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Opferschutz und Prävention sind in Corona-Zeiten wichtig.
(ir) In Corona-Zeiten heißt es „Zuhause bleiben“. Aber das Zuhause ist nicht für alle ein sicherer Ort. Schon ohne Corona erleiden jährlich über 100.000 Frauen in Deutschland häusliche Gewalt. Mit Corona kommen nun Ängste, Befürchtungen und Sorgen hinzu, die wiederum Überforderung, Stress und eine Eskalation mit sich bringen können. Die Zahlen aus China und Frankreich lassen auch bei uns mehr Opfer von Körperverletzungen, sexualisierter Gewalt, Bedrohungen und Mordversuchen erwarten. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass in solchen Ausnahmesituationen mehr Frauen Hilfe und Unterstützung benötigen.
Barbara Deimel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, ist sich dieser brisanten Situation bewusst und ruft dazu auf, sich frühzeitig zu informieren und Hilfe zu holen. Gerade das bundesweite Hilfetelefon bietet an 24 Stunden und in 17 Sprachen eine anonyme, vertrauliche und kostenlose Hilfestellung. Hilfesuchende Mädchen und Frauen können sich mit Fragen zur körperlichen oder psychischen Gewalt an die professionellen Beraterinnen wenden und so Unterstützung bekommen. Das Problem häusliche Gewalt betreffe alle gesellschaftliche Schichten und Ethnien, so Deimel: „Gewalt gegen Frauen ist nicht abhängig von Bildung, Staatsangehörigkeit, Religion oder vom Selbstbewusstsein der Frau. Am häufigsten erleben Frauen Gewalt im familiären Umfeld oder im sozialen Nahbereich. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Gewalt gegen Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken von Frauen. Gewalt verletzt die Menschenwürde und hat für die Betroffenen und deren Angehörige weit reichende, oft jahrzehntelange Folgen für deren körperliche und psychische Gesundheit. Die Täter sind meist Ehemänner, Freunde oder Ex-Partner.“
Hilfe und Unterstützung bei Gewalt gegen Frauen:
• 110 Polizeinotruf
• (0 80 00) 11 60 16 Hilfetelefon 24 Stunden bei Gewalt gegen Frauen, 17 Sprachen
• (08 41) 1 73 53 Beratung bei sexualisierter Gewalt
• (08 41) 30 97 00 Frauenhaus, auch ambulante telefonische Beratung
• (08 41) 93 43-10 77 Beratungstelefon für Kriminalitätsopfer, Polizeipräsidium Oberbayern Nord
Besondere Aufmerksamkeit verdiene auch der Präventionsbeitrag der Dachorganisationen für Jungen-, Männer- und Väterarbeit in der Schweiz (www.maenner.ch), Österreich (www.dmoe-info.at) und Deutschland (www.bundesforum-maenner.de), erklärt die Gleichstellungsbeauftragte. Aus der Profession, Männer zu beraten und zu begleiten ist ein „Survival-Kit“ entstanden, das Männer in Stressmomenten der Corona-Krise unterstützt. Es soll Verständnis für die Situation wecken, in der man(n) sich ohne eigenes Zutun befindet und bietet Tipps und Unterstützung, wie sie bewältig werden kann.
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Mit Anstand Abstand halten: „Solidarisch ist man nicht alleine“.
(ir) „Solidarität rückt in diesen Zeiten wieder in den Vordergrund. Aber solidarisch ist man nie alleine“, erklärt der DGB Regionsgeschäftsführer für Oberbayern Günter Zellner angesichts der Corona-Krise. Die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus zwinge die Gewerkschaften aber auch zu einer historisch einmaligen Entscheidung: „Schweren Herzens müssen wir alle Kundgebungen zum Tag der Arbeit am 1. Mai 2020 in der DGB Region Oberbayern leider absagen. Solidarität heißt in diesem Jahr: Abstand halten!“
Die Corona-Pandemie bedeutet ein Leben im Ausnahmezustand: Viele Menschen können nicht zum Arbeitsplatz, unsere Kinder nicht in die Schulen und Kitas, wir sehen unsere Verwandten nicht mehr, unsere Freundinnen und Freunde, unsere Kolleginnen und Kollegen. Viele sorgen sich um ihre Existenz. Jetzt ist Solidarität gefragt. Wir Gewerkschaften wissen, wieviel Solidarität bewirken kann. Die Gewerkschaften haben ihre Kraft und Durchsetzungsfähigkeit schon immer aus dem Füreinander-Einstehen der Vielen bezogen. So haben sie für mehr Gerechtigkeit gesorgt und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen erkämpft.
Auch wir sind mit dieser schwierigen Situation konfrontiert, die uns alle extrem fordert. „Der Schutz der Menschen hat bei uns immer Vorrang“ so DGB Regionsgeschäftsführer für Oberbayern, Günter Zellner. Deshalb müssen wir, auch wenn es schwerfällt, eine historisch einmalige Entscheidung bekanntgeben: „Wir sagen alle unsere Kundgebungen zum Tag der Arbeit am 1. Mai ab.“ Obwohl das diesjährige Motto zum Tag der Arbeit „SOLIDARISCH ist man nicht allein“, genau in die derzeitige Situation passt, werden wir auf die Veranstaltungen verzichten. Aber sicher ist laut Günter Zellner: „Wir werden den Wert der Solidarität, auch nach dieser Corona-Krise, wieder zu einem Grundbestandteil unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens machen.“
Der erleichterte Zugang für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Kurzarbeit und die Unterstützung von Unternehmen begrüßen wir als DGB ausdrücklich. Aber trotz des Erhalts von Kurzarbeitergeld haben für viele Beschäftigten dadurch einen plötzlichen Einkommensverlust von bis zu 40 Prozent. Kosten für Miete, Haushalt und weiteren Verpflichtungen laufen aber in voller Höhe weiter. Damit nicht Millionen von Menschen unverschuldet in Existenznöte geraten, fordert der DGB eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes.
Gleichzeitig müssen wir uns heute schon Gedanken machen, welche Schlüsse wir aus dieser globalen Krise ziehen. Der DGB Regionsgeschäftsführer sieht für die Gewerkschaften einige Punkte, die es neu zu bewerten gilt. Beispielsweise muss der jahrelange Sparkurs im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge endlich beendet werden. Wie sich Privatisierungen gerade im medizinischen Sektor auswirken, kann man zurzeit in anderen Ländern leidvoll sehen. Jetzt rächen sich Einsparungen bei Personal und Ausrüstung von Polizei, Verkehrsbetrieben, Post, Telekommunikation, Rettungs- und Hilfsdiensten. Die Umsetzung des Mantras der „schwarzen Null“ hilft nicht in Notzeiten. Im Gegenteil schadet es einer guten, sicheren und qualitativ hochwertigen Versorgung der Menschen. Deshalb ist es wichtig nach der Corona-Krise nicht bei der vorhandene Infrastruktur zu sparen, sondern diese aus-zubauen.
Heute aber gilt, zutiefst denen zu danken, die uns tagtäglich – mit hohem Risiko für die eigene Gesundheit – vor dem Virus schützen, unsere Versorgung gewährleisten und die öffentliche Sicherheit aufrechterhalten. Wir müssen sie unterstützen, wo immer möglich! Ob Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte, die Kassiererinnen und Kassierer im Supermarkt, die Einsatzkräfte bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten, die Beschäftigten bei Ver- und Entsorgungsdiensten, LKW- und Bus-Fahrerinnen und -Fahrer oder das Zugpersonal – sie alle verdienen unseren Respekt und unsere Solidarität. Wir alle müssen uns jetzt dafür einsetzen, dass ihre Arbeit angemessen gewürdigt wird und sie anständige Arbeitsbedingungen haben. Heute, aber auch in Zukunft.
Der DGB Regionsgeschäftsführer Günter Zellner: „Im Jahr 2020 müssen wir unseren Tag der Arbeit leider von den Straßen und Plätzen in die Wohnzimmer der Menschen verlegen. Aber im nächsten Jahr werden wir wieder mit vielen anderen unterwegs sein und den 1. Mai feiern: Das – weltweit – größte Fest der Solidarität. Und es wird noch einen Grund zum Feiern geben: die gemeinsame Überwindung der Corona-Krise.“
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Im April beginnen die Verhandlungen gegen einen heute 28-jährigen Mann, der mit einem Messer auf einen anderen Mann eingestochen haben soll.
(ir) Am Ingolstädter Landgericht beginnt am 20. April 2020 der Prozess gegen einen heute 28-jährigen in Ingolstadt geborenen und in Ingolstadt lebenden Angeklagten, der sich seit 8. September 2019 in Untersuchungshaft befindet. Der Angeklagte soll sich am 7. September 2019 gegen 21:30 Uhr in das Zimmer des Geschädigten in der Ingolstädter Hindenburgstraße begeben haben und mit einem Küchenmesser, dass eine Klingenlänge von 10 Zentimeter aufwies, mehrfach gezielt in Richtung Kopf- und Oberkörperbereich eingestochen haben.
Der Geschädigte erlitt mehrere Hautdurchtrennungen am Kopf, wobei es auch zu einer Durchtrennung der äußeren Drosselvene gekommen ist. Außerdem erlitt er zahlreiche Verletzungen durch Abwehrhandlungen gegen den Messerangriff. Obwohl der Angeklagte die schwerwiegenden Verletzungen des Geschädigten erkannt haben soll und es zumindest für möglich gehalten haben soll, dass der Geschädigte versterben könnte, unterließ er es, den Rettungsdienst zu informieren und kümmerte sich nicht weiter um sein Opfer.
Die Verletzungen führten letztlich nicht zum Tod des Geschädigten. Es wird ein Gutachten zur Schuldfähigkeit des Angeklagten erholt.
Die Verhandlungen unter dem Vorsitz von Landgerichts-Vizepräsident Kliegl finden am 20. und 23. April 2020 sowie am 4. und 5. Mai 2020 jeweils um 9:15 Uhr im Saal 12 des Ingolstädter Landgerichts statt.
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Zahlreichen Menschen hat die Ingolstädter Bahnhofsmission im vergangenen Jahr geholfen und dabei mehr als 8.630 Hilfen geleistet.
(pde) Über 930 Hilfesuchende und damit rund 20 Prozent waren unter 18 Jahre alt, 1.130 über 65. Knapp 30 Prozent der Klienten hatte einen Migrationshintergrund. Dies waren überwiegend Flüchtlinge und EU-Bürger, die häufig wohnungslos und ohne Arbeit oder Sozialleistungen leben. Die Zahlen stammen aus dem Jahresbericht 2019 der Bahnhofsmission, eine ökumenische Einrichtung der Caritas-Kreisstelle und des Diakonischen Werks Ingolstadt.
Beim größten Teil der Hilfeleistungen handelte es sich um Unterstützungen im Reiseverkehr, zum Beispiel beim Umsteigen, durch Begleiten von Menschen mit Behinderung zum Bus oder Taxi sowie durch Informationen, um sich in Ingolstadt zurechtzufinden. „Stark zugenommen haben die Gespräche und Aufenthalte in der Bahnhofsmission“, heißt es. Vielfach stellten die Mitarbeitenden der Einrichtung eine Vereinsamung bei ihren Gästen fest. „Diese Menschen haben niemanden mehr, der ihnen zuhört und sie ernst nimmt“, wird berichtet. Gestiegen sei vor Ort auch die Zahl der Menschen mit einer psychischen Erkrankung, die sich nicht mehr in einem Hilfesystem befinden. Weit überdurchschnittlich hätten zudem Personen mit existenzsichernden Leistungen wie „Hartz IV“, Sozialhilfe oder Grundsicherung Beistand gesucht. Auch materielle Hilfen, etwa durch Bekleidung, Getränke oder eine Brotzeit, seien immer wieder gefragt gewesen. Aufgesucht werde die Einrichtung von Menschen in Not grundsätzlich vor allem aufgrund ihres niederschwelligen Zugangs. Die Bahnhofsmission fungiere „als leicht erreichbare Stelle ohne Anmeldung und Terminvereinbarung“.
2019 konnten laut dem Jahresbericht drei neue Ehrenamtliche gewonnen werden. Insgesamt seien nun 18 Freiwillige für die Ingolstädter Bahnhofsmission tätig, darunter sechs Männer. Derzeit haben sie ihre Arbeit aufgrund der Coronakrise allerdings eingestellt. Normalerweise leisten die Ehrenamtlichen von Montag bis Freitag in zwei Schichten von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr und von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr ihren Dienst. Unterstützt werden sie nach wie vor von den Leitungskräften Heike Bergmann und Bianca Stieglmeier, die hauptamtlich mit insgesamt 13 Wochenstunden beschäftigt sind. Für diesen Arbeitsaufwand entrichtet den Informationen zufolge die Stadt Ingolstadt einen freiwilligen Zuschuss in Höhe von jährlich 7.500 Euro – zunächst befristet bis 2020. Die Leitungskräfte organisieren nicht nur die Dienste, sondern qualifizieren auch die Ehrenamtlichen, suchen neue Freiwillige und kümmern sich unter anderem um Fortbildungen. Als weitere Aktivitäten der Bahnhofsmission Ingolstadt im vergangenen Jahr werden zum Beispiel eine Statistikschulung, die Teilnahme an einer Ehrenamtsmesse im Stadttheater, die Vorstellung der eigenen Arbeit im Migrationsforum, das Knüpfen von Kontakten zu Pfarreien und anderen kirchlichen Vereinigungen sowie die Zusammenarbeit mit dem Sozialamt und Jobcenter genannt.
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Neben dem Großaufgebot der Feuerwehr war auch ein erhöhtes Kräfteangebot des Rettungsdienstes vor Ort.
(ir) Ein defektes Ladegerät fing am heutigen Mittwochnachmittag gegen 14:25 Uhr in den Ingolstädter Staudingerhallen plötzlich an zu rauchen. Die in dem Bereich installierten Rauchwarnmelder schlugen daraufhin Alarm. Als die Ingolstädter Berufsfeuerwehr dort eintraf, war der komplette Gebäudeanbau verraucht. Die Mitarbeiter hatten die Halle wegen des Räumungsalarmes bereits verlassen. Da nicht auszuschließen war, dass weitere Elektrische Anlagen betroffen waren, wurde von den Floriansjüngern auf „Brand Industriegebäude“ erhöht.
Dies hatte zur Folge, dass neben der Berufsfeuerwehr die Freiwilligen Feuerwehren Ringsee, Rothenturm, Unsernherrn und Stadtmitte alarmiert wurden. Auch der Rettungsdienst war mit einem erhöhtem Kräfteaufgebot im Einsatz. Ein Trupp unter Atemschutz konnte aber nach kurzer Zeit ein Ladegerät für die Rauchentwicklung ausfindig machen und brachte es mit einem Hubwagen ins Freie. Da der Gebäudeanbau keine Fenster hatte dauerten die Lüftungsmaßnahmen noch etwa eine Stunde an. Verletzt wurde laut Feuerwehr niemand.