit zu sozialem Frieden, so der 53-jährige. Dies sei auch das beste Mittel gegen zunehmende Radikalisierung und Rechtsdruck in der Gesellschaft. Zum Thema „Gemeinwohlökonomie“ hat der Köschinger bereits Anfang 2020 zwei Vorträge gehalten.
Für Sedlmeier und die ÖDP muss beim Mobilfunk Gesundheitsschutz Priorität haben. Als Ingenieur ist für ihn technischer Fortschritt und gute technische Ausstattung erstrebenswert. „Der Ausbau eines guten Glasfasernetzes mit LAN-Anbindung sollte absolute Priorität haben. Es ist weniger störungsanfällig als Funkverbindungen, wesentlich leistungsstärker als diese und beeinträchtigt die Gesundheit nicht. Die erheblichen gesundheitlichen Risiken von drahtlosen Funkverbindungen (z.B. WLAN) werden kaum kommuniziert!“, so der Köschinger.
Dass sich die Stadt Ingolstadt als 5G Testfeld angeboten hat, sieht Sedlmeier äußerst kritisch. Zu den gesundheitlichen Folgen dieser Technik gebe es noch keine Studien. Selbst das Bundesamt für Strahlenschutz sehe hier noch Forschungsbedarf. Auf Grund des ungeklärten Strahlenrisikos hätten einige Städte, unter anderem Genf und Brüssel, den 5G Ausbau sogar gestoppt. Im Zeitalter der Energiewende sei der explosionsartige Ausbau von drahtlosen Übertragungen mit sehr schlechtem Wirkungsgrad (extrem großer Energieverbrauch) nicht vertretbar. Die 5G Technologie werde vor allem fürs Militär, für die Industrie 4.0, angeblich für das autonome Fahren und das IoT („Internet of Things“) benötigt.
Es sei zu hinterfragen, ob es wirklich sinnvoll und notwendig ist, alle Dinge, zum Beispiel Kühlschrank, Milchflaschen oder sogar Windeln, mit Sensoren auszurüsten und mit dem Internet zu vernetzen. „Ist das ein erstrebenswerter Wohlstand? Tut uns das wirklich gut?“, fragt sich der Bundestagskandidat. „Bei einer schnellen, flächendeckenden Versorgung mit 5G in unserem Land“, so warnt Sedlmeier, „sind Studien zum Gesundheitsschutz im Bundesgebiet dann kaum noch möglich.“ Mobilfunk sei wie Atomkraft und Gentechnik nicht versicherbar, so der Ingenieur. “Die ÖDP ist die einzige Partei, die sich seit Jahren mit dem Thema Mobilfunk offen und verantwortungsvoll auseinandersetzt: „Mensch vor Profit! – dafür stehe ich!“
Die ÖDP hat es mit dem Start in die Bundestagswahl etwas eiliger als die im Bundestag vertretenen Parteien: sie muss für die Teilnahme an der Wahl – trotz Corona – erst einmal Unterstützungsunterschriften für den Antritt ihrer Landeslisten und ihrer Direktkandidaten sammeln.
Das Foto zeigt von links ÖDP-Kandidat Jakob Sedlmeier, Holger Geißel den ödp-Kreisvorsitzenden von Neuburg-Schrobenhausen, Franz Hofmaier den ödp-Kreisvorsitzenden von Ingolstadt und Klaus Loderer, den ödp-Kreisvorsitzenden von Eichstätt.